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0462 - Die Rache des Schlangendämons

0462 - Die Rache des Schlangendämons

Titel: 0462 - Die Rache des Schlangendämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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»Nicht antworten, Reek… das ist nur ein Kontrollanruf, mit dem man feststellen will, ob wir ahnungslos hier sind oder mißtrauisch die Stellung gewechselt haben…«
    Reek flüsterte jetzt auch. »Das heißt aber, daß sie dann auch Chronnek schon versklavt haben.«
    Zamorra nickte.
    Noch dreimal versuchte Chronnek, Reek Norr in seinem Wohn-Ei zu erreichen und gab es dann auf. Der Bildschirm erlosch wieder.
    »Abschalten«, verlangte Zamorra. »Total abschalten, damit es nicht per Anruf von außen ausgerechnet in einem Moment aktiviert werden kann, in welchem einer von uns sich vor der Optik befindet. .«
    »Jetzt bist du unlogisch, Zamorra«, sagte Norr. »Chronnek ist einmal hier durchgekommen. Das wissen sie jetzt, wenn dein Verdacht stimmt. Schalten wir total ab und kommt dadurch der nächste Anruf nicht durch, wissen sie, daß doch jemand hier ist und in der Zwischenzeit das Gerät manipuliert hat…«
    Es leuchtete schon wieder auf.
    Abermals versuchte Chronnek, Reek Norr zu erreichen!
    »Die sind schlau«, keuchte Nicole. »Verdammt, die sind fast zu schlau für uns.«
    Zamorra sah sie an. Sah an ihr vorbei. Und da sprang ihn das Grauen an wie ein wildes Tier.
    Direkt neben Nicole bewegte sich eine Messingschlange und ließ gerade den eindrucksvollen Kobra-Schädel pendeln, um im nächsten Augenblick zuzubeißen.
    ***
    Ted Ewigk öffnete verwirrt die Augen. Er mußte für kurze Zeit eingenickt sein. Jetzt fühlte er sich besser, kräftiger als vorher. Wie lange er geschlafen hat, konnnte er nicht sagen, aber er nahm an, daß es nicht allzu lang gewesen war.
    In seinem »Krankenzimmer«, hat sich nichts verändert. Jetzt erst fand er Gelegenheit, es eingehend zu betrachten. Besonders groß war der Raum nicht, und auch die Einrichtung war alles andere als luxuriös. Dabei gab es in Caermardhin Prunkzimmer, auf die selbst der legendäre Sonnenkönig oder indische Maharadschas neidisch gewesen wären. Solche Luxus-Ausstattung war aber nur sinnvoll, wenn der Gast sie auch bewußt genießen konnte. Das war bei Ted nicht der Fall gewesen, und deshalb war es nur logisch, daß man ihm in einem schlicht eingerichteten Zimmer einquartiert hatte.
    Ted musterte die magischen Zeichen, die Sara Moon zur Unterstützung ihres radikalen Heilzaubers überall angebracht hatte. Ein paar von ihnen kamen ihm bekannt vor; immerhin hat er sich oft genug mit Magie beschäftigt, um halbwegs mitreden zu können - wenn auch Experten wie Zamorra ihm in dieser Hinsicht weit überlegen waren. Aber all diese Symbole stellten sich Ted in verfremdeter Form dar, und die meisten begriff er in ihren Bedeutungen überhaupt nicht.
    Er gab es auf.
    Statt dessen wunderte er sich, wie frisch und gekräftigt er sich fühlte. Ihm war, als flossen ihm von Minute zu Minute neue Energien zu. Gehörte Sara Moons Zauber zu jener Art, deren Wirkung sich über eine längere Zeit verteilt und erst allmählich zum endgültigen Erfolg führte?
    Abermals hob er seine Hand und betrachtete den Unterarm. Wieder konnte er von der Schnabelwunde nichts mehr erkennen, nicht einmal eine schwache Narbe, aber dann schaute er noch einmal genauer hin, weil er glaubte, die Schwarzfärbung seiner Haut sei nicht mehr so intensiv wie noch vor seinem kurzen »Schönheitsschlaf«.
    Er sah an sich herunter. War das wirklich keine Täuschung? Ging die Verfärbung zurück?
    Als sie einsetzte, war sie von Anfang an tiefschwarz gewesen, hatte sich aber von der Wunde ausgehend über den ganzen Arm und später über den ganzen Körper ausgedehnt. Warum verlief die »Entfärbung« nicht auf die gleiche Art? Warum wurde nur der Farbton schwächer, das aber über den ganzen Körper?
    Oder irrte er sich? Fiel er einer Selbsttäuschung zum Opfer?
    »Irgend etwas muß Saras Zauber doch bewirkt haben«, murmelte er. »Ein Königreich für einen Spiegel…«
    Er besaß kein Königreich, das er eintauschen konnte. Einen Spiegel fand er dann aber trotzdem, als er eine Schranktür öffnete. Die verwandelte sich im gleichen Moment in eine durchgehend reflexfrei spiegelnde Fläche. Daß es im Zimmer nicht besonders hell war, störte dabei nicht, weil dieser Zauberspiegel so etwas wie ein Lichtverstärker war und das sich spiegelnde Objekt entsprechend ins rechte Licht setzte.
    Ted betrachtete seinen Körper. Der konnte ihm nicht gefallen, weil er ausgezehrt und abgemagert wie nie zuvor war. Früher hatte er sich nie vorstellen können, daß er jemals so aussehen würde. Er erschrak vor sich

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