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0458 - Der Zombie-Zug

0458 - Der Zombie-Zug

Titel: 0458 - Der Zombie-Zug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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erste Schnee fallen und liegenbleiben. Auch in den Tälern spürte man bereits den Herbst. Die Bäume zeigten ihr buntes Blätterkleid.
    Allmählich erschienen die Konturen des alten Bahnhofs wie ein geisterhaftes Gebäude aus dem grauen Dunst. Sie wirkten selbst bei dieser schlechten Sicht bedrückend und eingefallen. Field hätte sich nicht gewundert, wäre ihm der Geruch von Verwesung und Moder entgegengeströmt.
    Irgendwo spielte der Wind mit einem lose sitzenden Brett. Es hörte sich an, als würde eine kalte Totenhand dumpf gegen eine Holzkiste schlagen.
    Sogar der alte Bahnsteig war noch vorhanden. Wie im wilden Westen damals hatte man ihn aus Holz gebaut. Auch an ihm hatte der Zahn der Zeit genagt, und es waren nur mehr Fragmente erhalten. Innerhalb dieses »Stepwalks« klafften gewaltige Löcher, aus denen Unkraut mit seinen dünnen Armen hervorquoll.
    Auch der Konstabler hatte den Bahnsteig mittlerweile erreicht. Er ging ihn entlang und lauschte dabei auf seine dumpf klingenden Schritte. Manchmal bewegte sich das Holz unter dem Gewicht des Mannes. Ein leises Knirschen war auch hin und wieder zu vernehmen, und der Nebel trieb als gierige Wolkenwand dem einsamen Mann entgegen.
    Links von ihm erschienen die Konturen der ehemaligen Bahnhofshalle, die zugleich auch als Warteraum gedient hatte. Eine Farbe war längst nicht mehr zu erkennen, das Holz hatte längst den grauen Ton der wallenden Nebelschleier angenommen.
    Die alten Stützbalken standen zwar auch noch, aber das Dach des Vorbaus, das sie hielten, wies dicke Löcher auf. Manchmal hingen auch Balken wie abgeknickte Arme nach unten und wurden vom über ihnen streichenden Wind zitternd bewegt.
    Sogar die alte Tür war noch vorhanden. Sie hing schief in einer Angel. Manchmal knarrte sie sogar und stöhnte protestierend auf, als der Konstabler sie aufdrückte und den ehemaligen Wartesaal sowie Verkaufsraum betrat. Zwei Bänke standen sich gegenüber. Das Holz war vermodert und zeigte auf der Oberfläche eine hellere Schimmelschicht.
    Field sah dies alles im Licht seiner flachen Taschenlampe. Sie trug er stets bei sich.
    Der Boden war beschmutzt. Gerümpel, wie Flaschen und Dosen, lagen herum. Eine Hinterlassenschaft der Jugendlichen, die hier einmal campiert hatten.
    Doch eine Spur von Gilbert Claim fand der Konstabler nicht. Auch als er sich drehte und in die Ecken leuchtete. »Verdammt, der hat mich geleimt«, sagte er. »Erst seine Frau, jetzt mich!« Er lachte scharf. »Der Alte war doch raffinierter, als ich vermutet habe.«
    Nach diesen Worten dachte er daran, weshalb er sich hier überhaupt die Stunden um die Ohren schlug. Eigentlich hatte er auf dem alten Bahnhof nichts mehr zu suchen, deshalb drehte er sich auch um, weil er den Saal einfach nicht mehr sehen wollte. Auf dem Bahnsteig empfing ihn wieder der feuchte Nebel. Er hatte das Gefühl, als würden sich Tücher um seinen Hals legen, die ihn beim Atmen behinderten.
    Eine Sekunde später schrak er zusammen!
    Wieder vernahm er den schrillen Pfiff. So laut, so fordernd, als wollte jemand sagen, jetzt komme ich, und ihr anderen habt gefälligst zu verschwinden.
    Verschwinden aber wollte Field nicht mehr. Jetzt hatte er einen Grund zu bleiben.
    Mitten auf dem Bahnsteig blieb er stehen. Der Pfiff, der dem einer Lok tatsächlich aufs Haar geglichen hatte, wiederholte sich nicht, aber Field wollte es nun genau wissen.
    Eigentlich war es ja verrückt, was er da wider seine eigene Überzeugung tat, doch er ging zu den Gleisen und tat das, was sie als Kinder schon immer gemacht hatten.
    Er kniete sich hin und legte ein Ohr auf die Schiene. Eigentlich hatte er nicht damit gerechnet, aber es passierte doch. Plötzlich vernahm er das typische Zittern und Vibrieren, das entsteht, wenn sich ein Zug nähert.
    Er wollte es zunächst nicht wahrhaben, stand auf, horchte dann noch einmal konzentriert und wunderte sich darüber, daß er dieses Vibrieren noch intensiver spürte.
    Da stimmte etwas nicht!
    Einige Male mußte er schlucken, weil er so einen komischen Geschmack im Mund hatte. Es war nicht die Angst, die da festsaß, aber so etwas Ähnliches. Wie war es überhaupt möglich, daß ein Zug auf der stillgelegten Strecke fuhr.
    James Field trat wieder zurück auf den Bahnsteig. Er war aufgeregt. Leider hatte er nicht feststellen können, aus welch einer Richtung der Zug kommen würde, wenn überhaupt, aber er vernahm abermals den schrillen Pfiff. Diesmal sogar lauter.
    Voller Spannung wartete er ab.
    Sekunden

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