046 - Die Menschenfressende Bestie
zwischen
seine Schulterblätter bohrte. Aber kein Schmerzensschrei kam über seine Lippen.
Seine Arme legten sich noch enger um Andrews’ Körper. Mit aller ihm zur
Verfügung stehenden Kraft zog Johnston seinen Widersacher zu Boden, obwohl
Andrews immer und immer wieder mit dem Dolch zustach.
Johnston krallte sich in das Gewebe des Anzuges; seine scharfen,
harten Fingernägel rissen den Stoff auf, und seine Zähne waren noch immer in
Andrews’ Schulter geschlagen. Und Andrews auch war es, der vor Schmerzen
aufschrie.
Während der unheimliche Professor mit Andrews kämpfte, versuchte
Larry Brent aus der Situation Kapital zu schlagen.
Die Smith & Wesson Laser, die der Assistent in seiner Wut in
Johnstons Gesicht geworfen hatte, lag nur einen knappen halben Meter von dem
PSA-Agenten entfernt.
Larrys Gesicht spannte sich. Er rollte sich herum und rutschte
millimeterweise über den Boden, auf die Waffe zu. Er wußte, daß er etwas
riskierte, aber es war die einzige Möglichkeit, die Dinge zu seinem Vorteil zu
verändern. Er mußte jetzt etwas unternehmen. Wenn der Kampf zwischen Johnston
und Andrews zu Ende war - dann war es zu spät. Denn danach würde auch sein Ende
besiegelt sein. Johnston war ein Ungeheuer, auf scheußliche Weise durch eine
geheimnisvolle Strahlung verunstaltet und verändert. Andrews aber war ein
Besessener, ein Mann, dem alles recht war, um das Ziel seiner Wünsche zu
erreichen. Die kurze Begegnung zwischen Johnston und seinem Assistenten hatte
einiges an den Tag gebracht. X-RAY-3 war Zeuge einiger Dinge geworden, die ihm
zu denken gaben. Dennoch sah er noch nicht ganz klar. Was bezweckte Andrews
damit, daß er seinen Vorgesetzten ausschaltete? Gab es noch etwas, wovon bisher
kein Mensch etwas wußte? Larry befürchtete fast etwas Derartiges ...
Mit großer Anstrengung gelang es ihm, sich so auf die Seite zu
legen, daß er die Smith & Wesson Laser mit den Zähnen zu fassen bekam. Er zog
sie herum, legte sie sich zurecht, wie er sie brauchte, und schob dann
vorsichtig seinen Oberkörper so weit herum, daß er mit den Fingerspitzen die
Waffe zu fassen bekam. Er biß die Zähne zusammen, während er den winzigen,
versenkbaren Sicherungsflügel zu betätigen versuchte. Dreimal probierte er es,
ehe der Hebel nach vom schnappte.
Die Waffe war einsatzbereit. Schweiß stand auf Larrys Stirn,
während er blitzschnell einen Blick zur Seite warf, um zu sehen, wie weit die
beiden Kämpfer inzwischen waren.
Ein gellender Aufschrei hallte durch den dämmrigen Kellerraum.
X-RAY-3 sah, daß Lee Andrews zurücktaumelte, mit schreckgeweiteten
Augen. Schwer atmend stand Johnston vor ihm. Er war es, der jetzt den Dolch in
der Hand hielt. Es war ihm gelungen, trotz zahlreicher Verletzungen dem
Widersacher die tödliche Waffe zu entwinden und selbst zuzustechen. Der weiße
Schutzanzug, der so eng anlag wie eine zweite Haut, war an mehreren Stellen
aufgeschlitzt, und zahllose Blutspritzer bedeckten die helle, glatte
Oberfläche.
Johnston taumelte. Er war schwer angeschlagen. Ein anderer Mensch
wäre an diesen Verletzungen längst gestorben. Aber die zahlreichen Dolchstiche
hatten kein wichtiges Organ getroffen. Die schwammigen Geschwüre, die seinen
Körper bedeckten, wurden zu einer Art Panzer für ihn. Er blutete stark, und das
allein mußte unweigerlich zum Tod führen.
Andrews preßte die Hände vor die Brust. Ein dünner Blutstrahl
schoß aus seinem Mundwinkel hervor.
Larry wandte den Blick. In wenigen Augenblicken mußte er die Hände
frei haben.
Ohne sich zu besinnen, zog er den Abzugshahn durch, nachdem er
sich vergewissert hatte, daß die Waffe in einem solchen Winkel lag, der den
Laserstrahl wenige Zentimeter von seinem Rücken entfernt vorbeilenkte.
Der grelle Strahl verließ lautlos den Lauf der Waffe. Ein Blitz
raste an Larry Brents Rücken vorbei, bohrte sich in die betonierte Wand und
durchschlug sie. Ein Loch in der Größe eines Stecknadelkopfes entstand.
Aus den Augenwinkeln heraus nahm Larry die beiden Gestalten wahr,
die noch zu sehr mit sich beschäftigt waren, um darauf aufmerksam zu werden,
daß er es hier auf einen riskanten Versuch ankommen ließ.
Die Smith & Wesson Laser war auf Dauerfeuer eingestellt.
Larry drehte langsam und mit äußerster Vorsicht seine gefesselten
Hände, spannte seine Rückenmuskeln an. Er durfte sich keinen Zentimeter weiter
nach hinten beugen. Dann war alles aus. Der Laserstrahl würde dann seinen
ganzen Rücken aufreißen.
Der Amerikaner versuchte,
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