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0457 - Satans bester Freund

0457 - Satans bester Freund

Titel: 0457 - Satans bester Freund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ist mein Freund«, drängte Zamorra. »Da habe ich ja wohl ein Recht, zu erfahren, was zwischen Euch steht.«
    »Freund!« Don Cristofero lachte meckernd. »Warum nehmt Ihr Euch nicht direkt den Teufel zum Freund?« Sprach’s, wandte sich ab und stapfte davon, ohne sich noch einmal zu Zamorra umzuwenden.
    ***
    Stygia sondierte das Terrain und versuchte ihre Chancen abzuschätzen. Zu ihrer Enttäuschung und ihrem nicht geringen Ärger mußte sie erkennen, daß Julian sich abgesichert hatte. Alles, was zu seinem Privatbereich gehörte, war magisch abgesichert, und diese Magie war so stark, daß Stygia nicht dagegen ankam. Dasselbe galt für den Thronsaal. Hier begriff Stygia sofort, weshalb sie nicht hinein gelangte. Diesmal befand die Sperre sich in ihr selbbst. Düster entsann sie sich an die schlimme Szene, in welcher Julian sie förmlich hinaus warf und ihr einprägte, den Thronsaal nur noch auf seine Aufforderung hin betreten zu dürfen. Dagegen kam sie beim besten Willen nicht an. Er hatte es spielend geschafft, sie mit einem entsprechenden Bann zu belegen.
    Sollte es mit seinen Privatgemächern ähnlich sein? Zeigte er ihr auch hier ihre Grenzen?
    Ihr Haß gegen ihn wuchs.
    Es gab nur zwei Möglichkeiten.
    Er war durch ein Weltentor in eine andere Dimension gegangen. Entweder Stygia folgte ihm selbst, um ihn dort in eine Falle zu locken, ihn auszuschalten oder ihm den Rückweg zu verschließen. Oder sie beauftragte jemanden.
    Das war vermutlich die bessere Lösung.
    Da war doch noch Ted Ewigk, dem sie vor einiger Zeit einen ihrer Fingernägel gegeben hatte. Angeblich als Pfand, mit dem er sie kontrollieren könne. In Wirklichkeit war es genau umgekehrt. Über diesen Fingernagel, den Ted Ewigk so gut wie immer bei sich trug, konnte sie jederzeit feststellen, wo er sich befand, und sie konnte ihn auch so beeinflussen, daß er bestimmte Dinge tat. Das hatte sich immer mehr verstärkt. Einmal schon wäre es Stygia fast gelungen, ihn zu zwingen, Julian zu töten. Sie hatte Ted Ewigk so weit gebracht, daß er Sara Moons Machtkristall gegen Julian geschleudert hatte.
    Leider war Julian stärker gewesen. Damit hatte auch Stygia nicht rechnen können. Der Mordanschlag war daher wirkungslos verpufft.
    Aber für einen Mann wie Ted Ewigk gab es sicher andere Möglichkeiten, Julian auszuschalten. Und wenn es ihm nicht gelang und statt dessen Julian Ewigk tötete, war auch das ein Sieg, denn dann besaß die Zamorra-Crew ein verhaßtes Mitglied weniger.
    Stygia machte sich daran, über ihren Fingernagel-Voodoo-Zauber wieder Kontakt mit Ted Ewigk aufzunehmen. Diese Schwarze Magie war derart schwach, daß nicht einmal der weißmagische Schutzschirm um Château Montagne oder der um den Palazzo Eternale darauf ansprach.
    Deshalb waren Stygias Manipulationen bislang nicht einmal von Professor Zamorra bemerkt worden.
    Zumindest darauf, meinte sie, konnte sie stolz sein.
    ***
    »Glaubst du wirklich, daß der Gnom Ted geheilt hat?« fragte Nicole Duval später, als sie sich im bevorzugten Wohnraum gegenübersaßen. Raffael Bois hatte eine Flasche Wein aus dem Keller geholt und eingeschenkt. Tendyke war noch nicht wieder aufgetaucht, was Zamorra überhaupt nicht gefiel. Don Cristofero und der Grom hatten sich in ihre Gästezimmer zurückgezogen; wo die Peters-Zwillinge sich herumtrieben, dafür interessierte Zamorra sich momentan nicht. Vielleicht benutzten sie das Fitneß-Center oder den Pool, oder sie hockten in der Bibliothek oder vorm Fernseher, oder sie machten sich im stillen Kämmerlein Sorgen um den Mann, den sie liebten. Es war unwichtig. Man konnte sich nicht ständig gegenseitig auf dem Pelz hocken.
    »Ich weiß nicht«, sagte Zamorra. »Ich würde es liebend gern verneinen. Andererseits weiß ich, daß unser Heilzauber noch nicht gegriffen haben kann. Als Supervisor hätte ich es bemerken müssen. Wir waren knapp davor, aber es kann einfach noch nicht gereicht haben.«
    »Also doch der Gnom? Wie lange mag er schon dagewesen sein?«
    »Ich wette, er ist mit uns gekommen und war die ganze Zeit über unsichtbar. Manchmal funktioniert sein Zauber also doch.«
    »Aber traust du ihm ernsthaft zu, mit einer Sache wie Teds Verletzung zurechtzukommen?«
    »Ich weiß es wirklich nicht«, gestand der Parapsychologe. »Ich durchschaue diesen Wunderknaben einfach nicht. Wenn nicht einmal ihr Frauen mit eurer Telepathie bei ihm oder dem Dicken durchkommt… und ich will ihn auch nicht zu extrem in die Mangel nehmen.«
    »Ob Ted jetzt

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