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0457 - Satans bester Freund

0457 - Satans bester Freund

Titel: 0457 - Satans bester Freund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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vertuschen.
    Demzufolge war er geheilt?
    Aber vor seinem Zusammenbruch hatte er sich auch im Innern der Schutzglocke befunden, entsann Zamorra sich. Das hatte also nicht viel zu bedeuten.
    »So, Freunde, nachdem ihr mir jetzt euren Anstandsbesuch abgestattet und mir ein wenig geholfen habt, wieder auf die Beine zu kommen, könnt ihr mich ja für eine Weile in Ruhe lassen«, sagte Ted. »Ich muß das alles erst einmal verarbeiten, und dazu kann ich keinen Trubel um mich herum gebrauchen. Also, bitte…«
    »Dankbarkeit ist wohl nicht mehr deine Stärke, wie?« erkundigte sich Nicole mit leichtem Spott. »Nicht, daß wir sie dir mit Gewalt abverlangen würden, aber…«
    »Ihr wißt sehr genau, daß ich euch dankbar dafür bin, daß ihr den Schwarzhäutigen mitgebracht habt, damit er mich heilen konnte«, sagte Ted. »Aber jetzt brauche ich wirklich etwas Ruhe. Hat der Kleine tatsächlich keinen Namen?«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Nun, dann sollte er sich einen aussuchen.«
    Zamorra seufzte.
    »In Ordnung, wir verschwinden wieder«, brummte er. »Kommt, Freunde, wir gehen. Signor Eternale geruht ohne uns besser zurechtzukommen.«
    »Eine Frage habe ich noch«, sagte Tendyke. Seine Augen waren schmal geworden. »Ich hoffe doch, daß du dich nicht vor einer Antwort drücken wirst.«
    »Frag schon«, sagte Ted ungeduldig.
    »Als du in die Hölle vorgestoßen bist und Moons Machtkristall auf Julian geworfen hast, auf meinen Sohn, da muß dir doch klar gewesen sein, daß du ihn damit hättest töten können!«
    »Jeder andere, ob Mensch oder Dämon, wäre gestorben«, bestätigte Ted. »Aber Julian fing den Kristall einfach lachend auf. Er dürfte ihn jetzt immer noch besitzen. Ob er damit etwas anfangen kann, ist eine andere Frage.«
    Tendykes Gesicht verdüsterte sich.
    »Früher warst du kein Killer«, sagte er. »Und Julian - ich glaube nicht, daß er aus eigenem Antrieb zum Höllenfürsten geworden ist. Etwas muß ihn dazu gezwungen haben. Das weiß jeder von uns. Du auch. Warum hast du trotzdem einen tödlichen Angriff gestartet?«
    »Wenn das alles ist, was du wissen möchtest, dann muß ich dir sagen, daß dieser in eine Frage gekleidete Angriff reichlich dünn ist«, gab Ted kalt zurück. »Sonst noch etwas?«
    »Du hast meine Frage nicht beantwortet.«
    »Ich denke auch nicht daran«, sagte Ted. »Oder ist das hier jetzt ein Tribunal, das mich aburteilen soll? Ich glaube, Robert Tendyke, es ist besser, wenn du verschwindest und dich nicht mehr in meiner Nähe sehen läßt!«
    Tendyke erbleichte.
    »Verdammt, warum wolltest du zum Mörder an meinem Sohn werden?«
    »Raus!« schrie Ted Ewigk ihn an. »Raus, aber schnell!«
    Tendyke fuhr auf dem Absatz herum und verschwand in Richtung Keller, um via Transmitterblumen zum Château Montagne zurückzukehren, wo sein Mietwagen stand und wo sein Rückflugticket nach Florida lag.
    »War das nötig, Ted?« fragte Zamorra. »Ist dir klar, daß du ihn dir zum Feind gemacht hast?«
    Ted lachte böse. »Auf die Freundschaft von Leuten, die Dämonenfürsten zeugen und sich später darüber aufregen, wenn man mit dieser Höllenbrut aufräumen will, kann ich verzichten. Zamorra, du hast doch selbst schon Dämonen zur Strecke gebracht, und nicht gerade wenig. Was hättest du gesagt, wenn einer deiner Freunde dir dafür so schwere Vorwürfe gemacht und dich einen Killer geschimpft hätte?«
    »Julian ist kein Dämon. Er ist irregeleitet.«
    »Ich denke eher, daß ihr die Irregeleiteten seid. Du nimmst ihn auch noch in Schutz. Ich glaube, dieser Julian hat euch beide im Griff. Ihr seid bereits in seiner Abhängigkeit. Das ist schade, Zamorra. Ich habe dich immer für einen guten Freund gehalten. Aber ich fürchte, ich werde meinen Weg künftig ohne deine Begleitung gehen müssen.«
    Zamorra sah ihn fassungslos an. »Bist du verrückt geworden, Ted?«
    »Ich war noch nie so klar im Kopf wie jetzt«, behauptete Ted Ewigk.
    »Du bist nicht mehr du selbst«, sagte Zamorra.
    »Dann wird es dir leichter fallen, mich in Ruhe zu lassen«, erwiderte Ted Ewigk kühl. Durchdringend sah er den Parapsychologen an.
    Zamorra sah, daß es sinnlos war, weiter zu sprechen. Er nickte den anderen zu, wandte sich ohne ein weiteres Wort um und ging.
    Er hatte schon viele Freunde und Kampfgefährten verloren. Es war immer schlimm gewesen, wenn der Tod einen von ihnen dahingerafft hatte.
    Aber es tat noch viel mehr weh, einen Freund zu verlieren, der noch lebte.
    ***
    Robert Tendyke war voller Zorn

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