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0459 - Die Herrin der Drachen

0459 - Die Herrin der Drachen

Titel: 0459 - Die Herrin der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aber im Raum Deutschland auftauchten! England lag in Deutschlands Norden, aber ohne durch einen Kanal oder die Nordsee abgetrennt zu werden! Und jenes berüchtigte Buch »Hexenhammer« beziehungsweise »Malleus Maleficarum«, das Standardwerk für alle mittelalterlichen Hexenjäger und Inquisitoren, in dem sich nicht nur Beschreibungen des Hexenwesens befanden, sondern auch Anleitungen zur Bekämpfung desselben sowie zur »hochnotpeinlichen Befragung«, sprich Folter, war in der wirklichen Welt im Jahr 1487 von den beiden Dominikanern Heinrich Institoris und Jakob Sprenger zusammengestellt worden - hier aber zeichnete als Verfasser ein gewisser Magnus Friedensreich Eysenbeiß. Er war hier ein gefürchteter Inquisitor und Hexenjäger, aber zugleich getarnt auch einer der vier Großen der Sekte der Jenseitsmörder!
    Aber von Drachen war nie die Rede gewesen.
    Damals hatten sie es geschafft, sich zu befreien, Eysenbeiß zu enttarnen und ihn zu zwingen, sie zurückzubefördern in ihre eigene Welt. Und in der war er dann später selbst aufgetaucht, um die Jagd fortzusetzen. Was sich daraus entwickelt hatte, war bekannt - Eysenbeiß hatte eine sagenhafte Karriere gemacht, war Herr der Hölle geworden - und schließlich hingerichtet worden.
    Und in der Dimension, aus der er ursprünglich gekommen war, von dieser Parallel-Erde neben der Wirklichkeit, sollten sie sich jetzt wieder befinden?
    Wie war das möglich? Sie besaßen keine eigene Beziehung hierher, und es gab keine Weltentore. Damals war der Transport in beiden Richtungen durch Eysenbeiß erfolgt, aber der war tot! Eyyenbeiß gab’s nicht mehr!
    »Kann es sein, Fenrir«, erkundigte Zamorra sich, »daß euch jemand ganz böse auf den Arm genommen hat? Ich will noch akzeptieren, daß wir uns in der Eysenbeiß-Dimension befinden könnten - aber Drachen? Nein… die hat’s damals nicht gegeben, und die wird es zwangsläufig jetzt erst recht nicht geben, denn wir dürften uns diesmal nicht in der Vergangenheit, sondern in der Gegenwart aufhalten.«
    Lausige Gegenwart, kommentierte Fenrir. Wenn’s doch endlich aufhören würde zu regnen!
    Aber den Gefallen wollte das Wetter ihnen nicht tun.
    Dafür sorgte es für eine Überraschung. Im prasselnden Regen war keinem von ihnen aufgefallen, daß sich hinter ihrem Rücken etwas Absonderliches lautlos genähert hatte. Erst als der Schatten sie berührte, entdeckten sie das Lautlose, das Große, das schwebend herangekommen war und jetzt über ihnen stoppte.
    Und sich dann herabsenkte…
    ***
    Im ersten Moment glaubte die Dämonin Stygia an eine Täuschung. Aber dann begriff sie, daß sie sich nicht irrte.
    Sie konnte den Thronsaal des Fürsten der Finsternis betreten!
    Vor kurzem erst hatte er es ihr strikt verboten, hier zu erscheinen, ohne ausdrücklich von ihm gerufen worden zu sein. Es hatte ihm nicht gefallen, daß sie sich ständig in seiner Nähe aufhielt. Vielleicht hatte er bemerkt, daß sie auf eine Chance wartete, ihn zu manipulieren und unter ihren Einfluß zu bekommen. Jedenfalls hatte sie sich dem Verbot nicht widersetzen können. Hinter seinem Befehl lag eine ungeheure magische Kraft, die hypnotisch und lähmend wirkte. Selbst mit Gewalt hatte sie den Thronsaal danach ungerufen nicht mehr betreten können. Es war eine der größten Demütigungen gewesen, die sie hatte hinnehmen müssen.
    Und jetzt war diese Sperre nicht mehr da!
    Da stimmte etwas nicht.
    Denn ihr gegenüber hatte der Fürst der Finsternis sein Verbot nicht zurückgenommen. Und gerufen hatte er sie auch nicht. Sie war eigentlich nur hier, weil sie nach einer Möglichkeit suchte, seine Magie auszutricksen.
    Aber das brauchte sie jetzt nicht mehr. Nichts und niemand hinderte sie daran, einzutreten in diese düstere Halle mit dem kalten Seelenfeuer an den Wänden ringsum.
    Sie starrte den Knochenthron an.
    Er war leer.
    Der Fürst befand sich nicht hier.
    Doch das spielte für sein Verbot keine Rolle. Ob er anwesend war oder nicht, es hatte gegolten. Bis zu diesem Moment.
    Stygia ging langsam näher. Ihre fledermausartigen Schwingen, die aus ihrem Rücken wuchsen und die sie normalerweise zusammengefaltet trug, bewegten sich heftig und zeugten von ihrer inneren Erregung.
    Dann stand sie vor dem Podest, betrat es und bewegte sich auf den Thron zu.
    Sie sah den Verfall.
    Die Dämonenknochen, aus denen Julian Peters den Thron hatte erbauen lassen, zerfielen. Sie wurden hier und da schon zu dunklem Staub. Der Verfall schritt rapide voran.
    Aber da war

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