Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
046 - Penelope von der 'Polyantha'

046 - Penelope von der 'Polyantha'

Titel: 046 - Penelope von der 'Polyantha' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
Heute morgen ist eine Jacht in den Hafen eingelaufen, wir werden sie später einmal ansehen.«
    »Entschuldigen Sie einen Augenblick«, unterbrach sie der Spanier, der sie begleitete. »Ich möchte nur der Dame und dem Herrn sagen, daß Sie hier sind.«
    Offensichtlich waren sie jetzt auf dem Podest der zweiten Etage angekommen. Der Spanier öffnete die Tür zur Wohnung, kam aber bald wieder zurück.
    »Sie sind fortgegangen«, sagte er unangenehm berührt. »Auch der Schlüssel ist verschwunden. Und ich hatte dem Matrosen doch gesagt, er solle ihn mir zurückgeben.«
    »Was für ein Matrose war das denn?« fragte Arthur rasch.
    Nun gingen sie alle drei hinein. John schaute vorsichtig über das Geländer und sah, daß niemand mehr auf dem Podest stand.
    »Schnell!«
    In kürzester Zeit eilten sie die Treppe hinunter. Als John unten die Tür zuwarf und abschloß, hörten sie oben Stimmen und schnelle Fußtritte. Er sagte etwas auf spanisch zu dem Kutscher, und der Wagen flog in einem halsbrecherischen Tempo durch die Straßen bis zu dem kleinen Kai. Der Kutscher hatte kaum gehalten, als John schon aus dem Wagen sprang und die Pakete in das kleine Boot warf, das unten vertäut war.
    Er drückte dem Mann eine Banknote in die Hand und eilte die schmalen Stufen hinunter. Penelope hob er in das Boot. Während sie mit größter Geschwindigkeit durch den Hafen fuhren, schaute er sich von Zeit zu Zeit um, und plötzlich sah er, was er erwartet hatte. Eine zweite Droschke hielt neben der ersten. Penelope erkannte den Mann, der heraussprang.
    »Ist das Arthur Dorban?«
    Sie nickte.
    »Ich hätte mir den Herrn gern etwas näher angesehen«, meinte John nachdenklich. »Ich glaube jetzt auch, daß wir den ganzen Plan des guten Mr. Orford über den Haufen geworfen haben.« Er lachte leise vor sich hin, obgleich ihm nicht danach zumute war.
    Das Motorboot hielt unter dem Fallreep der Jacht. Penelope eilte vor ihm die Treppe in die Höhe.
    Oben standen Bobby, der Captain und Mr. Orford, die auf ihre Rückkehr warteten.
    »Wir hauen eine unglückliche Begegnung in der Stadt«, sagte John ohne weitere Einleitung.
    »Sie haben doch nicht etwa Dorban getroffen?« fragte Mr. Orford aufgeregt.
    »Ich habe ihn nicht gesehen, aber Miss Pitt. Augenblicklich schaut er sich nach einem Bootsmann um, der ihn zur ›Polyantha‹ rudern soll. Das nehme ich wenigstens an«, setzte er vorsichtig hinzu. »Es wäre wohl am besten, wenn wir den Hafen in größter Eile wieder verließen.«
    »So, sind Sie auch der Meinung?« brummte Mr. Orford grimmig. »Ich möchte Sie aber erst fragen, ob Sie ohne Hollin fahren wollen?«
    »Ohne Hollin?«
    »Ja. Er hat das Schiff fünf Minuten nach Ihnen verlassen und ist in einem kleinen Boot an Land gerudert. Wir bemerkten es erst, als er schon beinahe an Land war. Wahrscheinlich ist er jetzt vollständig betrunken und macht einen entsetzlichen Krawall im Hafen.«
    Sie sahen einander bestürzt an. Der Captain machte einen Vorschlag.
    »Es ist besser, wenn ich jetzt die Anker lichte und draußen auf See warte. Sobald es dunkel geworden ist, können wir ein paar Leute in einem Motorboot an Land schicken, um Hollin an Bord zu bringen. Soviel ich verstehe, dürfen wir ihn nicht im Stich lassen.«
    »Und was soll dann geschehen?« fragte Mr. Orford.
    Der alte Captain zuckte die Schultern.
    Bobby verließ die anderen, ging zum Achterdeck und nahm ein Fernglas, das dort an einem Haken hing. Er schaute zum Kai hinüber und bemerkte dort eine kleine Gruppe aufgeregter Menschen.
    Der Captain wollte gerade zur Kommandobrücke hinaufsteigen, als Bobby sich umdrehte.
    »Einen Augenblick, Captain Willit«, sagte er. »Ich glaube, dieser kleine Zwischenfall wird sich von selbst erledigen. Unsere vorschnellen Freunde haben vor, an Bord zu kommen.«
    Orford sah Bobby überrascht an und nahm ihm das Fernglas aus der Hand. Dann seufzte er tief auf.
    »Der Herr hat sie in unsere Hände gegeben«, sagte er fromm. »Die Schafe kommen alle zum Stall, Willit.«
    Der Captain sah ihn verwundert an.
    Der Bootsmann ruderte mit allen Kräften, und eine Viertelstunde später waren Mr. Dorban und seine Frau am Fallreep der ›Polyantha‹ angelangt.
    »Jawohl, mein Herr, Sie können den Captain sprechen«, sagte der nichtsahnende Matrose. »Wollen Sie an Bord kommen?«
    Cynthia ergriff die ausgestreckte Hand und schwang sich auf die Plattform.
    »Glaubst du, daß das klug ist, Cynthia? Wenn er nun wirklich hier ist?«
    Cynthia sah ihn verächtlich

Weitere Kostenlose Bücher