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0459 - Die Herrin der Drachen

0459 - Die Herrin der Drachen

Titel: 0459 - Die Herrin der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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helfen können«, sagte Nicole.
    Zamorra zuckte zusammen. Sie hatte recht. So wichtig Leonardos Anwesenheit hier sein mochte, die Anwesenheit eines Toten - dem Freund zu helfen, war in diesem Fall wichtiger als die Lösung eines Rätsels.
    Zamorra konzentrierte sich wieder auf die Vergangenheitsschau mittels des Amuletts. Nach einer Weile sah er im Rückwärts-Ablauf, wie sich zwei Saurier mit einem menschlichen Wesen rückwärts näherten.
    Bei dem menschlichen Wesen handelte es sich um eine Frau.
    Sie war jung, vermutlich irgendwo zwischen 18 und 25 Jahren angesiedelt, besaß dunkles Haar, in welchem sie ein diamantfunkelndes Diadem trug, und kleidete sich in einen blauen Umhang und etwas, das einem Badeanzug verblüffend ähnelte und grün schimmerte. Dazu kamen wadenhohe Stiefel sowie metallene Armstulpen.
    Es sah so aus, als hätte diese junge Frau die Saurier herangeholt.
    Und sie ließ sich von ihnen auf eine recht ungewöhnliche Art forttragen. Im Maul, gut abgefedert von der Drachenzunge…
    »Auch ’ne Art, Taxikosten zu sparen«, bemerkte Nicole. »Was tun wir jetzt?«
    »Natürlich hinterher«, sagte Zamorra. »Allein der Drachenschuppe wegen!«
    Er trat wieder in die Lichtsäule und ließ sich aufwärts tragen. Nicole folgte ihm. Von Fenrir war nichts zu sehen.
    Zamorra hatte sich gemerkt, welche Schaltungen nötig waren, um das Lichtfeld auszuschalten und die Luke zu schließen. Dann stiegen sie hinauf in die Steuerkanzel mit der Transparentkugel.
    Fenrir lag, alle viere von sich gestreckt, auf dem metallenen Boden.
    Und Jörg-A stand lässig da, eine Waffe im Anschlag, die er auf Nicole und Zamorra gerichtet hielt…
    ***
    Im Thronsaal hatte Stygia das Oval fallen gelassen, aus welchem sie die Botschaft genommen hatte. Das Sigill des Fürsten ließ keinen Zweifel über die Authentizität des Textes aufkommen. Der Fürst der Finsternis hatte diese Worte niedergeschrieben.
    Ich habe mit euch gespielt. Aber ich bin des Spiels überdrüssig, denn ich fand keine Herausforderung in euch allen. Ihr seid erbärmliche Sklaven und Befehlsempfänger. Und ich bin nicht gewillt, meine Zeit länger mit euch zu verschwenden.
    Tut fortan, was ihr für richtig haltet. Aber sucht nicht nach mir. Denn ihr werdet mich niemals finden, außer, ich selbst will gefunden werden.
    Vergeßt eure größte Niederlage.
    Vergeßt mich, Julian, Fürst der Finsternis - das war einmal.
    Stygias Gesicht verzerrte sich.
    Gespielt! Des Spiels überdrüssig! Sklaven! Niederlage!
    Dieser verfluchte - ja, was eigentlich? ›Teufel‹ wäre doch ein Kompliment für ihn! Stygia fehlten die Worte. Sie spie aus. Sie haßte ihn mehr denn je zuvor, aber sie wußte auch, daß er recht hatte. Seine Macht war zu groß gewesen. Niemand hatte es gewagt, sich ihm entgegenzustellen.
    Eine Herausforderung hatte er gewollt und hier nicht gefunden.
    Aber er hatte Stygia eine Chance vor der Nase weggeschnappt! An ihrer Stelle, die sich Chancen auf den Thron ausgerechnet hatte, hatte er selbst sich zum Fürsten gemacht. Das war mit eines der schlimmsten Dinge, die er ihr hatte antun können.
    Zumal es für ihn nur ein Spiel gewesen war!
    Sucht nicht nach mir. Denn ihr werdet mich niemals finden.
    Das war eine Kampfansage! Eine Herausforderung. So zumindest verstand Stygia es. Die Dämonin fand keine Drohung in Julians Text, nur diese Aussage. Und sie beschloß, die Herausforderung anzunehmen. Sie würde ihn suchen - und ihn bestrafen. Ihn vernichten und in den Boden stampfen, ihn auslöschen, zerstören, quälen. Sie haßte ihn.
    Aber vorher galt es, etwas anderes zu tun.
    Eine Chance zu nutzen, wie sie sie vielleicht niemals wieder bekam.
    Sie war die erste, die diese Nachricht gelesen hatte.
    Sie war hier.
    Und sie ließ sich auf dem Thron nieder.
    Sollte jemand versuchen, ihr die Macht wieder zu nehmen, die Julian freiwillig abgegeben hatte!
    Sie, Stygia, war seine Nachfolgerin!
    ***
    »Der Große in der Überwachung kennt euch nicht«, sagte Jörg-A respektlos und mit einem Anflug von Spott in der Stimme. »Auch den anderen Großen seid ihr nicht bekannt, und erst recht nicht, daß gleich zwei von ihnen sich auf die Spur des Dimensionsbruches gesetzt haben sollten. Noch dazu praktisch ohne sinnvolle Hilfsmittel, und noch dazu verirrt - da stimmt etwas nicht. Wer seid ihr also wirklich? Sagt es mir!«
    Wieder kam der hypnotisierende Klang seiner Stimme durch.
    Auf Zamorra und Nicole hatte er natürlich absolut keine Wirkung. Zamorra lächelte kalt. Er

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