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0461 - Flucht ins Ungewisse

Titel: 0461 - Flucht ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seinen gestohlenen Wein dachte, aber nicht mehr daran, auf das Gespräch Rhodans mit Abschena zu achten. Er hatte Merceile angepeilt und war zum See zurückteleportiert. Zum Glück - zu wessen Glück ...? - stolperte er nicht, als er rematerialisierte. Er schwenkte den erbeuteten Krug und reichte ihn dem Mädchen.
    „Mit den besten Empfehlungen unserer Freunde", sagte er und sah zu, wie sie den Krug an die Lippen setzte und trank. „Nun, ist er gut?"
    Sie nickte und gab ihm den Krug zurück.
    „Wunderbar, und genau das richtige für unseren Durst. Haben sie dir den Wein ohne weiteres gegeben?"
    „Ohne Fragen zu stellen", versicherte Gucky wahrheitsgemäß und setzte an. Er nahm einen langen Schluck und verdrehte die Augen. „Den kann man literweise in sich hineinschütten!"
    Meroeile blieb skeptisch.
    „Trink nicht zuviel, Kleiner. Der Wein ist stark."
    „Pah, stark! Hast du eine Ahnung, was ich vertragen kann!"
    Er trank schon wieder. Sein Durst schien unermeßlich zu sein.
    „Bitte, Gucky, hör auf mich! Wie soll ich zum Schiff zurückkommen, wenn du betrunken bist?"
    Gucky setzte den Krug empört ab. Er starrte Merceile an. In seinen Augen flackerte es bereits verdächtig.
    „Ich und betrunken! Ich war mein ganzes Leben noch nie betrunken!"
    „Ist noch nicht lange her, erst zwei Tage", sagte Merceile.
    „Och, das war doch nur ein winziger - hicks - Schwips!"
    Er setzte sich. Den Krug behielt er fest in zwei Händen. Und dann setzte er ihn schon wieder an und trank, ehe Merceile es verhindern konnte.
    Diesmal reichte es.
    Gucky ließ den Krug einfach fallen, und Merceile konnte nur noch einen kläglichen Rest für sich retten, den sie hastig austrank. Dann erst kümmerte sie sich um den Mausbiber, der auf allen vieren hockte und bekümmert auf den See stierte.
    „Junge, Junge, hab' ich Durst ...!"
    „Du bist betrunken!" sagte Merceile empört. „Fall nur nicht ins Wasser! He, hiergeblieben!"
    Sie kam zu spät.
    Gucky hatte sich auf allen vieren weitergeschleppt, bis zum Ufer. Mit einem lauten Klatschen plumpste er ins Wasser und ging gleich unter. Nur noch Blasen stiegen an der Stelle auf, an der er verschwunden war.
    Merceile war nicht gerade ängstlich, aber das dunkle Wasser war ihr unheimlich. Sie lief am Ufer hin und her und versuchte, den Mausbiber zu entdecken, der ja schließlich keine Ewigkeit unter der Oberfläche bleiben konnte. Aber er war nicht zu entdecken.
    Verzweifelt wollte das Cappinmädchen gerade ihren kleinen Armbandinterkom einschalten, als hinter ihr Guckys Stimme ertönte: „Mädchen, du suchst doch wohl nicht den alten Gucky, was?"
    Merceile drehte sich langsam um und erblickte den Mausbiber. Er hockte naß und triefend im Gras und schien etwas nüchterner geworden zu sein.
    Gravitätisch zupfte er sich ein paar Wassergräser aus dem pelz.
    „Ich ... ich dachte schon ..."
    „Ertrunken? Aber - hicks! - nicht doch! Ich sackte zwar schnell ab, aber dann teleportierte ich einfach ans Ufer. Und ich habe getrunken, Merceile, herrliches, kaltes Wasser! Hicks!"
    „Du bist aber immer noch blau!"
    Gucky richtete sich auf.
    „Sagt man nicht, Gnädigste! Ich bin leicht angeheitert. Wo ist der Krug?"
    „Dort liegt er. Leer."
    Gucky bekam ganz runde Augen.
    „Was? Den hast du allein ausgetrunken?"
    Merceile gab es auf. Sie wechselte das Thema: „Los, machen wir uns auf den Rückweg. Die Sonne wird dich trocknen. Den Krug bringst du dann noch heute zurück, wo du ihn hergeholt hast. Und entschuldige dich, verstanden?"
    Der Mausbiber stand endlich. Er schwankte noch ein wenig.
    „Mach ich, Kleines. Ich verrate auch nicht, daß du alles allein getrunken hast und mich zugucken ließ ...
    ließtes ... ließest ... ach, ist ja auch egal."
    „Untersteh dich!" warnte ihn Merceile und ging voran.
    Gucky watschelte unsicher hinter ihr her.
     
    *
     
    Als Atlan nach dem erfolgten Linearflug der MARCO POLO auf den Bildschirm sah, entdeckte er sofort die angekündigte rote Sonne.
    Arnsot!
    Die Orterzentrale bestätigte drei Planeten.
    Der zweite mußte demnach Haygasch sein.
    Aber der erfahrene Arkonide blieb mißtrauisch und vorsichtig.
    Er verzichtete vorerst darauf, Funkkontakt aufzunehmen, sondern blieb auf Empfang. Außer den verschlüsselten Funksprüchen der Moritatoren fing er nichts auf.
    Dann schleuste er sämtliche Leichten Kreuzer und Korvetten aus und gab den Kommandanten den Befehl, das gesamte System „einzuschalen" und so die MARCO POLO vor jeder Überraschung

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