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0457 - Satans bester Freund

0457 - Satans bester Freund

Titel: 0457 - Satans bester Freund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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wieder in Ordnung kommt?«
    »Ich hoffe es. Und ich hoffe auch, daß wir herausfinden, was ihn so verändert hat. Er ist nicht mehr der Mann, den wir von früher her kennen. Das hat schon vor Wochen und Monaten angefangen. Eine schleichende Veränderung.«
    »Es muß schon gewesen sein, ehe Odin auftauchte und in Laurins Zwergenreich Zuflucht fand. Als Ted dort aufkreuzte, wäre es doch fast schon zu einer Katastrophe gekommen, weil Ted meinte, sich unbedingt mit dem Asen anlegen zu müssen.«
    Zamorra nickte.
    »Etwas hat ihn aus der Bahn geworfen, und wir müssen herausfinden, was es ist, ehe er noch mehr Unheil für andere und sich anrichten kann wie mit seinem fehlgeschlagenen Mordversuch an Julian.«
    »Sofern man es Mord nennen darf. Aus seiner Perspektive ist es kein Mord. Und wenn wir selbst davon ausgehen würden, Julian sei ein Dämon, könnten wir es auch nicht als Mord bezeichnen. Es ist alles eine Frage des Standpunktes.«
    »Eher der Fakten«, widersprach Zamorra. »Ted hält Julian für einen Dämon. Julian ist aber kein Dämon.«
    Nicole nickte. »Wir werden ihn sorgfältig im Auge behalten, auch wenn er selbst uns praktisch die Freundschaft aufgekündigt hat«, sagte sie. »Aber es gibt da noch ein anderes Problem.«
    Fragend sah Zamorra sie an und nippte am Weinglas. Der Rote, auf Montagne-Ländereien geerntet, mundete gut. Zamorra hoffte, daß der ’91er Jahrgang ähnlich gut werden würde. Zumindest Sonne hatten die Reben genug bekommen. Es kam nur darauf an, ob sie die lange Trockenheit halbwegs gut überstanden hatten. Die Wettervorhersage kündete, daß es in den nächsten Tagen kühler werden und auch ein paar Tropfen regnen werde, aber Zamorra war mißtrauisch. Seiner Ansicht nach war die Wettervorhersage meist nicht mehr als eine Sage.
    »Unsere beiden Freunde aus der Vergangenheit«, sagte Nicole. »Allmählich geht mir dein postfossiler Ahnherr auf den Keks. Entweder steht er irgendwo im Wege herum, oder er schwingt dumme Reden, oder er bastelt, neugierig, wie er von Natur aus ist, an technischen Geräten herum oder läßt den Gnom schrauben. Mal von seinem faulen Zauber mit deinem Auto und vor allem mit unseren Türschlössern ganz abgesehen. Es muß etwas passieren, und zwar schnell!«
    Zamorra zuckte mit den Schultern. »Ich hoffe ja, daß er bald den Weg zurück in die Vergangenheit findet.«
    »Da hoffe mal nicht zu sehr drauf«, konterte Nicole. »Ein Zeit-Zauber ist bekanntlich nicht gerade einer der sieben leichtesten. Und seit sein Dämon den Weg alles Irdischen gegangen ist, haben seine Zauberkräfte erheblich nachgelassen - deshalb bin ich mir auch nicht sicher, ob er bei Ted wirklich etwas bewirkt hat. Nun, ich glaube, wenn wir uns darauf verlassen, daß er seinen Herrn und sich aus eigener Kraft in die Vergangenheit zurückversetzt, werden wir bis zum Jüngsten Tag darauf warten müssen. Kannst du die beiden nicht mit Merlins Vergangenheitsring zurückbringen?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »In der Theorie schon«, sagte er. »Ich habe durchaus schon daran gedacht. Doch das wäre ein doppelter Bruch im Raum-Zeit-Gefüge. Wenn etwas aus seiner Zeitebene ausbricht und nicht zurückkehrt, und zwar durch dieselbe Lücke, dann entsteht ein Bruch. Der läßt sich eben nur durch die Rückkehr auf demselben Weg kitten. So würde der Bruch offen bleiben, den der Gnom und der Dicke erzeugt haben, und ich würde einen zweiten schaffen, wenn ich sie auf einem anderen Weg, also mit Merlins Ring, zurückschaffte. Deshalb möchte ich das wirklich nur im äußersten Notfall machen müssen.«
    »Na schön, aber hier sollte wieder Ruhe einkehren. Weißt du was, cheri? Bring die beiden Knaben nach England, ins Beaminster-Cottage. Da sind sie weitab vom Schuß, können herumzaubern, ohne uns zu stören, und notfalls kann der Earl of Pembroke zwischendurch ein wachsames Auge auf sie halten oder ihnen ein paar Geister aus seinem Gespenster-Asyl auf den Hals schicken, wenn sie zu übermütig werden.«
    »Nach England?« Zamorra schürzte die Lippen. »Das wird Don Cristofero gar nicht gefallen.«
    »Und mir wird es gar nicht gefallen, wenn die beiden uns hier bis zum Jüngsten Tag das ganze Château auf den Kopf stellen! Die zwei müssen verschwinden. Denk mal darüber nach.«
    Zamorra leerte das Glas.
    »Wie sag’ ich’s meinem Kinde?« murmelte er versonnen.
    ***
    »Ist dir klar, was du getan hast?« fragte Carlotta, als sie zu zweit allein in der großen Villa waren.
    »Was meisnt du

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