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0460 - Zeitpunkt X

Titel: 0460 - Zeitpunkt X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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uns in Lebensgefahr. Wollen Sie hier sterben?"
    Rhodan schlug mit der Faust auf die flache Hand. Sein Gesicht war schneeweiß und schweißüberströmt. Ovaron lehnte an einem Sessel, krampfte seine Finger in die Lehnen und schien mit geschlossenen Augen auf die Explosion zu warten, die das Schiff in die Höhe schleudern würde.
    „Ich weiß. Nur noch fünfzehnhundert Menschen, etwa."
    „Wir können doch nicht einfach starten ...", flüsterte jemand ununterbrochen und wiederholte es in sinnloser Folge.
    Der Planet brannte im atomaren Feuer.
    „Die Zentrale füllen!"
    Jetzt schoben sich die Moritatoren in die Ortungszentrale, in die Räume der biopositronischen Speicher, in die Funkzentrale und in die Nischen zwischen den Instrumenten. Die Schlange auf dem Platz, auf die ein unaufhörlicher Regen heißer Asche niederging, wurde kleiner.
    „Wieviel Zeit haben wir benötigt?" fragte jemand.
    „Insgesamt vierzig Minuten", sagte ein anderer.
    Das Schiffslazarett, ein Trakt aus zwei Räumen und einem Krankenzimmer, füllte sich mit zweihundert Menschen. Sie lagen unter den eingebauten Betten, saßen auf den Betten und auf den Vorratsschränken ... und immer mehr drängten hinein.
    Irgendwo zischte Preßluft auf, Flüche ertönten.
    „Schneller!" schrie es aus einem Lautsprecher.
    Die Aufregung griff jetzt auch auf die Männer und Frauen der Besatzung über.
    Rhodan befahl erregt: „Schwerkraft! Kuruzin - regeln Sie die Schwerkraft auf ein Drittel des Normwertes ein. Wir können dann auch den freien Raum über den Köpfen vollstopfen!"
    „Verstanden."
    Die Bordkommunikationsanlage heulte auf: „Achtung. Wir verringern die Schwerkraft. Darauf einrichten -über die Kopfe einschichten!"
    Ein neuer Strom ergoß sich ins Schiff.
    In den Laderäumen gab es plötzlich mehr Platz, weil die Mutanten förmlich mit Moritatoren warfen. Sie ließen sie nacheinander über die Kopfe der Menschen schweben, drückten unbarmherzig in die Eingänge hinein. Die Luftversorgungsanlagen wurden auf einen weit höheren Wert eingerichtet.
    Kostbare Minuten vergingen, als das Schiff zu schaukeln und zu beben begann - ein Erdstoß schüttelte es.
    Die gläsernen Gebäude der Stadt brachen zusammen.
    Brände loderten auf. Ein echter Vulkan brach durch das Gelände und begann, eine mächtige Feuersäule in den Himmel zu speien.
    Andere Bomben, die auf die häufig vorkommenden Elemente in der Planetenkruste besonders schnell und tiefgreifend wirkten, detonierten. Riesige Flächenbrände brachen aus und verwandelten Erdreich, Felsen, Flüsse und Seen, Gebirge und Wüstenflächen in zähflüssiges Magma. Die Hitze schlug jetzt von allen Seiten auf den Platz nieder, und die Kopfe der Wartenden waren weiß vor Asche.
    Die Moritatoren husteten und rangen nach Luft. Aber jetzt war die Schlange schon sehr viel kleiner geworden - man sah deren Ende. Unaufhörlich huschten die Mutanten hin und her und arbeiteten bis zur Erschöpfung.
    „Schneller! Die Stadt - der Planet droht zu explodieren!"
    Der Abwärtsschacht der Antigravanlage füllte sich mit dreihundert Menschen. Sie schwebten ineinander verkeilt in der künstlichen Schwerkraft. Diei Arbeit der Besatzungsmitglieder wurde schwieriger, weil sich niemand mehr wie gewohnt bewegen konnte in der um zwei Drittel verringerten Schwerkraft.
    „Wir schaffen es!" rief Rhodan überzeugt. Kuruzin drehte sich halb um und zeigte seine Faust, den Daumen nach oben.
    „Wieviel sind noch draußen?"
    Jemand schaute auf den Schirm und schrie: „Etwa fünfhundert."
    Die Maschinenräume füllten sich langsamer, weil die Terraner wußten, wie gefährlich es war. Neben den Stromleitern zwischen den Schaltbänken und den Umgängen aus Stahlgeflecht, hinter den Umformern und den wenigen Leer räumen des Waring-Konverters, überall stauten sich die Menschen. Sie banden sich mit Seilen und Gürteln fest, trieben hilflos in der verringerten Schwerkraft und ahnten, daß es nicht gut ausgehen konnte. Rhodan befahl: „Sämtliche Heizungsanlagen lahmlegen!"
    Jetzt verschwand die Menschenmenge bereits unter dem Schiff. Der Aufwärtsschacht begann sich zu füllen. Die Polschleuse war voller Menschen. Sie standen vorläufig" noch entlang der Wände.
    Langsam rollte eine Brandungswelle aus reinem Feuer auf den Platzrand zu. Die Stadt Tuo Fryden war gestorben - ihre Bauten und ihre Parks waren vom Feuer überflutet worden. Die Moritatoren unter dem Schiff drängten sich in die Schleuse, und plötzlich sahen die Terraner ein

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