0461 - Ein Killer läßt die Wallstreet wackeln
Zeit Waffen. Ihre Kanonen waren an einer Stelle verborgen worden, bevor die G-men kamen. Hinter ihm schrillte das Telefon. Lustow, der Ex-Matrose, ging zum Apparat und meldete sich. »Gove-Verwertungsgesellschaft.«
Er lauschte, wandte sich an Gove und hielt ihm den Hörer hin. »Du wirst verlangt, Al.«
Gove nahm an, daß ein Schiffseigner ihm beschädigte Güter anbieten wollte. Von Zeit zu Zeit machte er tatsächlich Geschäfte dieser Art, um seine Tarnung lückenlos zu halten. Ungeduldig rief er: »Sag ihm, ich wäre an seinem Schund nicht interessiert.«
Lustow sagte in die Muschel: »Kein Interesse an eurem Mist!« Er lauschte der Antwort des Anrufers und wandte sich zum zweitenmal an Gove. »Er sagt, es handelt sich nicht um eine Schiffsladung. Er will dich sprechen. Es wäre wichtiger für dich als für ihn.«
Der Gang-Chef riß Lustow den Hörer aus der Hand. »Gove!« schrie er. »Wer sind Sie?«
»Das werde ich Ihnen nicht sagen«, antwortete eine heisere, offensichtlich verstellte Stimme. »Ich wollte Ihnen nur mitteilen, daß Sie mit einem Besuch des FBI rechnen müssen, Mr. Gove.«
Der Rauschgifthändler stutzte. Er zwang sich zur Ruhe. »Das ist keine Neuigkeit für mich. Die G-men waren schon hier.«
»Sie werden wiederkommen, und sie werden herausfinden, daß Harry Cutter für Sie gearbeitet hat.«
Goves Hände wurden vor Schreck eiskalt. Nur unter Aufbietung aller Willenskraft gelang es ihm, hervorzubringen: »Cutter? Ich habe den Namen noch nie gehört. Versuchen Sie nicht, mich zu bluffen! Zum Teufel, ich werde mich beim Gouverneur über Ihre ungesetzlichen Methoden beschweren.«
Der Anrufer lachte leise. »Ah, Sie halten mich für einen FBI-Mann. Sie irren sich, Gove! Ich befinde mich in einigen Schwierigkeiten. Sie können mir helfen, diese Schwierigkeiten auszuräumen. Ich glaube, Sie können auf dem gleichen Wege die Neugier des FBI befriedigen und sich so die Burschen endgültig vom Hals schaffen.«
In Goves Gehirn jagten sich die Gedanken. Er glaubte immer noch an eine Falle oder einen Bluff. Gleichzeitig keimte in ihm die Hoffnung, der Anruf des Fremden könne für ihn die Chance bedeuten, die Meuterei Sanders zu stoppen. Er wechselte den Tonfall.
»Schießen Sie mal los, Mister«, antwortete er leichthin und so, als nähme er den Anrufer nicht ernst.
»Solche Vorschläge macht man nicht per Telefon, Gove. Wir werden Auge in Auge miteinander sprechen müssen.«
Der Rauschgifthändler überlegte. Ihm fiel ein, daß er im letzten Augenblick immer noch sagen konnte, er habe sich auf das Angebot nur eingelassen, um den Bluff zum Platzen zu bringen. »In Ordnung! Wo wollen wir uns sehen?«
»In der 3. Avenue gibt es im Block 782 einen Drugstore. Warten Sie dort um acht Uhr abends auf mich! Als Erkennungszeichen tragen Sie die zusammengefaltete Ausgabe der Night-Revue in der linken Manteltasche. Ich werde mich auf die gleiche Weise zu erkennen geben.«
»Warum nennen Sie dann nicht sofort Ihren Namen?«
»Das hat seine Gründe. Noch eins, Mr. Gove! Bringen Sie besser keine Waffe mit! Bedenken Sie, daß man Sie sofort verhaften kann, wenn Sie sich im Besitz einer Waffe befinden.«
»Ich habe nie eine Waffe besessen, einen Knüppel ausgenommen«, kläffte Gove. »Aber den werde ich für den Fall mitnehmen, daß Sie sich einen schlechten Scherz mit mir erlaubt haben.«
»Das ist kein Scherz, Gove!« antwortete der Anrufer und legte auf. Langsam ließ Gove den Hörer auf die Gabel gleiten.
»Wer war das?« wollte Sander wissen.
»Geht dich nichts an«, wehrte sein Chef ab.
»Hör gut zu, Al!« zischte Sander. »Keiner von uns macht einen Finger für dich krumm, wenri wir deine Absichten nicht bis in alle Einzelheiten kennen.«
Wütend schlug Gove die Hand Sanders zur Seite. »Laß mich in Ruhe!« schrie er. »Ich brauche keinen von euch Idioten.« Sander zuckte zusammen. Gove sah es gut. »Wenn diese Sache erledigt ist, Roger«, sagte er grinsend, »werde ich dir deinen glatten Hals umdrehen.«
***
Irgendwann gegen Mittag erschien ich nach einigen Stunden Schlaf im Büro. Die Differenz bis zu den von Ärzten empfohlehen acht Stunden hatte ich durch eine eiskalte Dusche ersetzt. Ich rief die Nachrichtensammelstelle an, bei der alle Informationen anderer Behörden zusammenlaufen. »Ist der Mercury mit der Nummer 2412 KD 13 gefunden worden?«
»Darüber liegt bis jetzt keine Meldung vor.«
»Hoppla!« Ich wunderte mich. »Kennzeichen und Beschreibung des Schlittens haben
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