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0459 - Die Herrin der Drachen

0459 - Die Herrin der Drachen

Titel: 0459 - Die Herrin der Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Aber du mußt verstehen, Julian… Ich bin ein einfaches Mädchen, und du bist ein Wesen, das über eine furchterregende Macht verfügt.«
    Er nickte.
    »Manchmal fürchte ich mich vor dieser Macht. Aber noch größer ist die Macht, die du über mich hast, Angelique. Durch die Liebe, die ich zu dir empfinde. Ich weiß es jetzt endlich, nach so langer Zeit. Als ich dich aus den Klauen der Teufelsanbeter holte, war es mir nicht klar, aber jetzt weiß ich es. Und ich brauche deine Hilfe.«
    »Wie?« fragte sie erstaunt.
    »Ich sagte schon, daß ich einen falschen Weg gegangen bin. Ich kenne mich nicht. Ich glaubte, alles zu wissen und alles zu können, und ich wollte es erproben und unter Beweis stellen. Aber… ich kenne mich längst noch nicht. Angelique, wirst du mir helfen, mich selbst kennenzulernen? Wirklich kennenzulernen?«
    Sie nickte langsam.
    »Ich will es versuchen, Julian. Denn, verdammt noch mal, ich liebe dich doch auch!«
    Er griff nach ihrer Hand.
    Sie küßten sich, und Angelique erschrak fast. Es war nicht das erste Mal, daß ein Mann sie küßte. Aber es war das erste Mal, daß der Küssende sie liebte. Und Feuer brannte in ihr.
    Feuer, das unlöschbar war, und das sie auch in ihm spürte. Es war alles ganz anders als sonst.
    »Komm«, sagte er zärtlich.
    ***
    »Hier ist es«, sagte Jörg-A. Er stoppte die-Flugscheibe. Die Bildschirme zeigten Spuren. Spuren, die Zamorra und Nicole elektrisierten.
    Spuren von riesigen Echsen!
    Na? fragte Fenrir. Soviel zu Saras Ideen!
    Zamorra verzog das Gesicht. Liebend gern hätte er statt Fenrirs Kommentar Informationen erhalten. Daten über die Gesellschaftsstruktur, über die Machtverhältnisse und vor allem über die Zusammenhänge zwischen der Sekte der Jenseitsmörder und der Dynastie. Aber der Wolf gab nichts durch, und Nicole schien in seinen Gedanken auch keine Details zu erkennen, denn sonst hätten sie sich auf irgendeine Weise Zamorra mitgeteilt.
    Diese Rätsel blieben also vorerst offen.
    Zamorra hielt das für gefährlich. Solange er nicht wußte, woran er war, hatte er keine Sicherheiten für seine künftigen Pläne.
    »Die Stelle, an der der andere Einbruch in diese Dimension stattfand?« hakte er nach.
    Jörg-A stutzte und zögerte sekundenlang mit der Antwort, ehe er sich ein ›Ja‹ abquälte.
    Zamorra begriff, daß er einen Fehler begangen hatte. Er hätte ›unsere‹ Dimension sagen müssen! Mit seiner Wortwahl nährte er den Verdacht, ein Außenweltler zu sein!
    Da mußte ein Mann wie Jörg-A, der alles andere als strohdumm war, mißtrauisch werden!
    »Gut«, sagte Zamorra und versuchte seinen Fauxpas zu überspielen. »Wir wollen aussteigen und uns die Sache aus der Nähe ansehen.«
    »Sofort, Gebieter«, bestätigte Jörg-A.
    Die Flugscheibe senkte sich. Zamorra, Nicole und der Wolf begaben sich in die untere Etage des großen Objektes. Dort bildete sich vor ihren Augen die Bodenöffnung, und das Lichtfeld entstand, das die Funktion eines Liftes hatte. Nacheinander sanken sie in die Tiefe. Fenrir blieb oben. Zamorra sah fragend hinauf.
    Ich passe hier ein wenig auf, teilte der Wolf mit. Vorsichtshalber
    Zamorra nickte. Es konnte nicht schaden, Jörg-A ein wenig auf die Finger zu schauen. Wenn er wirklich mißtrauisch geworden war, konnte er vielleicht die Gelegenheit nutzen, Rückfragen zu stellen bei seiner Überwachungs-Zentrale. Wenn er das tat, würde Fenrir versuchen, ihn daran zu hindern. Wolfszähne können eine wirksame Waffe sein, und der, vor dessen Kehle sie drohend blitzen, überlegt sich zweimal, ob er nicht klein beigeben sollte.
    Zamorra und Nicole sahen sich an. Sie standen wieder auf festem Boden, inmitten der Saurierspuren. Zamorra entsann sich, daß es einen Ort in den USA gab, wo die Fußspur eines Menschen von der eines Sauriers angeschnitten und teilweise überdeckt worden war. Eine Zeitlang hatte das für eine Sensation und riesigen Wirbel in der Weltpresse gesorgt, weil die gängige Lehrmeinung bislang war, daß die ersten Menschen erst aufgetreten waren, als es die Saurier schon längst nicht mehr gab. Aber dann hatte ein superkluger Experte angeblich herausgefunden, daß diese Spur eine Täuschung oder Fälschung sei, und schlagartig war es unter den solcherart zufriedengestellten Altertumsforschern wieder ruhig geworden. Zamorra zweifelte daran, ob man diese Spur so einfach als falsch abtun durfte. Für seine Begriffe gab es derzeit weder Beweise dafür noch dagegen, aber Beweise für die allgemeine und

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