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0459 - Reklame für den toten Boß

0459 - Reklame für den toten Boß

Titel: 0459 - Reklame für den toten Boß Kostenlos Bücher Online Lesen
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sagte er:
    »Die Burschen haben es verdammt eilig. Sie wollen schon Shunkers’ Millionen kassieren. Sein Anwalt war bei mir. Wir haben auch den Winkeladvokaten besucht, der das Testament aufgestellt hat. Der Mann scheint genau wie Dr. Flinch unter Druck gestanden zu haben.«
    »Ja, und wir stehen wieder da, wo wir am Anfang gestanden haben«, seufzte ich, »müssen also praktisch von vorn anfangen.«
    »Nicht ganz. Wir haben eine präzise Beschreibung der Gangster, und zwar von dir. Morgen früh noch werden die Steckbriefe aushängen, und keiner von den Burschen wird sich in den USA noch auf die Straße wagen.«
    »Schön wäre es, wenn du recht hättest. Aber wie viele Gangster haben sich direkt neben ihre Steckbriefe gestellt, ohne daß auch nur ein Mensch was gemerkt hätte«, entgegnete ich.
    Auf dem Wege zur 69. Ost berichtete Phil Einzelheiten von der Begegnung der beiden Rechtsanwälte. Ich erfuhr, daß Mr. Stiller eine Periode lang als Richter fungiert hatte.
    Phil hatte bereits eine Kanne Mokka vorbestellt. Sie stand dampfend auf meinem Schreibtisch, als wir das Office betraten.
    Meine Stimmung war miserabel. Da half auch der Mokka nicht.
    Ich stieg ins Archiv hinunter und beschrieb meinem Kollegen vom Innendienst die Gesichter der Gangster. Doch es gab eine Menge Verbrecher, die so mager wie eine Vogelscheuche waren oder so dick wie Plumpudding. Auf diese Art kamen wir nicht weiter. Wir brauchten einen Zeichner, der nach meinen Angaben die Gesichter der Gangster skizzierte. Der Nachtdienstkollege hängte sich ans Telefon und warf einen Zeichner aus dem Bett.
    Mein Gehirn arbeitete wie eine Computeranlage, die bis oben hin gefüllt worden ist. Ich warf alle Einzelheiten, die ich erlebt oder gehört hatte, noch einmal in die Waagschale. Es gab noch einige Unbekannte — die beiden Rechtsanwälte beispielsweise.
    Ich telefonierte mit Phil und ließ mir die beiden Namen der Rechtsanwälte durchgeben. Den Zettel mit dem Winkeladvokaten gab ich unserem Innendienstkollegen.
    »Sieh doch mal nach, ob der Bursche bei uns registriert ist«, sagte ich. In meiner Hand zurück blieb der Name von Shunkers’ Anwalt.
    Der Fabrikant befand sich noch bei der Vermißtenpolizei, gewissermaßen in Schutzhaft. Wir durften ihn nicht eher freilassen, bis die Gangster hinter Schloß und Riegel saßen.
    Die Zeit, bis der Zeichner kam, wollte ich ausnutzen. Deshalb ging ich zurück in unser Office und läutete die Vermißtenpolizei an.
    In wenigen Sekunden war Mr. Bloom an der Strippe.
    »Hallo, Mr. Cotton, haben Sie wieder einen Fall für mich? Ich bin gerade dabei, den Bericht zu verfassen für die Fachzeitschrift, Thema: Schocktherapie.«
    Ich ließ mir Shunkers geben. Der Fabrikant war noch im gleichen Zimmer, um Fragen des Psychiaters zu beantworten.
    »Hallo, Mr. Shunkers. Welche Verbindung haben Sie mit Rechtsanwalt Stiller?« begann ich. Am anderen Ende war es einige Sekunden lang still. Dann sagte Shunkers:
    »Nicht die besten. Er zählt zwar zu meinen Hausjuristen. Aber wir haben eine Menge Differenzen gehabt. Nun ist es nicht schwer, mit mir Krach zu kriegen. Zugegeben. Aber ehrlich gesagt, ich hatte vor, mich von Mr. Stiller zu trennen.«
    »Wußte er etwas davon?«
    »Ja, ich habe keinen Hehl daraus gemacht. Wir haben auch bereits über die Abstandssumme gesprochen, die ich ihm zahlen wollte.«
    »Nur eine Frage, Mr. Shunkers: Von wann bis wann war Stiller Richter, und vielleicht können Sie mir auch sagen wo?«
    »… Richter? Nein, das ist mir nicht bekannt. Ich halte das für völlig ausgeschlossen.«
    »Danke.« Ich hängte ein.
    »Hallo, Jerry«, sagte Phil, goß mir Mokka nach und klopfte mir auf die Schulter, »hast du wieder etwas herausgefunden?«
    »Noch nicht ganz. Aber selbst, wenn ich jetzt den Präsidenten der Vereinigten Staaten aus dem Bett werfen müßte, um die Antwort zu bekommen, die wir brauchen', würde ich es tun. Sag mal, Rechtsanwalt Stiller hat doch behauptet, als ehemaliger Richter sich in Vertragssachen auszukennen, nicht wahr?«
    Mein Freund bejahte.
    »Shunkers kann sich nicht erinnern, daß Stiller jemals davon gesprochen hat. Und jeder Anwalt rühmt sich doch sonst mit dieser Ehre, einmal zum Richter gewählt worden zu sein, wo es nur geht«, fuhr ich fort.
    »Stiller hat es nur in einem Nebensatz einfließen lassen.«
    »Gut, dann werden Wir diesen Nebensatz überprüfen«, sagte ich.
    Aber wir brauchten nicht den Präsidenten der Vereinigten Staaten aus dem Bett zu werfen, sondern nur

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