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0461 - Flucht ins Ungewisse

Titel: 0461 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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uns zwar nicht an, aber sie wollen uns als Köder benutzen. Das versalzen wir ihnen, indem wir im Linearraum verschwinden. Ein Lichtjahr von hier entfernt könntet ihr dann die Reparatur in Ruhe zu Ende führen."
    „Das geht. Ich werde die Zuleitung zu den Konvertern provisorisch wiederherstellen lassen. Für den beabsichtigten Sprung reichen sie dann. Ich gebe Bescheid, wenn es soweit ist."
    „Danke. Du hast mir eine große Sorge abgenommen."
    „Die größte leider noch nicht, Perry. An der Lufterneuerung wird gearbeitet, aber der Fehler ist noch nicht gefunden.
    Einige Maschinen wurden zerstört, aber die Notaggregate laufen. Leider liegt der eigentliche Fehler woanders. Wir werden ihn finden. Wir haben noch für etliche Stunden Luft."
    „Noch sind wir nicht verloren. Man ist nie verloren, solange man Hoffnung bat."
    „Ich melde mich wieder", versprach Waringer und verschwand von dem kleinen Interkom-Bildschirm.
    Ovaron hatte mitgehört. Er meinte: „Wenn wir die Takerer los sind, haben wir nur noch die Sorge mit der Atemluft, womit ich diese Sorge nicht kleiner machen möchte. Aber wir könnten dann in Ruhe an der Behebung des Schadens arbeiten. Die ständige Bedrohung durch die Takerer ist zermürbend!"
    „Bald nicht mehr!" hoffte Rhodan.
    Er blickte wieder auf den Panoramaschirm.
    Die Takerer waren merklich zurückgeblieben.
    Es sah so aus, als wollten sie den Gegner entkommen lassen.
    Als Gucky und Ras Tschubai Stunden später wieder in ihren Betten lagen, funktionierte die Zuleitung zu den Konvertern noch immer nicht.
    Waringer war zu optimistisch gewesen.
    Nun hatte auch Gucky schon Schwierigkeiten mit dem Atmen. Die Luft in der kleinen Kabine war so schlecht geworden, daß er glaubte, auf der Stelle ersticken zu müssen. Durch die Ventilationsschächte kam zwar noch immer Sauerstoff, aber in so geringen Mengen, daß sie gerade das Schlimmste verhüten konnten, nämlich den Tod.
    Stärker konnte die Zufuhr nicht mehr gedrosselt werden, ohne das Leben der Schiffsinsassen zu gefährden. Die Vorräte in den Tanks waren beschränkt.
    „Lange halte ich das ja nicht aus", beschwerte sich der Mausbiber und versuchte, wieder seinen Platz an der Wand zurückzuerobern. Er schob die auf seinem Bett liegenden Moritatoren einfach beiseite. „Ein Mief wie in einer jener Bars, in denen Bully verkehrt."
    „Mief ist kein Ausdruck dafür!" meinte Ras und blieb ganz ruhig liegen. „Möchte wissen, was sich in der Kommandozentrale tut. Rhodan wird sich doch Gedanken darüber machen, wie wir aus dem Dreck 'rauskommen."
    „Natürlich macht er sich Gedanken, aber im Augenblick sieht die Lage gar nicht so schlecht aus, wie man meinen sollte. Die Takerer ziehen sich zurück. Sie greifen uns nicht an. Komisch, was?"
    „Allerdings ist das komisch", gab Ras zu. „Das ist sogar schon unheimlich."
    „Waringer hat Perry mitgeteilt, daß wir bald einen Probesprung riskieren können. Ein Lichtjahr! Dann wären wir in relativer Sicherheit, und die Takerer bleiben mit dummen Gesichtern zurück."
    „Oder auch nicht!"
    Gucky riskierte einen Extraschnaufer und richtete sich auf.
    „Wie meinst du denn das? Eine Falle?"
    „Bestimmt! Die haben uns doch sicher in der Hand, warum sollten sie uns da laufenlassen? Aus Menschenfreundlichkeit?"
    Gucky fiel wieder aufs Bett zurück.
    „Nee, da hast du recht! Nicht die Takerer!"
    Aber ehe er einen Entschluß fassen konnte, der zur Rettung der CMP-1 betrug, kam eine Stimme aus dem Lautsprecher des Interkoms.
    Rhodans Stimme.
    Sie sagte: „Achtung, an alle! Die Stromzufuhr der Linearkonverter wurde provisorisch repariert. Wir werden auf Linearkurs gehen und einen Probesprung mit der Reichweite von einem Lichtjahr versuchen.
    Bleiben Sie auf Ihren Plätzen, das Manöver beginnt in genau sechzig Sekunden."
    Die eine Minute wurde zur Ewigkeit.
    Und dann tauchte der Leichte Kreuzer von einer Sekunde zur anderen in den Linearraum ein und verschwand aus dem Normal-Universum.
    Für Rhodan und die anderen in der Kontrollzentrale der CMP-1 anwesenden Personen änderte sich nicht viel.
    Aber auf dem Panoramaschirm waren keine Schiffe der Takerer mehr zu sehen.
    Rhodan atmete erleichtert auf, als Waringer ihm melden konnte, daß der Probesprung geglückt war.
    Selbst der Zusatz, daß kein weiterer Linearflug mehr erfolgen durfte, konnte Rhodans Optimismus nicht merklich dämpfen. Er sah auf den Bildschirm. Sie waren allein im Weltraum, mehr ein Lichtjahr von dem vernichteten Planeten Molakesch

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