0462 - Der Wissende
ihn wartete.
Der Ort und der Raum hatten sich nicht verändert, wohl aber die Zeit.
Er wußte, daß er dazu verdammt war, hier auf diesem Planeten zu warten, bis die ALTAON kam und landete.
In ferner Zukunft.
Mit ihm als Kommandanten an Bord ...
6.
Trotter stellte den Plastiksack mit den Ersatzteilen vorsichtig auf den Boden und brüllte die drei etwas kleineren Beutelbären so an, daß sie vor Schreck fast umfielen. Aber dann erholten sie sich von ihrem Schrecken und starrten Schekonu an wie ein Wunder, das vom Himmel gefallen war.
„Verschwindet hier, ihr Nichtsnutze!" sagte Trotter und drohte mit seiner riesigen Pranke. „Wir haben zu arbeiten."
Brummel kam neugierig näher und betastete Schekonu fast zärtlich.
„Wo hast du denn den gefunden, Trotter? Ist das deine Frau?"
„Das ist ein Mann!" fauchte Trotter ihn wütend an.
„Und er ist mein Schützling! Verschwindet!"
Grimmi ließ sich nicht so schnell einschüchtern wie Grummel und Brummel. Er packte zu, hob Schekonu hoch und wollte ihn in seinem Beutel verschwinden lassen. Trotter konnte seinen Freund im letzten Augenblick vor der geplanten Entführung bewahren. Er versetzte Grimmi eine saftige Ohrfeige, die dieser nie in seinem Leben vergessen würde.
„Mach ihnen heiße Füße!" bat er Schekonu und deutete auf den Strahler. „Sonst werden wir sie nie los."
Schekonu hatte seinen ersten Schreck längst überwunden. Niemals hätte er den jungen Beutelbären ein Leid zufügen können, auch wenn Trotter es verlangte. Vielleicht gelang es ihm mit Freundlichkeit, sie von der Wichtigkeit der Arbeit zu überzeugen, die er und Trotter durchzuführen hatten.
„Trotter hilft mir, ihr dürft uns nicht stören. Spielt drüben in der Stadt. Wenn wir kommen, zeigen wir euch schöne Dinge."
„Ja, verschwindet!" fügte Trotter barsch hinzu.
Die drei Beutelbären trollten sich und verschwanden zwischen den Schutthalden.
Schekonu atmete auf und bat Trotter, die Ersatzteile ins Schiff zu bringen er nahm die Liste und die grob angefertigte Zeichnung und begann damit, die einzelnen Teile einzuordnen. Trotter arbeitete genau nach seinen Anweisungen - und er tat es sehr geschickt und intelligent. Schekonu hatte seinen riesigen Freund in der Tat unterschätzt. Trotter fehlte nur das Wissen, aber keineswegs der Geist, sich Wissen zu erarbeiten.
Bald saß der Dakkarverstärker am richtigen Ort.
Die Meßinstrumente zeigten an, daß er funktionierte.
Erleichtert über diesen ersten Erfolg setzten die beiden ihre Tätigkeit fort.
Sie arbeiteten den ganzen Nachmittag, dann waren alle herbeigeschafften Teile eingebaut.
Morgen würden sie die restlichen holen und den Dakkarkom erproben.
Schekonu war fest davon überzeugt, morgen schon seine erste Sendung ausstrahlen zu können. Dann konnte es nur noch eine Frage der Zeit Sein, bis ein Moritator das Notzeichen und die Koordinaten auffing und weiterleitete. Vielleicht kam er sogar selbst, um den Schiffbrüchigen zu retten.
Es dämmerte bereits, als sie in die Stadt zurückkehrten.
Hier hatten sich die drei Besucher Inzwischen auf ihre Art und Weise köstlich amüsiert. Sie waren in die leeren Häuser eingedrungen und hatten alles, was nicht niet- und nagelfest war, aus ihnen entfernt. Auf den Straßen verstreut lagen die noch erhaltenen Reste der ehemaliger, Einrichtungen, teils mutwillig beschädigt, teils bis zur Unkenntlichkeit auseinandergenommen. Trotters Brüder hatten sich so richtig ausgetobt, und zum Glück waren sie dabei nicht in Trotters Wohnung geraten.
Sie stürmten dem größeren Bruder und Schekonu entgegen, zeigten aber keine Absichten, den kleineren Fremden zu entführen.
Im Gegenteil, sie benahmen sich richtig zivilisiert, wenn dieser Ausdruck bei einem Beutelbären auch nicht gerade angebracht schien.
„Ich lade euch zum Abendessen ein!" begrüßte sie Trotter. „Aber dann müßt ihr mitkommen, in die großen Höhlen unter der Erde. Keine Angst, es ist hell dort unten."
Es wurde ein Festmahl, wie es die Beutelbären noch niemals erlebt hatten. Die geleerten Konservendosen stapelten sich in dem Magazin, und als Grimmi bei einem Streifzug eine Kiste mit.
Flaschen entdeckte, die eine wohlschmeckende Flüssigkeit enthielten, ging das Fest seinem absoluten Höhepunkt entgegen.
Schekonu kostete ebenfalls von dem köstlichen Wein, der sich so lange gehalten hatte. Die Unbekannten, die so brutal von den Takerern ausgerottet worden waren, mußten eine vorzügliche
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