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0464 - Der falsche Ganjo

Titel: 0464 - Der falsche Ganjo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die in der Höhle bleiben würden.
    Dephin war entschlossen, sich diesmal auf dem Flug nach Mysonga durch nichts aufhalten zu lassen. Er wollte noch vor Anbruch der Dunkelheit in der Stadt sein.
    Der General übernahm die Führung. Mirus Tyn flog an der Seite Dart Hulos.
    „Ich bin gespannt auf die Stadt, Dart", sagte er.
    Hulos meinte zurückhaltend: „Versprechen Sie sich nicht zuviel, Major. Es ist eine häßliche Stadt. In ihren Häusern wohnen fanatisierte Eingeborene, die außer dem Ganjo nur noch den Krieg gegen die Föderation Karschal im Kopf haben."
    Tyn spürte, daß der Waffenwart gereizt war. Bei Hulos war eine solche Gemütsverfassung eine Seltenheit. Dephin hatte angedeutet, daß Hulos' Stimmung mit der Ermordung des. Kriegsaufsehers zusammenhing.
    Tyn brach das Gespräch ab. Er mußte Hulos Zeit zum Nachdenken lassen. Wenn sie die Stadt erreicht hatten, würde Hulos seine Probleme schnell vergessen. Er würde keine Zeit mehr haben, darüber nachzudenken.
     
    6.
     
    Vor der Stadt hatten sich einige hunderttausend Oldonen auf freien Plätzen versammelt. Sie umringten große GanjoffStatuen, die man auf Wagen herangeschafft hatte. Neben den Statuen standen die Kultpriester und hielten Ansprachen.
    Die drei Thunderbolts erblickten die Eingeborenen schon aus der Ferne und unterbrachen ihren Flug.
    „Was geht dort vor?" fragte Tyn.
    „Keine Ahnung", erwiderte Dephin. „Die Oldonen haben ihre Stadt erst nach unserem Aufbruch verlassen. Ich vermute jedoch, daß die Kultstätten die Massen der Gläubigen nicht mehr aufnehmen können. Deshalb sind sie vor die Tore der Stadt gezogen."
    „Das wäre eine gute Gelegenheit für uns, die Stadt zu untersuchen", schlug Hulos vor.
    „Was wollten wir in den verlassenen Gebäuden finden?" erkundigte sich Dephin. „Es interessiert mich weitaus mehr, was dort unten gesprochen wird."
    Er gab seinen beiden Begleitern einen Wink.
    „Schaltet die Mikrodeflektoren ein."
    Die drei Siganesen wurden unsichtbar. Dephin war froh, daß sie diesmal ihre komplette Ausrüstung dabei hatten. Das erleichterte ihre Aufgabe sehr.
    „Wir landen neben dem kahlköpfigen Priester, der auf dem Sockel der großen Statue steht", ordnete Dephin an. „Ich bin gespannt, was er seinen Zuhörern zu sagen hat."
    Die drei Thunderbolts flogen weiter. Eine halbe Minute später landeten sie auf der rechten Schulter der hölzernen Statue. Die Zuhörermassen um sie herum waren unübersehbar.
    Die Stimme des Priesters war heiser. Er schrie in eine Art Megaphon, damit ihn auch die weiter hinten Stehenden hören konnten.
    „... wurde die totale Vernichtung noch einmal von uns abgewendet", hörte Dephin den Priester rufen.
    „Diese Gnade des Ganjos haben wir nicht verdient.
    Der Komet Schwebdron hätte uns zerschmettern müssen. Die Rettung soll uns nicht triumphieren lassen. Der Ganjo wird uns für alle Fehler bestrafen.
    Er wird wissen wollen, warum wir die verbrecherischen Anhänger des Schanumbaismus nicht ausgerottet haben."
    „Ich würde diesem Demagogen gern die Zunge aus dem Mund schießen", bemerkte Dart Hulos wütend.
    „Beruhigen Sie sich!" sagte Dephin verweisend.
    Er wußte genau, wie impulsiv Hulos handeln konnte, wenn er wütend war.
    Dephin schaltete den Individualorter ein.
    „Der Priester ist nicht beeinflußt", stellte er fest.
    „Er ist von seinen Worten überzeugt."
    „Das macht ihn nicht sympathischer", meinte Mirus Tyn.
    „Die schwere Krankheit, die in der Stadt ausgebrochen ist, kann eine der Strafen sein, die der Ganjo uns geschickt hat", fuhr der Priester fort.
    Dephin horchte auf. Von welcher Krankheit sprach dieser Mann?
    War in Mysonga vielleicht eine Seuche ausgebrochen? War das der Grund, weshalb die Oldonen sich vor der Stadt versammelt hatten?
    „Wenn der Ganjo gnädig ist, wird er uns von dieser Krankheit wieder erlösen!" schrie der Priester mit sich überschlagender Stimme.
    Die Menge heulte auf.
    „Sie sind wie die Wahnsinnigen", sagte Tyn. „Ich möchte wissen, welche Bedeutung diese Krankheit hat."
    „Ganz einfach", erwiderte Dephin. „Vermutlich haben die Takerer Bakterien über Mysonga verstreut.
    Dann werden sie dafür sorgen, daß die Krankheit mit Ankunft des Ganjos abklingt."
    „Sie haben sicher recht, Sir", stimmte Tyn zu.
    „Wie können wir diesem Schachzug begegnen?"
    „Überhaupt nicht", erwiderte Dephin. „Wir kennen weder die Krankheit noch das Gegenmittel."
    Sie schwiegen, denn ihre Aufmerksamkeit wurde von einem Ereignis zu Füßen

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