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046 - Die Menschenfressende Bestie

046 - Die Menschenfressende Bestie

Titel: 046 - Die Menschenfressende Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Ende der Gruppe sicherten die Teilnehmer ab.
    Plötzlich verharrte Joan Olding in der Bewegung.
    »Barry!« rief sie.
    Sie brachte den Namen nicht sonderlich laut über ihre Lippen, aber
am Tonfall ihrer Stimme war zu erkennen, daß sie über etwas sehr entsetzt sein
mußte.
    »Joan?«
    Olding kam herüber. Die hübsche junge Frau hockte am Boden. Mit
der Spitze des Buschmessers zeigte sie auf ein großes Spinnennetz, dessen Fäden
fast so dick wie ein Finger waren.
    »Aber so etwas gibt es doch nicht, Barry«, murmelte sie
erschrocken. Sie schüttelte den Kopf.
    Barry Olding schluckte. Vorsichtig tastete er mit seinen
Fingerspitzen in die Fäden. Sofort klebte er daran. Er mußte Kraft aufwenden,
um die ungeheuer dicken Fäden wieder loszubekommen.
    Seine Augen suchten das große Netz ab. Hinter dem Busch, in der
oberen linken Ecke fand er etwas, was ihn erneut vor ein Rätsel stellte. Dort
hingen einige Federn eines verhältnismäßig großen Vogels im Gestrüpp. Das
Knochengerüst des Tieres klebte zwischen den dicken Spinnfäden.
    Oldings Frau wischte sich über die verschwitzte Stirn.
    »Wenn es eine solche Spinne wirklich gibt, die ganze Vögel
aussaugt und die unverdaulichen Reste in ihrem Netz hängen läßt, dann sind
meine gesamten Erfahrungen und all das, was ich bisher erlebt und an Wissen
gesammelt habe, falsch, Barry.«
    Der Angesprochene nickte mechanisch, während er sich aufmerksam
umsah und die näheren Büsche einer eingehenden Untersuchung unter zog. Aber da
war nichts.
    Mit spitzen Fingern befreite Joan das Skelett des großen Vogels,
wickelte auch einige der fingerdicken, klebrigen Fäden um einen kleinen Zweig
und verstaute die Dinge in ihrer Botanisiertrommel.
    Das Netz wurde durch diese Arbeit fast völlig zerrissen. In dem
klebrigen Gespinst, das einen Umfang von über zwei Metern hatte, hingen
zahllose Mücken und Fliegen, waren dort durch die feinen Schleimtröpfchen
erstickt, die Körper der Insekten aber waren völlig erhalten. Das
Spinnenungetüm, das diese Falle errichtet hatte, war an der üblichen Nahrung
nicht interessiert. Es hatte größere, gewaltigere Nahrungsmengen benötigt.
    Gedankenversunken setzte das Forscherehepaar den Weg durch den
Dschungel fort.
    »Das Biest muß mindestens so groß sein - wie ein Kinderkopf« murmelte
Barry Olding einmal.
    »Am liebsten würde ich in dieser Gegend ein paar Tage verbringen.
Vielleicht würden wir auf weitere interessante Hinweise stoßen«, entgegnete
Joan.
    Ihr Forschergeist war geweckt. Es gab da eine Frage, die sie
unbedingt beantwortet wissen wollte.
    »Groß wie ein Kinderkopf, Barry. Aber das ist ja ein Alptraum. Du
glaubst doch offenbar selbst nicht an das, was du da sagst?«
    »Ich habe nur die Wirkung gesehen - und ich führe sie auf eine
Ursache zurück ... «, war seine Antwort, mit der sie sich - vorerst jedenfalls
- zufriedengab.
    Wären sie nur zwanzig Meter zurückgegangen, so hätten sie das
Unheil, das sich anbahnte, mit etwas Glück noch aufhalten können. Am Fuß eines
mächtigen Stammes, unmittelbar neben einem brackigen, übelriechenden Tümpel,
hockte ein wahres Ungetüm von Spinne. Der dunkle Körper zuckte, und die acht
Beine bewegten das Biest um den Tümpel herum. Aus der großen, dunklen Öffnung
am Ende des Körpers quoll ein weißer Saft, der sich zu einem fingerdicken Faden
entwickelte und sofort an den Gräsern und dem Dickicht hängenblieb.
    Die Spinne war dabei, eine neue Falle aufzurichten, wurde aber in
ihrer Arbeit gestört, als sie die Geräusche und die Unruhe vernahm. Äste
knackten; menschliche Stimmen erfüllten die Luft in ihrer Nähe.
    Die Vogelspinne wirbelte herum.
    Lee Andrews hätte das Ungetüm nicht mehr erkannt und es auch nie
für möglich gehalten, daß dies-die Spinne war, mit der er experimentiert und
die er zu guter Letzt ausgetauscht hatte.
    Die Vogelspinne hatte durch die überhöhte Dosis Von Gamma- und
CX-Strahlung eine erschreckende Umwandlung durchgemacht.
    Die tropischen Umweltbedingungen, die ausgezeichneten
Nahrungsmöglichkeiten, die sich ihr boten, waren nun von großer Bedeutung für
ihr weiteres Wachsen und Werden.
    Innerhalb von zwei Tagen hatte sie sich bereits zu beachtlicher
Größe entwickelt, und ihr ungeheurer Appetit wurde ständig stärker.
    Sie fraß und vernichtete, um zu leben und um wieder zu wachsen.
    Die Riesenspinne ließ davon ab, das Netz weiterzuspinnen. Sie
kroch auf ihren acht Beinen rasch durch das Unterholz. Das Gras bog sich unter
dem Gewicht

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