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0462 - Die Rache des Schlangendämons

0462 - Die Rache des Schlangendämons

Titel: 0462 - Die Rache des Schlangendämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er.
    »Mißtrauisch zu sein ist dein gutes Recht, Ted, dennoch bin ich nicht mehr deine Jägerin, sondern möchte deine Freundin werden. Wir werden Zusammenarbeiten müssen. Ich bitte dich, das zu akzeptieren - wenn du es kannst.«
    »Ich brauche Zeit«, sagte Ted.
    »Natürlich. Du bekommst sie. Und erst einmal etwas zu essen, wenn du es willst und verträgst.«
    »Sicher…«
    Sie ging.
    Ted Ewigk blieb allein in dem relativ kleinen Zimmer zurück. Er konzentrierte sich auf seine Umgebung. Er sah die magischen Zeichen überall, versuchte sie zu identifizieren. Es war Weiße Magie. Die Sara Moon, wie er sie von früher her kannte, wäre in dieser Umgebung garantiert ausgeflippt. Dennoch…
    Vor rund zwanzig Jahren, als er seine Karriere als Reporter begann, die ihn innerhalb weniger Jahre zum Millionär gemacht hatte, hatte er sich einen Leitsprung verinnerlicht: Lieber einmal zu vorsichtig, als einmal zu tot!
    Er war sich nicht sicher, was er von Sara Moon zu halten hatte. Konnte es ein übler Trick sein?
    Aber wenn sie ihn töten wollte, hätte sie längst die Gelegenheit dazu gehabt, und nachdem er einige Male entsprechende Situationen zur Flucht hatte ausnutzen können, hatte sie auch gelernt, daß es sinnlos war, ihn als Gefangenen mit Drohungen und Ankündigungen über einen längeren Zeitraum zu quälen, ehe sie ihm den Todesstoß versetzte. Konnte sie also tatsächlich wieder »normal« geworden sein?
    Er war sich nicht sicher.
    Aber ihm war klar, daß hier jemand gewaltige Anstrengungen getätigt hatte, um ihn zu heilen und zu retten. Sara Moon? Vielleicht.
    Immerhin konnte er schon wieder klar und logisch denken. Seltsamerweise wußte er sehr genau, daß das noch vor sehr kurzer Zeit unmöglich gewesen war. Da waren Erinnerungsfetzen. Er war hièrher gebracht worden, weil sonst niemand mehr ihm helfen konnte.
    Die Wunde, die er durch den Schnabelhieb erhalten hatte, war geschlossen. Er tastete mit den Fingern der linken Hand über die Stelle, drückte immer kräftiger darauf und konnte nichts spüren.
    Da war nichts mehr.
    Wirklich nicht?
    Aber seine Haut war doch immer noch tief schwarz!
    Und das war es, was ihm an dieser Sache am wenigsten gefallen konnte…
    ***
    In Reek Norrs Wohn-Ei hatten sie es sich gemütlich gemacht. Die Bezeichnung stimmte; sie kam nicht nur aus der Echsen-Tradition, sondern das Haus war auch entsprechend geformt. Und es war verflixt gemütlich.
    Weniger gemütlich war der Kühlschrank, den Nicole auch prompt aufgeklappt hatte, um einen Blick hineinzuwerfen.
    »Was ist denn das?« stieß sie entgeistert hervor.
    Reek Norr trat zu ihr und betrachtete den seltsamen Klumpen, auf den Nicole deutete und der gleich ganz vorn lag.
    »Eine Delikatesse«, versicherte der Sauroide und nahm das Etwas heraus. Kaum hielt er es in die Luft, als eine Menge Extremitäten sich vom Rumpf löste, um ebenfalls herunterzuhängen. »Aber ich glaube, deine Geschmacksrichtung ist doch etwas anders ausgeprägt, nur weißt du nicht, was dir entgeht… Nicole, ist die französische Küche bei euch nicht für besonders ausgefallene Leckerbissen bekannt?« -Nicole würgte und ergriff die Flucht. Von ihrem Hunger spürte sie nichts mehr. »Du bist ein Sadist«, klagte sie aus einiger Entfernung, wo sie dann versuchte, mit autogenem Training ihren revoltierenden Magen wieder in Ordnung zu bringen.
    »Unfaßbar«, philosophierte Norr. »Zamorra, eure Frauen scheinen ebenso schwer zu verstehen zu sein wie unsere, aber daß das ausgerechnet noch mit Feinkost zu tun hat, für die ihr Franzosen doch unter euresgleichen so berühmt werdet, verstehe ich erst recht nicht. Wer Schnecken, Austern, Krabben und andere Spinnentiere verzehrt, der muß doch nicht vor so einem Leckerbissen erschrecken, nur weil der ein paar Beine mehr hat als eine von euren Langusten…«
    »Himmel«, staunte Zamorra. »Du kennst dich ja in unseren Speisekarten verdammt gut aus.«
    »Man lernt«, schmunzelte Reek Norr. »Glaubst du, ich hätte nur Urlaub gemacht, als ich in deiner Welt war?«
    Sie wurden mal wieder gestört.
    Vom Sicht-Sprechgerät, das hier das Telefon ersetzte, weil es wesentlich moderner war als die auf der Erde verwendete Technik.
    Chronnek, Leiter des Forschungslabors, wollte Reek Norr dringend sprechen.
    Der fühlte, wie sich Zamorras Hand schwer auf seine Schulter legte. »Du bist nicht zu Hause«, zischte Zamorra ihm zu und hinderte ihn daran, sich in den Erfassungsbereich der Aufnahmeoptik seines Gerätes zu begeben.

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