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0465 - Das Biest

0465 - Das Biest

Titel: 0465 - Das Biest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Rolls-Royce-Limousine, sondern einen fließbandgeborenen Mercedes-Sportwagen gekauft. Zamorra, selbst ein Freund großer und komfortabler Automobile, hatte angenommen, Ted verbinde den Markennamen nunmehr mit seinem persönlichen Schicksal und verzichte deshalb darauf.
    Aber das war nun offenbar ein Trugschluß.
    Eine weitere Veränderung?
    Etwas stimmt mit ihm nicht mehr , dachte Zamorra. Er ist nicht mehr der Ted Ewigk, den ich kenne.
    Er fragte sich, was Nicole dazu sagen würde, die im Hotelzimmer geblieben war, als Zamorra losfuhr, um Ted vom Flughafen abzuholen. Vielleicht vernachlässigte Ted ja seine Abschirmung, die verhinderte, daß fremde Telepathen seine Gedanken lesen konnten.
    In diesem Fall konnte Nicole weit mehr herausfinden, als Zamorra vermutete.
    Aber er war davon überzeugt, daß der Reporter dafür zu vorsichtig war.
    ***
    Robert Tendyke öffnete die Augen, fand das Bett, von seiner Person einmal abgesehen, leer. Er warf einen Blick auf die Uhr und stellte fest, daß es später Vormittag war. Das konnte man durchaus als einen triftigen Grund erklären, aufstehen zu müssen.
    »Hallo, Rob!« Uschi, im gewohnten Evaskostüm, brachte ihm die Kaffeetasse ans Bett. »Selbst erkämpft«, sagte sie. Zimmerservice war hier in Quinhagak mit Schwierigkeiten verbunden; vermutlich hatte Uschi dem Wirt buchstäblich die Pistole auf die Brust gesetzt. Tendyke fragte sich, ob sie den Wirt mit Worten oder mit nackter Haut überredet hatte. Aber wahrscheinlich hatte sie es nicht übertrieben.
    Tendyke küßte sie und nippte dann am Kaffee. »Gut geschlafen?« erkundigte er sich.
    »Frag mich was Einfacheres«, murmelte Uschi.
    Monica saß am Tisch. Tendyke erhob sich und ging zu ihr, um sie ebenfalls mit einem Kuß zu begrüßen. Er sah zwei Papierblätter auf dem Tisch liegen. Bleistiftzeichnungen. Tendyke betrachtete sie. Eine Zeichnung zeigte ein Insekt. Es besaß Raubtierpfoten statt der normalen Insektenbeine. Welcher Gattung der Käfer, von den Beinen mal abgesehen, angehörte, konnte Tendyke allerdings nicht sagen. Solch ein Viech war ihm in Form und Farbe bislang nicht begegnet. Das besagte aber nicht viel. Es mochte tausende von Insekten geben, die er nicht kannte. Und es gab Insekten, von denen selbst die Wissenschaft sich überraschen ließ. Vor kurzem erst hatte eine Expedition auf einem südamerikanischen, kaum zugänglichen Felsmassiv Lebensformen gefunden, die bis dahin nicht bekannt waren.
    Aber dieses Etwas war mit Sicherheit nur ein Fantasieprodukt.
    Die zweite Zeichnung zeigte eine auf einer Art Schwammscholle sitzende nackte Frau. Die Schwammscholle hing mit Fäden an einem riesigen Totenschädel. Die Frau war schön, aber ihre Hände und Füße, die als dreigliedrige Krallen dargestellt waren, störten das Gesamtbild mehr als ihre Vampirzähne.
    Tendyke schüttelte sich. »Was ist das?« fragte er ahnungsvoll.
    »Das ist Shedo«, sagten die Zwillinge wie aus einem Mund.
    »Shedo, die grüne Göttin!«
    ***
    Es war Routine. Shedo hatte ihren Traum ausgesandt und damit bestimmt, wo das nächste Opfer übernommen werden konnte. Es verwirrte sie nur wenig, daß sie diesmal den Traum nur auf einen Kontakt von außen geschickt hatte, und daß sie einen Doppel-Impuls spürte. Aber das Spektrum war gleich, so daß sie glaubte, sich geirrt zu haben. Sie hatte eine Person für zwei Personen gehalten.
    Doch schließlich spielte das keine Rolle. Der Angehörige ihres Volkes, der einen neuen Körper brauchte, wußte jetzt, wo er ihn finden konnte.
    Er machte sich auf den Weg.
    Wieder hatte Shedo einem aus ihrem Volk geholfen.
    Zuviel kam zusammen; es häufte sich. Der Skelett-Parasit würde nach gelungener Übernahme des neuen Wirtskörpers der Göttin den Tribut zollen, wie es üblich war. Er würde ihr Lebensenergie schenken.
    Und weil es ein feststehendes Ritual war, konnte sie die Annahme des Opfers nicht verweigern. Das würde zu einer weiteren Übersättigung führen, welche ihren Rausch wiederum verstärkte.
    Shedo selbst begriff das nicht. Soweit konnte sie nicht mehr denken.
    Das Käfer-Biest dagegen konnte es. Allmählich begann es die Hintergründe zu durchschauen.
    Es wartete nicht mehr länger.
    Das Biest fiel über Shedo her.
    Es fraß die grüne Göttin. Und es verschluckte dabei den Dhyarra-Kristall.
    ***
    »So, und nun erzähl mal im Detail, worum es geht«, verlangte Ted Ewigk, nachdem er sein Quartier bezogen, auch Nicole begrüßt und die Freunde dann ins Restaurant eingeladen hatte.

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