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046 - Die Menschenfressende Bestie

046 - Die Menschenfressende Bestie

Titel: 046 - Die Menschenfressende Bestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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die gefesselten Hände so über den Strahl
zu bringen, daß er die Fessel durchschlug. Es war eine Sisyphusarbeit. Larrys
Muskeln zitterten. Er durfte sich jetzt nicht verrechnen, nicht ruck artig über
den Strahl kommen. Wenn er auch nur einen Millimeter zu weit nach links
rutschte, dann durchschlug der Laserstrahl nicht die Fessel - sondern seine
Hand.
    Ganz langsam und mit höchster Konzentration erfolgten seine
Bewegungen. Da, jetzt war die Fessel genau über dem Strahl. Es zischte, als der
Strahl die straff gebundene Nylonschnur durchschlug. Die Hände von X-RAY-3
rutschten nach den Seiten weg, und Larry warf sich sofort nach vorn.
    Mit klammen Fingern griff er nach der Waffe und stellte das
Dauerfeuer ab. Er brauchte eine einzige Minute, um die Fußfesseln zu lösen.
    Schwankend kam er auf die Beine, nahm die Laser zwischen die
Finger und näherte sich den beiden dunklen Gestalten, die reglos am Boden
lagen.
    Johnston lag auf dem Rücken. Seine gebrochenen Augen starrten zur
Decke, die Iris war ins Unendliche erweitert.
    Der unheimlich veränderte Wissenschaftler war blutüberströmt. Wie
ein unförmiger Fleischberg hob er sich von dem dunklen, sandigen Boden ab.
    Nur knapp zwei Meter entfernt, am Fuß der altmodischen
Bestrahlungslampe, lag Lee Andrews in einer seltsam verrenkten Stellung auf dem
Boden.
    Der Assistent stöhnte leise und versuchte sich auf die Seite zu
rollen, wozu ihm offensichtlich die Kraft fehlte.
    X-RAY-3 beugte sich über ihn. Aus halbgeschlossenen Augen starrte
Lee Andrews auf den Agenten.
    »Nun ... gewinnen Sie doch noch ... Brent«, wisperte er mit
schwacher Stimme.
    Larry bettete den Schwerverletzten mit dem Kopf auf den Metallfuß
der Lampe, den er zuvor mit der Schutzkappe und einem alten herum liegenden
Lappen gepolstert hatte. Andrews hatte die ganze Zeit über die Kappe nicht mehr
getragen. Die durchsichtige Plastik, die sich wie ein Visier hochschieben ließ,
war zerknittert.
    Larry hatte die zu seinem Schutzanzug gehörende Kopfbedeckung bei
dem Sturz in die Tiefe verloren. Hier unten herrschte jedoch offensichtlich
keine strahlenbedrohliche Situation. Aber sicher war er sich dessen nicht.
    »Wie ist alles gekommen?« Larry sprach leise, aber so deutlich,
daß Andrews ihn noch hören konnte.
    Der Assistent war vom Tode gezeichnet. Jeden Augenblick konnte es
zu Ende sein. Sein Atem röchelte. Blutbläschen bildeten sich auf seinen Lippen.

    » ... Geltungsbedürfnis - wenn Sie so wollen. Johnston
unterdrückte mich immer- ich wollte beweisen, daß mehr in mir steckt. Und ich
habe es bewiesen!«
    Triumph leuchtet in seinen fiebrig glänzenden Augen.
    »Hängt es mit den Skorpionen zusammen?« wollte Larry Brent wissen.
    » ... Nebenprodukt«, kam es mühsam über die zitternden Lippen, »
... ich war an den Experimenten beteiligt. Die Skorpione - wurden Gamma- und
CX-Strahlung ausgesetzt - sie reagierten mit am besten. Ich war immer der
Ansicht - daß die Dosis von CX erhöht werden müßte. einige Insekten reagierten
darauf, sie wurden stärker, kräftiger und vor allen Dingen
widerstandsfähiger-ohne das Wissen von Johnston habe ich die Zusammensetzung
der Strahlung verändert, wochenlang bestimmte Insektengruppen damit behandelt.
Tausende gingen zu Grunde. Sie wurden in den Bodenlöchern untergebracht, die
Sie vorn in dem Strahlenlaboratorium zu sehen bekamen, Brent. Johnston fiel in
eines dieser Löcher - das heißt: ich warf ihn hinein ... damit bekam er
genügend Strahlung ab. Seine Gestalt veränderte sich. Sie haben es selbst
gesehen ... typische Reaktion - genau diese Entwicklung hatte ich bei
bestimmten Insektengattungen erwartet - aber Johnston ließ nur seine eigenen
Gedanken und Entscheidungen gelten ... «
    »Sie haben Brad Harris ermordet; weil Sie fürchteten, Ihre
Stellung zu verlieren. Und Sie haben Dr. Fedderson auf dem Gewissen, weil er
etwas ahnte. All diese Dinge aber, Andrews, kommen doch nicht von ungefähr.
Hinter allem muß ein Motiv stehen.«
    »Schlauer Bursche ... Brent... «
    Larry mußte sich ganz hinabbeugen, um Andrews noch zu verstehen.
Das Lebenslicht des Assistenten erlosch. X-RAY-3 hatte zahllose Fragen auf dem
Herzen.
    Aber er beschränkte sich auf die notwendigsten, weil er erkannte,
wie wenig Zeit Andrews noch hatte. Der kalte Schweiß stand auf dem Gesicht des
Schwerverletzten.
    Andrews verzog die totenblassen Lippen zu einem triumphierenden
Grinsen. »Sie wollen wohl alles wissen, wie? Aber Sie sind auf dem Holzweg,
Brent. Von mir ...

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