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0457 - Satans bester Freund

0457 - Satans bester Freund

Titel: 0457 - Satans bester Freund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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mich jetzt anziehen und gehen. Und der Teufel soll jeden holen, der mich daran hindern will.« Er erhob sich, wobei er sich mit dem rechten Arm vom Bett förmlich hochstieß. Carlotta schüttelte den Kopf. »Es ist ein Wunder«, sagte sie leise.
    Ted nickte ihr zu. »Möglich. Aber es scheint einer kräftig nachgeholfen zu haben.«
    Dr. Gambiotti ging zur Tür. »Ich erwarte, daß Sie in einigen Minuten verschwunden sind. Verschwunden. Oder die Polizei kommt und bringt Sie hinaus. Ich lehne jegliche Verantwortung ab. Das Krankenhaus behält sich Schadenersatzansprüche vor. Und nun verschwinden Sie, bevor ich wirklich wütend werde.«
    »Schadenersatzansprüche?« spottete Ted Ewigk. »Daß ich nicht lache… Sie können froh sein, Gambiotti, wenn ich Sie nicht wegen Freiheitsberaubung und Körperverletzung anzeige!«
    Zamorra atmete tief durch und legte dem Freund die Hand auf die linke Schulter. »Laß es jetzt gut sein, Ted«, mahnte er.
    Er kannte Ted Ewigk nicht mehr wieder. Der Reporter verwandelte sich seit einiger Zeit immer mehr zum Negativen. Sein heutiges Verhalten setzte allem die Krone auf. Solche bösartigen und ungerechtfertigten Vorwürfe, wie Ted sie gegen die Krankenhausärzte los ließ, paßten gar nicht zu ihm.
    Es war, als wäre er ein völlig fremder Mensch geworden.
    Und es wurde immer schlimmer.
    ***
    Julian Peters war den Zeichen gefolgt, die die Mini-Projektion ihm gab. Er brauchte lange, um die Art der Zeichen zu verstehen und sich nach ihnen zu richten. Sie führten ihn aus den Tiefen der Schwefelklüfte hinaus.
    Sie führten ihn zu einem Weltentor.
    Und die lenkenden Hinweise sagten ihm, daß er dieses Weltentor benutzen sollte.
    Zuerst zögerte er. Es konnte eine Falle sein. Niemand konnte vorher sehen, was sich auf der anderen Seite eines Weltentores befand. Julian selbst hatte da schon seine Erfahrungen gemacht. Es gab Weltentore, die in der einen Dimension unter dem Meeresspiegel lagen, in der anderen aber an der »gleichen« Stelle himmelhoch frei in der Luft. Auch mochte es sein, daß sich auf der anderen Seite des Tores eine Riesenspinne damit beschäftigte, ein tödliches Fangnetz aufzuspannen, oder eine Drachenechse das Maul aufsperrte.
    Doch dann schüttelte Julian den Kopf. Solche Fallen paßten nicht zu einem Wesen wie Sid Amos. Der Ex-Teufel mußte wissen, daß Julian auch mit diesen Problemen mühelos fertig wurde. Zudem, war ihm nicht daran gelegen, daß Julian Schaden nahm. Im Gegenteil. Er hatte Ted Ewigk angegriffen, weil der Julian angegriffen hatte. Er spielte sich also als eine Art Beschützer oder Rächer auf.
    Also als genau das, was Julian nun absolut nicht benötigte: als einen weiteren Bevormunder!
    Warum nur begriffen sie nicht, daß Julian sehr gut selbst zurechtkam und weder Beschützer noch Befehlshaber brauchte?
    Nein, Amos schien tatsächlich nur ungestört mit Julian reden zu wollen. Daß er den Ort in eine andere Dimension verlegte, zeugte von deutlichem Mißtrauen. Vielleicht wollte er sich einen Vorteil verschaffen. Julian spielte mit dem Gedanken, nicht selbst in die andere Dimension zu gehen, sondern einen Traumkörper zu projizieren und den hinüberzuschicken. Aber dann verwarf er diesen Gedanken wieder. Ein Wesen wie Sid Amos würde das schnell durchschauen, und dann…
    Julian wollte keinesfalls, daß Angelique in Gefahr geriet. Falls Amos nicht bluffte, dann…
    Entschlossen schritt er durch das Tor.
    »Willkommen in Ash’Cant«, sagte eine rauhe Stimme hinter ihm.
    ***
    Ted Ewigk setzte sich selbst ans Lenkrad seines Wagens und fuhr zu seiner Villa am nördlichen Stadtrand zurück. Carlotta staunte nur. Der Gesundheitszustand ihres Freundes hatte sich so radikal verbessert, daß es schon mehr als ein Wunder war. Damals, als er von seinem Ausflug in die Hölle zurückgekehrt war, hatte er in kurzen Abständen immer wieder über die Schmerzen in seinem Arm geklagt -noch ehe sich die Schwarzverfärbung zeigte. Und jetzt konnte er den Arm völlig normal belasten, als habe es niemals eine Verletzung gegeben.
    »So, Freunde«, sagte er schließlich, als sie seine Villa wieder erreicht hatten und Zamorra vorsichtshalber sondierte, ob es den weißmagischen Schutzschirm noch gab, der den Palazzo Eternale ebenso umgab wie an der Loire das Château Montagne. Aber der Schirm existierte. Also konnte Ted keine schwarzmagische Energie in sich tragen, die ihn manipulierte und ihm vielleicht half, die gesundheitlichen Schäden der Schnabelhiebverletzung zu

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