046 - Die Menschenfressende Bestie

die
Sendung zu vertauschen und mit falschen Aufklebern zu versehen?«
    »Ausgeschlossen ... «
    Nun, das war Gadertz’ Meinung. Larry dachte da anders.
    » ... und da wäre noch etwas, Mr. Brent, falls es Sie
interessiert: Egal, was Andrews auch angestellt hat, er dürfte mit seinen
eigenmächtigen Versuchen dennoch keinen Schritt weitergekommen sein.«
    »Wie meinen Sie das?« Nun war es an Larry, erstaunt zu sein.
    »Die Transportmaschine, mit der auch unsere Versuchssendung nach
Borneo geschickt wurde, ist im Gebiet des Kinabalu abgestürzt. Die Maschine
wurde vor drei Stunden nach langer Suche entdeckt. Es ist kaum anzunehmen, daß
die Insekten den Absturz überstanden haben. Die Maschine ist explodiert und
völlig ausgebrannt. Keiner der beiden Piloten hat den Absturz überlebt. Es
sieht demnach auch ganz so aus, als ob wir das Projekt, das wir vorhatten, noch
einmal wiederholen müßten ... «
    Larrys Lippen wurden hart. Das Schicksal nahm manchmal einen merkwürdigen
Gang.
    »Ich wollte es eigentlich nicht so weit kommen lassen, Sir«, sagte
er mit rauher Stimme. »Aber ich möchte Sie doch bitten, noch mal in das
Institut zu kommen. Ich befinde mich im Moment im Arbeitszimmer von Professor
Johnston. Ich halte es für äußerst wichtig, daß wir uns hier treffen.«
    »Muß es unbedingt jetzt sein?« fragte Gadertz mit schwerer Stimme.
Was Larry nicht sah, war der Blick, den sein Gesprächsteilnehmer in diesem
Moment seiner dürftig bekleideten Schönheit zuwarf.
    »Wie heißt sie denn?« fragte Larry kurzerhand.
    »Marienne.«
    »Donnerwetter«, entfuhr es dem PSA-Agenten.
    Gadertz zog die Augenbrauen hoch.
    »Nanu? Kennen Sie sie?«
    »Nein, aber ich kann mir vorstellen, wie sie bei diesem Namen
aussieht: Superblond, langes Haar, trägt am liebsten schwarze Unterwäsche, fein
bestickt... «
    Gadertz Mundwinkel klappten herab.
    »Ja, aber ... «, stammelte er.
    »Erfahrung,
Sir. Aber über schöne Frauen können wir uns dann unterhalten, wenn wir die
Arbeit hinter uns gebracht haben. Grüßen Sie die Kleine einstweilen von mir.« »
    Unmerklich grinsend legte Larry auf.
     
    ●
     
    Gadertz kam sofort. Das heißt, er brauchte von seiner
Bungalowwohnung bis zum Institut knappe zehn Minuten.
    An der Tür zum Labor erwartete ihn Larry Brent. In Schutzkleidung
begaben sich die beiden Männer durch das Strahlenlabor und erreichten wenig
später das abgelegene Kellergewölbe.
    Sekundenlang stand Gadertz wie erstarrt, als er die unheimliche
Gestalt Johnstons sah. Lee Andrews streifte er nur mit einem kurzen Blick.
    »Wie war das möglich?« fragte er benommen. »Wie konnte sich
Johnston derart verändern?«
    »Darum allein geht es jetzt«, meinte Larry mit fester Stimme. »Sie
können sich denken, weshalb ich darauf bestand, daß Sie gerade diesen
unförmigen Körper zu sehen bekamen. Auf der Haut und im Körper entwickelten
sich Geschwüre. Man könnte aber auch sagen, daß alle Zellen zu einem
übermäßigen Wuchs angeregt wurden.
    Warum und weshalb - das steht nur am Rande zur Debatte. Im Moment
jedenfalls.
    Wichtig ist jedoch dies: Vor drei Tagen kam Johnston mit der
kombinierten Strahlung in Berührung. Innerhalb von drei Tagen machte er diese
Umwandlung durch, Sein Kopf und seine Gliedmaßen wuchsen in dieser kurzen Zeit
um das Doppelte. Wie würde Johnston in weiteren drei Tagen zum Beispiel
aussehen?«
    Hinter dem durchsichtigen Plastikschirm der Schutzhaube zeigte
sich der Schweiß, der auf Gadertz’ bleicher Stirn stand.
    »Aber das ist ja ... ungeheuerlich«, stammelte der
Institutsleiter.
    »Ungeheuerlich ist beispielsweise auch, daß Johnston zahlreiche
Messerstiche zunächst ohne nennenswerten Schaden überstand. Das heißt also: Die
Strahlung, der er ausgesetzt war, hat ihn in gewissem Sinne widerstandsfähiger
gemacht... « N
    »Das alles wäre einer genaueren Untersuchung wert«, murmelte
Gadertz.
    »Die Tatsache, daß Johnston zu einem Monster wurde - hat Andrews
nicht sonderlich überrascht. In seinen letzten Worten vor seinem Tod gab er zu
verstehen, daß da offenbar noch etwas unterwegs sei, was eine ähnliche
Entwicklung durchmacht. Er sprach davon, daß irgend etwas groß werden könne wie
ein Elefant.«
    Gadertz schluckte.
    »Aber das ist ja unheimlich. Wollen Sie damit sagen, vielleicht
unter den zum Transport vorbereiteten Insekten ... «
    Er sprach nicht zu Ende. Das leichte Kopfnicken Larry Brents
beantwortete seine Frage auf stumme Weise.
    »Der Absturz der Maschine hat die Menschen