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0461 - Flucht ins Ungewisse

Titel: 0461 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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befanden, sonst hätte er wohl kaum gezögert, dem Schiff den Gnadenstoß zu versetzen.
    So aber befahl er den Rückzug und das vorsichtige Abwarten.
    Ein Fehler, wie sich bald herausstellen sollte.
    Noch während er die einzelnen Flottenverbände postierte und einteilte, geschah das Unerwartete: Das Schiff der Fremden verschwand im Linearraum.
    Nun war dieser „Zwischenraum" auch den Takerern bekannt, denn ohne ihn war ein interstellarer Raumflug nicht möglich. In dieser Hinsicht mußte die technische Entwicklung auch in verschiedenen Milchstraßen eine ähnliche Richtung nehmen, denn sie gelangte zwangsläufig zu denselben Ergebnissen.
    Aber es war unmöglich, sofort oder wenigstens innerhalb von Stunden das im Linearraum verschwundene Schiff wieder aufzufinden. Sicher, es kehrte in den Normalraum zurück, aber Richtung und Entfernung blieben unbekannt.
    Nachdem sich der Kommandant von der unliebsamen Überraschung erholt hatte, handelte er konsequent und folgerichtig.
    Einige Spezialschiffe wurden an den Rand des Sonnensystems beordet, von wo aus sie mit ihren fünfdimensionalen Peilmessungen begannen. Die überlichtschnellen und von jedem Gegenstand reflektierten Strahlen eilten hinaus in die Unendlichkeit. Obwohl mit dem üblichen Radar zu vergleichen, war die Methode ungleich komplizierter, denn die Strahlen hatten keine Fläche, sondern eine Kugel abzutasten.
    Die anderen Verbände wurden zusammengezogen und dann so in dem Sonnensystem verteilt, daß sie bei der Ankunft des Riesenschiffes nicht sofort geortet werden konnten. Der Überfall sollte konzentriert und mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln durchgeführt werden.
    Diesmal wollte der Kommandant keinen Fehler begehen.
    Der erste reichte ihm.
    Wenn er ihn nicht wiedergutmachte, war er ohnehin erledigt.
     
    *
     
    Ohne jeden äußeren Anlaß erwachte Rodan.
    Er blieb liegen, die Augen geschlossen. Er überlegte, was ihn geweckt haben konnte. Der Interkom war es nicht gewesen; das Summen wäre kaum zu überhören gewesen.
    Und dann fühlte er es: Er war nicht allein in seiner abgeschlossenen Kabine. Und da wußte er schon, wer es war: Gucky!
    Nur ein Teleporter konnte verschlossene Türen überwinden.
    Er öffnete die Augen und entdeckte den Mausbiber, der zusammengerollt in seinem Sessel lag und leise vor sich hin schnarchte.
    Rhodan wußte sofort, warum der Mausbiber hier war.
    Er war dem Gedränge in seiner Kabine, die er mit Ras und den Moritatoren teilte, entflohen. Außerdem war die Luft hier besser. Zwar empfand sie auch Rhodan bereits als ein wenig stickig, und er konnte sich vorstellen, wie sie in den anderen überfüllten Kabinen war.
    Ruhig blieb er liegen, um Gucky nicht zu wecken.
    Er warf einen Blick auf die Datumsuhr.
    Dritter Dezember des Jahres 3437 Erdzeit.
    Er hatte vier Stunden geschlafen.
    Wenn sich in der Zwischenzeit etwas von Bedeutung ereignet hätte, wäre er zweifellos geweckt worden. Die Starkstromzulertung zu den Konvertern war also noch nicht repariert worden und daß die Lufterneuerungsanlage noch nicht funktionierte, merkte er selbst.
    Sie trieben also noch immer ziellos durch den interstellaren Raum einer fremden Galaxis, viele Millionen Lichtjahre von der heimatlichen Milchstraße entfernt.
    Seine Gedanken eilten zu Atlan, wo immer der Freund auch jetzt sein mochte. War es ihm gelungen, den „Wissenden" aus den Händen der Takerer zu befreien? Und wenn ja, warum war er noch nicht zurückgekehrt? Was war ihm dazwischengekommen?
    Rhodan fand keine Antwort, so sehr er auch über diese Fragen nachgrübelte, bis ihn das Summsignal des Interkoms in die Wirklichkeit zurückholte.
    Auch Gucky war erwacht.
    Er richtete sich auf und erfaßte die Situation mit einem Blick.
    „Liegenbleiben!" befahl er Rhodan und rutschte aus dem Sessel. „Ich schalte das Ding schon ein."
    Es war Oberstleutnant Kuruzin, der das Kommando wieder übernommen hatte.
    „Sir, die Orter haben Peilstrahlen der Takerer festgestellt. Es kann nicht mehr lange dauern, bis sie uns gefunden haben. Ich würde eine Kursänderung vorschlagen."
    Rhodan sagte vom Bett aus: „Wird wenig Sinn haben, denn wenn sie uns einmal auf ihren Schirmen haben, werden sie uns nicht mehr so schnell verlieren. Können Sie Professor Waringer erreichen und ihn mit mir verbinden?"
    „Ich will es versuchen."
    Wenig später erschien Waringers verschlafenes Gesicht auf dem kleinen Schirm. Er gähnte.
    „Ich hatte mich gerade hingelegt, Perry. Meine Leute arbeiten pausenlos, und

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