0464 - Der falsche Ganjo
zu.
Verärgert wandte Tyn sich ab. Sollten die beiden anderen doch nach Jamenkou suchen. Er würde den Stützpunkt nicht verlassen, solange sie keine Nachricht von Dephin bekommen hatten.
Tyn hockte sich auf einen Felsen in der Nähe der Höhle. Er überlegte, wohin Jamenkou gegangen sein könnte. Weit konnte der Verletzte noch nicht gekommen sein. Zweifellos machte Jamenkou sich Sorgen um sein Volk. Er wußte, daß Fremde auf dieser Welt weilten, Die Siganesen hatten ihn über die Ereignisse in dieser Galaxis aufgeklärt. Jamenkou wußte mehr als jeder andere 01done.
Vielleicht war er unterwegs nach Mysonga, um noch zu retten, was zu retten war.
Als in der vergangenen Nacht der Komet explodiert und ein Raumschiff an seiner Stelle erschienen war, hatte Jamenkou sich heftig erregt.
Die nächtliche Explosion mochte der Anstoß für sein Verschwinden gewesen sein.
Jamenkou würde tagelang brauchen, um die Hauptstadt zu erreichen.
Tyn erhob sich und ging unruhig hin und her. Er machte sich weitaus mehr Sorgen um die drei in Mysonga weilenden Thunderbolts als um Jamenkou.
„Major!"
Tyn fuhr herum.
Die Stimme war nicht von der Höhle gekommen, sondern von den Felsen in der Nähe.
Die aufgehende Sonne blendete Tyn, aber dann sah er Dephin und Hulos auf sich zufliegen. Die beiden trugen Rigeler in der Mitte, der offenbar kein Flugaggregat besaß.
Zunächst war Tyn viel zu überrascht, um zu reagieren.
„Drof!" schrie er dann in Richtung der Höhle.
„Drof! Cool! Kommt heraus, ihr Höhlenhunde! Der General ist zurück."
Dephin landete mit den beiden anderen vor dem Höhleneingang.
„Amos hat eine Gehirnerschütterung", berichtete er. „Außerdem brauchen wir ein Flugaggregat."
„Wie sind Sie in der Stadt zurechtgekommen?"
erkundigte sich Tyn gespannt.
Dephin nickte den beiden Thunderbolts zu, die jetzt aus der Höhle kamen.
„Später!" sagte er. „Erst möchte ich wissen, wo Jamenkou ist."
„Verschwunden", sagte Tyn knapp. „Er muß unseren Stützpunkt in der vergangenen Nacht verlassen haben. Vermutlich unmittelbar nach der Zerstörung des Kometen."
„Wir haben vorgeschlagen, Jamenkou zu verfolgen", bemerkte Aracan und sah dabei Tyn wütend an.
„Das ist richtig", bestätigte Retekin und deutete auf Tyn. „Aber der Major war dagegen."
„Gehen wir in die Höhle", schlug Dephin vor. Er spürte, wie gereizt die Stimmung im Stützpunkt war.
„Wir wollen uns über alles in Ruhe unterhalten. Wir wissen jetzt, daß dieses Schiff, das die Rolle des Kometen übernommen hat, erst ein paar Tage um Oldon kreisen wird, bevor der falsche Ganjo es verläßt."
Dephin gab einen ausführlichen Bericht über die Ereignisse in der Stadt. Er bestand darauf, daß auch weiterhin drei Thunderbolts im Stützpunkt bleiben sollten, um ihn eventuell zu verteidigen. Tyn sollte mit nach Mysonga fliegen. An seiner Stelle würde der verletzte Major Rigeler das Kommando im Stützpunkt übernehmen.
„Drof und ich hätten uns gern auch einmal in Mysonga umgesehen, Sir", meinte Cool Aracan enttäuscht.
„Dart und ich kennen die Stadt schon einigermaßen", antwortete Dephin. „Wir brauchen uns nicht neu zu orientieren. Deshalb fliegen wir beide mit Tyn nach Mysonga."
Aracan erkannte dieses Argument an.
„Was soll mit Jamenkou geschehen?" wollte Retekin wissen. „Können nicht zwei von uns nach ihm suchen?"
Dephin überlegte einen Augenblick.
„Ich bin dagegen", sagte er schließlich.
„Jamenkou ist freiwillig gegangen. Er hat uns nicht über seine Absichten informiert. Offenbar legt er keinen Wert darauf, daß sich jemand um ihn kümmert."
Der General deutete zu dem Ausrüstungspaket.
„Durch Jamenkous Verschwinden hat sich die Gefahr einer Entdeckung des Stützpunkts verringert", meinte er. „Deshalb können wir diesmal wichtige Geräte mit in die Stadt nehmen. Ich bin sicher, daß wir sie brauchen werden."
Sie bereiteten sich für ihren Aufbruch vor. Dephin war entschlossen, während des Fluges nach Mysonga nach Jamenkou Ausschau zu halten. Vielleicht entdeckten sie den Telepathen irgendwo in der großen Ebene zwischen dem Stützpunkt und der Stadt.
Unmittelbar vor ihrem Aufbruch rief Dephin den Waffenwart zu sich.
„Wie fühlen Sie sich, Dart?"
„Müde, Sir!" erwiderte Hulos wahrheitsgemäß.
„Wollen Sie zurückbleiben? Retekin könnte uns an Ihrer Stelle begleiten."
Hulos grinste.
„Sie brauchen in Mysonga einen guten Schützen, Sir."
Sie verabschiedeten sich von den drei Thunderbolts,
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