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0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt

0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt

Titel: 0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Haus bestimmt.«
    Ich ließ ihm noch eine Schachtel Zigaretten da, weil er offiziell nicht rauchen durfte. »Ich würde dich gern mitnehmen, mein Alter, nur möchte ich nicht meine Freundschaft mit der Stationsschwester aufs Spiel setzen.«
    ***
    Phil hatte mir das Haus sehr genau beschrieben. Ich fand den Parkplatz schräg gegenüber und stellte den Jaguar ab. Es war kurz vor 23 Uhr, aber das Haus war noch erleuchtet.
    Es war nur ein Versuch, aber vielleicht traf ich ins Schwarze.
    Ich suchte nach der nächsten Telefonzelle und wählte die Nummer des Modesalons.
    Eine Frau war am Apparat, aber es war nicht Lucia Clements.
    Ich druckste einen Augenblick herum, so als ob ich nicht wüsste, was ich eigentlich wollte, murmelte undeutlich was von einem Mann und einer Nachricht und von zwanzigtausend Dollar, die ich mir verdienen wollte.
    »Warten Sie einen Augenblick«, sagte die Frau. Und dann klang es so, als ob sie den Hörer weglegte, und gleich darauf klappte eine Tür.
    Meine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Ich hörte wieder die Frauenstimme: »Sagen Sie mir Ihren Namen, vielleicht kann ich dann Ihre Nachricht weiterleiten.«
    »Geht nicht«, sagte ich und hängte einfach ein, ehe sie einen Einwand machen konnte.
    Mit größter Wahrscheinlichkeit war Lucia Clements in dem Haus. Natürlich konnte meine Gesprächspartnerin auch über einen zweiten Apparat mit ihr telefoniert haben, aber das war eben mein Risiko.
    Ich ging über die Straße auf das Haus Nr. 308 zu. Noch immer waren die Fenster hell erleuchtet. Es war ein Haus, das man wohl hochherrschaftlich nennen konnte. Alles wirkte sehr vornehm und gediegen. Ich drückte auf den Klingelknopf neben dem Bronzeschild. Glücklicherweise gab es keine Sprechanlage, sonst wäre ich wohl nie in das Haus hineingekommen.
    Dafür ging jetzt im Flur das Licht an, ich hörte das Surren eines altertümliehen Fahrstuhls, und dann tauchte ein Schatten hinter der breiten Glastür auf.
    »Wer ist da?«, fragte eine zittrige Männerstimme.
    »Ich soll das Kostüm von Mrs. Robinson abholen«, sagte ich aufs Geratewohl.
    Unendlich langsam drehte sich der Schlüssel im Schloss.
    Als die Tür aufging, sah ich einen weißhaarigen Mann vor mir stehen, der bestimmt schon die achtzig überschritten hatte.
    »Das ist aber sehr spät«, sagte er mit einem leisen Vorwurf in der Stimme. »Mrs. Tourrain liebt es nicht, wenn sie um diese Zeit noch gestört wird.«
    Ich murmelte eine Entschuldigung, aber die Sache mit dem Alten passte mir gar nicht.
    So ging ich mit gemischten Gefühlen hinter ihm her zum Fahrstuhl. Ich ahnte, dass ich mit ihm noch Schwierigkeiten bekommen würde.
    Im zweiten Stock empfing mich eine mollige Vierzigerin mit klugen Augen.
    Bevor ich antworten konnte, schaltete sich der Alte ein. »Der Herr will das Kostüm für Mrs. Robinson abholen.«
    Madame Tourrain stutzte nur einen Augenblick, dann schien sie die Situation erfasst zu haben. Jedenfalls brüllte sie so laut, dass es im ganzen Haus widerhallte: »Wenn Sie von der Polizei sind, dann sagen Sie es lieber gleich.«
    Ich hätte sie zerreißen können. Denn nur Sekunden später hörte ich hastige Schritte im unteren Hausflur.
    Ich wollte zum Fahrstuhl zurück, da stellte sich mir der Alte in den Weg.
    »Hier kommen Sie nicht weg, erst müssen Sie Rede und Antwort stehen!«
    Wertvolle Sekunden vergingen, ehe ich ihn endlich überzeugt hatte, dass ich sehr in Eile war und zum Fahrstuhl musste, um hinunterzufahren, da es vom Flur aus keine Treppe gab.
    Als ich den Fahrstuhl verließ, schoss neben dem Eingang ein Wagen aus der Garage. Ich sah gerade noch die Schlusslichter, als ich hinaustrat.
    Zum Glück stand der Jaguar in Fahrtrichtung. Ich riss ihn so hart über den Asphalt, dass die Hinterräder ausbrachen.
    Ich sah gerade noch, wie die Schlusslichter bei grüner Ampel in die Seventh Avenue nach links einbogen.
    Mit Rotlicht und Sirene raste ich hinterher.
    Es war eine schwarze Limousine, so viel hatte ich erkennen können. Fabrikat und Nummer waren auf die Entfernung natürlich nicht auszumachen.
    Ich gab sofort einen Spruch an die Zentrale durch: »Schwarze Limousine auf der Seventh Avenue in Richtung Times Square.«
    Autos, die vor mir lagen, fuhren an den Rand der vierspurigen Straße und ließen mich vorbeirasen. So schnell es ging, schlängelte ich mich durch den Verkehr. Sogar gewaltige Fernlaster respektierten das Signal und machten Platz.
    Im Lautsprecher trafen die ersten Positionsmeldungen der

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