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0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt

0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt

Titel: 0458 - Eine Frau regiert die Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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hintereinander. Der Dürre klappte wie ein Taschenmesser zusammen.
    »Ein Selbstmörder«, lachte Blacky. Doch Mac schien mit dem Ausgang der Sache nicht zufrieden zu sein.
    »Verdammter Mist«, knurrte er, »der Kerl war so giftig wie eine Natter.«
    »Ich verstehe dich nicht«, sagte Blacky. »Tote können nicht mehr reden.«
    »Nein«, fuhr ihn Mac an, »das können sie nicht, und deshalb werden wir jetzt auch nicht mehr erfahren, woher er die Dinger hatte.«
    »Du vergisst den Kofferraum«, erinnerte ihn Blacky. »Er rastete erst aus, als du den Kofferraum erwähntest.«
    Fast gleichzeitig sprangen sie aus dem Wagen. Mac achtete nicht auf seine Schulter, aus der ein dünner Blutstrom quoll.
    Im Kofferraum lagen zwei große Kartons. Wie in einer Keksschachtel steckten die Chips in Reih und Glied hintereinander.
    »Mac!«, stöhnte Blacky ergriffen. »Das sind mindestens zweitausend Stück. Weiß du, was das heißt, Mac? Hunderttausend Dollar. Wenn wir die Spesen abrechnen und eventuelle Verluste, so bleiben für jeden mindestens vierzigtausend…«
    »… und eine Leiche«, ergänzte Mac. »Das passt mir nicht. Wenn sie den Kerl finden, wird das mehr Staub aufwirbeln, als uns lieb sein kann.«
    »Wenn sie ihn finden«, sagte Blacky gedehnt. »Wir müssen uns eben was einfallen lassen.«
    ***
    Kurz vor Mitternacht klingelte es. Es war Phil.
    »Es hat lange gedauert, Jerry«, sagte er und zog eine Whiskyflasche unter der Jacke hervor, die er auf den Tisch stellte.
    Ich füllte unsere Gläser und wir tranken erst mal einen Schluck. Dann forderte ich Phil auf, mir seine Geschichte zu erzählen.
    »Wie gesagt, Jerry, der Fall stinkt«, begann er. »Ich will dir sagen, was ich über diesen Gowan weiß. Aber du wirst sehen, es ist nicht gerade viel.«
    »Wie kommst du überhaupt in sein Haus?«, wollte ich wissen.
    »Das ist es ja eben«, antwortete Phil. »Ich wusste genauso viel über die Sache wie du. Mr. High hat dir doch bestimmt inzwischen die Unterlagen gegeben.«
    Ich nickte und goss noch einmal ein.
    »Na ja«, begann Phil, »wir bekamen da also von unserer Außenstelle in Los Angeles die Meldung, dass in verschiedenen Spielkasinos falsche Chips aufgetaucht wären. Woher die ihre Informationen bezogen, weiß ich nicht. Angeblich soll eine Spur nach New York führen, geradewegs in die Kunststofffabrik von Gowan. Es war purer Zufall, dass ich Wind von der Sache bekam.«
    »Was für eine Sache?«, unterbrach ich ihn.
    »Richtig, das weißt du ja auch noch nicht. Zu der Zeit warst du ja noch in Florida.« Phil nahm einen kräftigen Schluck, um dann fortzufahren. »Dieser Mr. Gowan suchte so eine Art Diener, einen besseren Gorilla, nehme ich an. Ich hatte Glück. Dem Mann, der für den Job vorgesehen war, habe ich vor längerer Zeit mal einen kleinen Gefallen getan. Da Gowan ihn nicht kannte, bewarb ich mich als Tim Morrey um den Posten und bekam ihn. Dass ich dich dann sozusagen entlarven konnte, stärkte meine Stellung bei Gowan ungemein.«
    »Und was soll das ganze Affentheater?«, fragte ich.
    »Du hast vielleicht ein Gemüt«, entrüstete sich Phil. »Vergiss nicht, dass ein Angestellter Gowans durch einen als Unfall getarnten Mord ums Leben kam.«
    Ich grinste. »Und da du ein Hellseher bist, hast du das natürlich schon vorher gewusst.«
    Ich hatte bei Phil einen empfindlichen Nerv getroffen. - »Quatsch«, maulte er. »Aber wie findest du das? Ich habe herausgebracht, dass er für mehrere seiner im Haus tätigen Angestellten hohe Lebensversicherungen abgeschlossen hat - zu seinen Gunsten, versteht sich.«
    »Ein sehr sozial eingestellter Mann«, gab ich ungerührt zurück. »Wenn du sonst nichts hast, ist das verdammt wenig.«
    Phil knurrte etwas Unverständliches vor sich hin. Ich fragte gleich weiter.
    »Was ist zum Beispiel mit diesem Mädchen im Rollstuhl? Ich begegnete ihr auf der Terrasse.«
    »Das ist Lucia, Gowans Tochter. Seit einem Autounfall kann sie nicht mehr laufen. Sie ist ein Teufel, Jerry, nur viel härter. Sie tyrannisiert ihre ganze Umgebung, ihren Vater einbezogen.«
    »Gowan macht nicht den Eindruck, dass er sich auf der Nase herumtanzen lässt«, bemerkte ich.
    Phil nickte. »Genau, er ist ein harter Bursche. Trotzdem macht seine Tochter mit ihm, was sie will.«
    Ich starrte nachdenklich in mein Glas, schob es ein paar Mal hin und her, nahm einen Schluck und blickte Phil an. »Und was hat das mit den falschen Chips zu tun? Bist du da weitergekommen?«
    »Vielleicht«, sagte Phil langsam,

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