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0461 - Flucht ins Ungewisse

Titel: 0461 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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entfernt. Die Sonne und der zu einem flammenden Gasball gewordene Planet standen klein und intensiv leuchtend im All. Die Geschwindigkeit des Schiffes war wieder unter Licht gesunken. Antriebslos fiel es durch die Unendlichkeit, einem unbekannten Ziel entgegen. Waringer nahm wieder Verbindung zu Rhodan auf.
    „Das wäre geschafft! Wir könnten sogar eine größere Strecke bewältigen, dies wäre aber nur im äußersten Notfall anzuraten. Das Team in der Luftanlage arbeitet fieberhaft, bisher leider ohne jeden Erfolg. Die Notaggregate laufen gut, so daß wir die Zufuhr aus den Reservetanks weiter drosseln konnten.
    Es besteht somit keine unmittelbare Gefahr, daß wir ersticken." Er machte eine winzige Pause und fügte hinzu: „Noch nicht, Perry."
    „Es hängt alles von deinem Können und Wissen ab, Geoffry. Ich weiß, daß du es schaffen wirst."
    „Ich versuche es wenigstens, Perry." Waringer seufzte. „Ich melde mich wieder, wenn es etwas Neues gibt. Ruhe dich inzwischen aus. Kein Mensch kann auf die Dauer ohne Schlaf auskommen."
    Roi Danton übernahm Rhodans Platz. Auch Kuruzin wurde von seinem Ersten Offizier abgelöst.
    Zusammen mit Rhodan verließ auch Ovaron die Kommandozentrale. Draußen auf dem Korridor und auf dem Weg zu ihren Kabinen sagte Ovaron: „Ein einziger Blitz hat uns um Jahrtausende zurückgeworfen, zurück in das Zeitalter des Beginns der Raumfahrt. Wir sitzen in einem manövrierunfähig gewordenen Schiff ohne Luftreserven für längere Zeit. Wir fliegen nicht einmal mit Lichtgeschwindigkeit. Jahre würden wir benötigen, den nächsten Planeten zu erreichen, aber die Luftvorräte können nach Stunden, höchstens Tagen bemessen werden. Es wäre romantisch, wenn wir nicht selbst die Opfer wären."
    „Geschichten sind immer romantisch, wenn man sie zu Hause im bequemen Sessel erlebt. Leider sind wir in der Tat selbst die Helden diesmal, mit allen Konsequenzen." Mühsam bahnten sie sich den Weg durch die überfüllten Gänge. „So, da wären wir, Ovaron. Wir bleiben in Interkomverbindung.
    Versuchen Sie zu schlafen."
    „Ich weiß nicht, ob es mir gelingt. Die Sorge ..."
    Rhodan lächelte.
    „Sauerstoffmangel macht schläfrig", sagte er mit einem Anflug von Galgenhumor. „Keine Sorgen, Ovaron, wir werden es schon schaffen. Wir haben es bisher immer geschafft."
    „Einmal ist immer das letzte Mal ..."
    Rhodan nickte und schloß die Tür hinter sich.
    Als Rhodan sich auf seinem Bett, das frei gemacht worden war, ausstreckte, dachte er an den Spezialroboter Paladin III, der sich ebenfalls an Bord der CMP-1 befand, und zugleich beneidete er die sechs Siganesen in dem Roboter, der eine eigene Sauerstoffanlage besaß. Selbst wenn alle Moritatoren und Terraner starben, die Siganesen würden weiterleben können. Jahre, sogar Jahrhunderte, denn die an Bord der CMP-1 gelagerten Lebensmittelvorräte würden den sechs Siganesen niemals ausgehen können.
    Oder Gucky!
    Der Mausbiber besaß in seinem Kampfanzug einen Sauerstoffvorrat für viele Tage. Er konnte über riesige Entfernungen hinweg teleportieren und zwei Menschen mitnehmen. Einmal würde er sicher ein Sonnensystem mit einem geeigneten Planeten finden.
    Nein, sterben würde er nicht, aber er würde wie ein Schiffbrüchiger auf einer Insel sitzen und warten müssen.
    Warten, bis Atlan mit der MARCO POLO kam - oder die Takerer erschienen.
    Die Luft in der Kabine war relativ gut. Rhodan atmete in tiefen Zügen, ehe er endlich die Augen schloß und einschlief.
    Er bemerkte nicht mehr, daß Gucky in seiner Kabine materialisierte, ihn lautlos beobachtete, und sich erleichtert in einen der bequemen Sessel setzte.
    Und er genoß die Luft in tiefen Zügen.
     
    *
     
    Der Kommandant der Takerer-Flotte verfügte über eine Mentalität, die sich nicht mit augenblicklichen Erfolgen zufriedengab, sondern weit in die Zukunft dachte. In dieser Hinsicht hatte Rhodan richtig vermutet.
    Das kleine Schiff, so wußte er, war nicht allein gekommen.
    Es war nur das Beiboot eines Raumgiganten von zweieinhalb Kilometern Durchmesser. Der Riese war den vier Schiffen der Takerer gefolgt, die den „Wissenden" entführt hatten und versuchten, ihre wertvolle Beute, die den Ganjo identifizieren konnte, in Sicherheit zu bringen.
    Er mußte zurückkehren, um das Beiboot wieder aufzunehmen.
    Das Beiboot war relativ unwichtig.
    Der Riese mußte vernichtet werden!
    Der Kommandant der Takerer konnte nicht ahnen, daß sich die wichtigsten Personen gerade in dem Leichten Kreuzer

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