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0462 - Der Wissende

Titel: 0462 - Der Wissende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bewohntes System handele, aber die Lebensbedingungen schienen erträglich zu sein.
    Genau das richtige für einen Flüchtling, der sich erst einmal in Sicherheit bringen wollte.
    Farendas Entschluß stand fest. Er ließ die entsprechenden Daten verarbeiten und in den Linearkomputer füttern. Dann startete er.
    Der äußere Planet war mit Eis bedeckt und sah nicht sehr einladend aus. Farenda ignorierte ihn und flog den dritten an, der Kontinente und Meere besaß, dazu eine sauerstoffhaltige Atmosphäre und erträgliche Temperaturen. Vegetation war reichlich vorhanden. Riesige Wälder erstreckten sich zwischen gewaltigen Strömen.
    Seine Orter begannen mit der Arbeit. Hinzu kam die Analytik, deren Suchgeräte auf die Metallegierung des Beibootes eingestellt wurden.
    Wenn es dort unten zwischen den wild wuchernden Wäldern verborgen war - sie würden es entdecken.
    Zweimal umrundete Farenda den Planeten, dann sprachen die Suchgeräte an.
    Die Meßinstrumente zeigten eine Metallmasse an, die sehr wohl mit der eines Beibootes identisch sein konnte.
    Farenda beschloß zu landen.
    Sein Stellvertreter war von dem Entschluß nicht sonderlich begeistert und äußerte ernste Bedenken, das große Schiff auf einer unbekannten Welt, die voller Gefahren sein konnte, abzusetzen. Er schlug vor, Beiboote zu entsenden. Aber Farenda lehnte das ab. Die Beiboote waren so gut wie unbewaffnet und konnten sich kaum eines Angreifers erwehren. Das Mutterschiff jedoch konnte das.
    „Wir landen mit der ALTAON, wenn wir überhaupt landen. Sollten wir durch jemand angegriffen werden, können wir uns wehren. Haben Sie vielleicht Angst, Offizier?"
    Die geortete Metallmasse lag unter dem Dach des Urwaldes verborgen, eine Landung in ihrer Nähe war unmöglich. Zwei Kilometer entfernt befand sich eine größere Lichtung, die durch eine felsige Hügelkuppe gebildet wurde. Hier fanden selbst die wildesten und genügsamsten Wurzeln keine Nahrung und keinen Halt mehr.
    Die ALTAON landete sanft und sicher. Die Antriebsmaschinen und Generatoren für die Antigravfelder verstummten. Farenda spürte die plötzliche Stille fast schmerzhaft in den Ohren. Aber dann kamen seine Befehle klar und deutlich. Ein Erkundungstrupp wurde zusammengestellt, dessen Führung Farenda selbst übernahm. Sein Stellvertreter blieb in der ALTAON zurück, um im Notfall mit dem Schiff eingreifen zu können, wenn sich Gefahr zeigte.
    Das Gelände war für ein Landfahrzeug ungeeignet, und mit einem Fluggleiter hätte man wiederum nicht landen können, ohne sich größeren Gefahren auszusetzen. Also hatte Farenda beschlossen, die kurze Strecke zu Fuß zurückzulegen.
    Er hatte zehn entschlossene und bewährte Männer ausgesucht und schwer bewaffnen lassen. Für ihn bestand kein Zweifel an der Tatsache, daß zwei Kilometer entfernt das Wrack seines Beibootes im Urwald verborgen lag. Wenn das stimmte, konnte auch Schekonu nicht weit sein. Der Flüchtling besaß keinerlei Hilfsmittel und Waffen.
    Es war erstaunlich, daß Farenda so dem Zufall vertraute, der ihn hierher gebracht hatte. Sein fester Wille, den Wissenden wieder einzufangen, trübte seinen Sinn für das Reale.
    Die fünfhundert Meter bis zum Waldrand legte der Erkundungstrupp relativ schnell zurück. Aber dann begannen die Schwierigkeiten. Das Unterholz erwies sich als so dicht, daß die Takerer ihre Handstrahler einsetzen mußten, um sich einen Weg durch das Gestrüpp zu bahnen. Zum Glück war es feucht, so daß der Wald kein Feuer fing. Aber unbekannte Tiere flüchteten aus ihren Verstecken und erzeugten immer wieder Verwirrung und unnötiges Erschrecken. Es erfolgte kein Angriff.
    Farenda sah auf sein Meßgerät. Sie hielten die Richtung ein und machten kaum einen Umweg. Die Entfernung bis zum Wrack betrug noch zwölfhundert Meter.
    Sie brauchten weitere drei Stunden, um es zu erreichen.
    Und dann standen sie vor der georteten Metallmasse, aber es war nicht das erwartete Beiboot oder auch nur etwas, das im entferntesten so aussah wie ein Raumschiff.
    Mitten im Urwald, von Schlingpflanzen überwuchert und verfaulten Baumstämmen halb überdeckt, lag ein schwarz schimmernder Metallwürfel, der keinerlei Beschädigungen zeigte und neu zu sein schien. Aber schon der erste Eindruck bewies, daß er mindestens zweihundert Jahre hier liegen mußte.
    Die Stärke der gefällten Bäume, der Grad ihrer Fäulnis - es konnte kein zweifel daran bestehen, daß der Block, der Tausende von Tonnen wog, schon sehr lange hier lag.
    Im Urwald,

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