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046 - Die Menschenfressende Bestie

046 - Die Menschenfressende Bestie

Titel: 046 - Die Menschenfressende Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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des widerlichen Körpers, der wie ein Sack zwischen den gezackten
Beinen herabhing. Die Kiefer mahlten knirschend.
    Die Spinne war nicht kinderkopfgroß - sie hatte die vierfache
Größe. Sie besaß den Umfang eines PKW-Reifens.
    Und nun war dieses Ungeheuer auf der Fährte der Menschen, witterte
den Schweiß und roch das Blut aus zahlreichen winzigen Verletzungen, die
scharfkantige Äste und Gräser den Eingeborenenkörpern beigebracht hatten.
    Auf flinken, hohen Beinen eilte das Gamma-Ungeheuer näher und
griff sich unterwegs einen kleinen Affen, der an einer Liane hing und nicht
mehr rechtzeitig das Weite suchte. Das pelzige Wesen verschwand zwischen den
gierig aufgerissenen Kiefern und rutschte in den Körper der Spinne, nach dem
das Gift aus der Drüse es völlig gelähmt hatte.
    Das Gamma-Biest verharrte in der Bewegung, verdaute und spie das
aus, was unverdaubar war und vom Körper nicht verwertet werden konnte: das Fell
und die Knochen.
    Dann setzte es seinen Weg fort.
    Ein wenig langsamer, ein wenig träger, aber zielstrebig folgte es
dem Weg, den die eingeborenen Träger und die beiden Weißen eingeschlagen
hatten.
     
    ●
     
    Als Larry die Augen öffnete, fand er sich im ersten Moment nicht
zurecht.
    Er war gefesselt und geknebelt. Und das ziemlich fachgerecht.
Trotz aller Tricks und Kniffe, die er sofort anwandte, war jede Mühe vergebens.
    Ein leises, kaltes Lachen ließ ihn den Kopf wenden. Auf einem
klobigen Stuhl neben einem Instrumententisch hockte Lee Andrews.
    »Es ist hoffnungslos, Brent«, sagte der Assistent mit kalter
Stimme. »Ich bin zwar kein Profi, aber ein Paket verschnüren, das kann ich
ziemlich gut. Ich hätte Ihnen inzwischen längst den Garaus machen können. Aber
ich nahm mir die Zeit, abzuwarten, bis Sie wieder Ihre Scheinwerfer öffnen. Ich
wollte mit Ihnen ein Zwiegespräch führen, das ist alles. Danach gibt es für Sie
keine Zukunft mehr, Brent. Sie haben Ihre Rolle gut gespielt - aber für mich
nicht gut genug. Da müssen schon andere kommen, um mich zu überlisten. Als ich
merkte, daß Sie hinter mir her waren, ließ ich mir nichts anmerken. Konsequent
ging ich meinen Weg. Und ich gelangte da an, wo ich hin wollte. Es gibt keinen
Zweifel, daß Johnston sich hier in diesem abseits gelegenen Labor, eine Etage
unter den normalen Kellerräumen, verbirgt und sich gewissermaßen häuslich
eingerichtet hat. Ich habe die Spuren gefunden. Er muß hier hausen wie ein
Tier. Da gibt es Knochenreste von Hähnchen und verschimmeltes Brot, es gibt
aufgerissene Konservendosen, die er sich irgendwie beschafft hat, ohne daß es
jemand aufgefallen ist. Und Sie, Brent, sind bei weitem nicht so ahnungslos,
wie Sie vorgeben. Was wissen Sie über Johnston und seine Absichten? Ach so, Sie
können nicht reden. Moment, den Knebel nehme ich Ihnen aus dem Mund. Aber
kommen Sie nicht auf die Idee, zu schreien. Das nützt nichts. Von hier unten
aus dringt kein Ton mehr an die Oberfläche.»
    Mit diesen Worten zerrte er Larry das dreckige, nach Öl und Moder
riechende Tuch aus dem Mund.
    »Und nun machen Sie Ihrem Herzen Luft, Brent!«
    Larry sah sich um, ohne auf Andrews Worte zunächst einzugehen. An
der Wand gegenüber nahm er die Umrisse von einfachen Käfigen und Holzbehältern
wahr, in denen Echsen, Insekten, Würmer und Schlangen, weiße Mäuse, Meerschweinchen
und Kriechtiere untergebracht waren. An der Wand daneben stand wieder ein
solches Bestrahlungsgerät, wie Larry es bereits draußen im Kellerraum gesehen
hatte.
    Lee Andrews lachte. Larry sah, daß der Assistent die Smith &
Wesson Laser in der Hand hielt und sie prüfend abwog.
    »Interessante Waffe. Ich habe so etwas noch nie gesehen. Sind Sie
An gehöriger einer Sondertruppe?«
    Er unterbrach sich sofort, als er sah, wie interessiert X-RAY-3
die Umgebung studierte.
    »Yea, das ist Johnstons neueste Errungenschaft.« Damit wies er auf
das Bestrahlungsgerät. »Ich habe es bereits untersucht. Es funktioniert. Ich
habe immer geglaubt, von diesen Dingern gäbe es nur eine einzige Ausführung in
der ganzen Abteilung B. Aber ich habe mich getäuscht. Johnston experimentierte
bereits vor mir mit einer Mischung aus Gamma- und CX-Strahlung. Offenbar hat er
jedoch nicht die richtige Dosis gefunden. Die Versuchstiere sehen - soweit ich
es auf den ersten Blick beurteilen kann - ziemlich mickrig aus. Sie machen eher
den Eindruck, als würden sie eingehen, anstatt sich weiterzuentwickeln. Die
Skorpione, die er sowohl durch Bestrahlung als auch durch

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