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0462 - Die Rache des Schlangendämons

0462 - Die Rache des Schlangendämons

Titel: 0462 - Die Rache des Schlangendämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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ich gestolpert, mein Lieber! Denn der Kontrolleur muß doch wissen, wie weit seine Kompetenzen gehen.«
    »Die Grenzen habe ich ihm doch gesteckt«, sagte Norr.
    »Aber hinterher! Da ist was faul!«
    »Du meinst…?«
    »Ich meine«, sagte Zamorra, »daß die Luftraumkontrolle möglicherweise bereits von den Ssacah-Ablegern übernommen worden ist und man nach dir oder nach uns sucht.« Er deutete mit dem Daumen über die Schulter nach hinten. »Dein Echsenmädchen hat uns schon Schwierigkeiten genug gemacht. Vielleicht hat Carra eine Möglichkeit, selbst im Zustand der Bewußtlosigkeit Kontakt mit anderen Ssacah-Anhängern aufzunehmen. Telepathisch, oder wie auch immer! Und dann sind die jetzt gewarnt und wissen, wer gerade nach Hause kommt… und das hier war nur die Überprüfung, ob ihr Alarm auch zu Recht erfolgte…«
    Reek Norr nannte Zamorra einen Fantasten.
    »Lieber Fantast als tot«, gab Zamorra ungerührt zurück und landete die Maschine vor Norrs Wohn-Ei. »Bleiben wir hier, oder wechseln wir die Position, weil sie uns doch jetzt hier zuerst suchen werden?«
    Norr wirkte verunsichert.
    Nicole nahm ihm die Entscheidung ab. »Wir bleiben hier! Wir sind deine Gäste, Reek, und wir plündern deinen Kühlschrank, weil zumindest ich jetzt einen mordsmäßigen Hunger habe. Draußen im Dschungel sind wir ja nicht mehr dazu gekommen, diesen unappetitlich aussehenden Vielbeiner zu braten und zu verzehren.«
    »Roh schmeckt er noch viel köstlicher«, behauptete Reek Norr. »Vor allem die Innereien.«
    »Soll ich mich gleich übergeben oder später?« fragte Nicole an.
    »Nicht hier in Carras Gleiter und nicht später in meinem Wohn-Ei!« fauchte der Sauroide. »Wer soll die Schweinerei denn hinterher wieder wegwischen, eh? - Dein Hunger ist doch sicher nicht der einzige Grund dafür, daß wir trotz Zamorras Warnung hierbleiben sollen!«
    »Wir haben die Sicht-Sprechverbindung unterbrochen. Was bedeutet für unseren Gesprächspartner, daß wir Verdacht geschöpft haben. Man wird also davon ausgehen, daß wir, um den Gegner zu täuschen, woanders unterkriechen. Also sucht man uns überall, nur nicht in deiner Hütte und vor deinem hoffentlich gut gefüllten Kühlschrank.«
    Reek Norr seufzte. »Bei dir drehen sich wohl alle Gedanken um Essen, Nicole.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nur die Hälfte. Die andere dreht sich um Sex.« Dabei versetzte sie Zamorra einen leichten Rippenstoß.
    »He, werde nicht anzüglich«, protestierte der.
    Reek Norr schloß die Augen.
    »Ihr Menschen seid ein Phänomen im Universum«, seufzte er. »Eure ständige Paarungsbereitschaft ist nicht nur einmalig, sondern fast schon abartig… auch das solltet ihr bald ändern, wenn ihr als Rasse überleben wollt.«
    Zamorra winkte ab. »Schalte den Motor ab und schließ dein Wohn-Ei auf. Wir tragen Carra hinein.«
    »Und dann fallen wir über deine Essensvorräte her«, verkündete Nicole.
    »Und dann übereinander«, murmelte Reek Norr resignierend. »Genußsüchtiges Volk, diese Menschen. Und die wollen uns Saurier auf ihrem Planeten um ein paar Jahrmillionen überlebt haben?«
    Da horchte Nicole auf. »Was willst du damit behaupten?«
    »Ich glaube, er will damit andeuten, daß es - vielleicht in beiden Welten -eine Zeit gegeben hat, in der unsere Vorfahren und die letzten Saurier nebeneinander existiert haben«, vermutete Zamorra.
    »Was aber doch wissenschaftlich unmöglich ist!« protestierte Nicole.
    Reek Norr lächelte.
    »Tatsachen haben sich von der Wissenschaft noch nie vorschreiben lassen, ob sie existieren dürfen oder nicht«, sagte Norr. »Gibt es nicht in eurer Welt irgendwo eine Saurier-Spur, die vom Fußabdruck eines Vor-Menschen überdeckt wird?«
    »Sicher, aber die ist ziemlich umstritten.«
    Reek Norr zauberte ein spöttisches Grinsen in sein Reptilgesicht. »Irgendwann werden auch eure Wissenschaftler den Schraubenzieher finden, mit dem sie das Brett vom Kopf entfernen können«, sagte er. »Aber haben wir jetzt nicht Wichtigeres zu tun, als uns über die Entwicklungsgeschichte eurer Welt zu unterhalten?«
    »Dann schreiten wir mal zur Tat…«
    ***
    Merlin war in sein spartanisch eingerichtetes Zimmer zurückgekehrt. Er fühlte sich schwächer denn je. Vorsichtig ließ er sich auf seinem Lager nieder und streckte seine Gliedmaßen aus.
    Er fragte sich, ob es alles richtig war, was er tat.
    Doch es ließ sich ja nicht mehr ändern. Dennoch fürchtete er mehr und mehr, den Beginn einer Katastrophe zu erleben. Hatte er sich

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