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0465 - Das Biest

0465 - Das Biest

Titel: 0465 - Das Biest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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als letzter Shedos Welt betrat.
    Vor ihnen wölbte sich eine geradezu ungeheuerliche Gestalt empor. Ein riesiger Käfer mit Raubtier-Extremitäten… ein grauenhaftes, gigantisches Ungeheuer. Als habe es eine Teleportation oder einen zeitlosen Sprung durchgeführt, tauchte es mitten in dieser bizarren Landschaft auf. Und es bewegte sich auf die Menschen zu.
    »Das Biest strahlt eine Dhyarra-Aura aus!« schrie Ted Ewigk. »Das ist ein Dhyarra-Kristall auf Insektenbeinen!«
    »Es denkt«, stieß Nicole hervor. »Beim Knurrzahn der Panzerhornschrexe - es denkt!«
    Sie wichen weiter zurück. Der Käfer verharrte wie zögernd. Seine großen Facettenaugen glommen. Die Fühler, die aus dem Kopf emporragten, pendelten unruhig hin und her. Furchterregend waren die kräftigen Beißzangen, die einen Menschen in Sekundenschnelle durchtrennen konnten. Wer einmal in die Fänge dieser Bestie geriet, war verloren.
    Das Zögern dauerte nur kurze Zeit. Dann schnellte sich der Riesenkäfer vorwärts. Mit einem einzigen Sprung überwand er die Distanz zu Zamorra und seinen Begleitern.
    Zamorra stieß Ted Ewigk nach rechts, Nicole nach links und ließ sich selbst fallen. Das Biest flog über ihn hinweg. Ein grauenerweckender Schrei zeigte an, daß das Ungeheuer dennoch ein Opfer gefunden hatte.
    Dr. Markham!
    Zamorra wirbelte herum. Entsetzt sah er, was geschah. Das Amulett griff nicht ein. Es tat nichts, um den Menschen vor dem Angriff des Monsters zu retten. Es hatte auch vor dem Auftauchen des Käfer-Ungeheuers nicht gewarnt! Wie bei dem Überfall der Skelett-Parasiten auf die Menschenwelt reagierte es auf die Bedrohung nicht.
    Markhams gellender, furchtbarer Schrei riß ab.
    Ted Ewigk rollte sich herum. Der Dhyarra-Kristall in seiner Hand glühte. Nicole federte hoch. Sie zog eine Waffe hervor. Zamorra hatte nicht gewußt, daß sie die Strahlwaffe, die sie einem Anhänger der DYNASTIE DER EWIGEN abgenommen hatte, mit in diese Welt gebracht hatte. Jetzt flirrte ein gleißender Lichtfinger aus der Trichtermündung der Waffe. Er durchschlug den Insektenkörper. Ekelerregender Gestank breitete sich blitzschnell aus. Der Chitinpanzer des Insektes begann zu qualmen und zu brennen. Die seltsame Kreatur stieß einen schrillen, durch Mark und Bein gehenden Pfeiflaut aus, dessen Vibrationen fast zellauflösend wirkten. Die Menschen krümmten sich in ihrem Schmerz zusammen. Nicole mußte die Waffe fallen lassen; sie war nicht mehr in der Lage, sie unter der Einwirkung des schrillen Lautes und der Vibrationen noch festzuhalten. Der zersetzende Laserstrahl verschwand schlagartig.
    Aber er hatte genug angerichtet.
    Das Biest war tödlich getroffen.
    Aber noch lebte es.
    Und wie! Es war immer noch in der Lage, anzugreifen und zu töten!
    ***
    Rob Tendyke krümmte sich zusammen. Es fiel ihm schwer, sich wieder zu erheben. Er hatte starke Schmerzen, aber die gingen langsam wieder zurück. Neben ihm auf dem Bett lag ein Wesen, das viel schlimmere Schmerzen verspüren mußte. Es wand und krümmte sich. Schlug um sich. Tendyke sah die Zwillinge, die halb im Zimmer standen, erstarrt vor Schreck und kaum in der Lage, einzugreifen.
    Tendyke rollte sich zur Seite, stürzte auf den Fußboden und setzte seine Rollbewegung fort, um so weit wie möglich von diesem zuckenden Skelett fortzukommen. Er stieß gegen den schlaffen Körper, der kaum mehr als eine leere, tote Hülle war, unterdrückte sein aufkommendes Entsetzen und drehte sich darüber hinweg. Dann endlich schaffte er es, sich aufzurichten.
    Der Schmerz hatte so schnell wieder nachgelassen, wie er entstanden war, aber auch das Skelett, das halb über dem Bett lag, bewegte sich nicht mehr so hektisch wie im ersten Moment.
    Uschi kam zu Tendyke herüber und stützte ihn. »Lieber Himmel«, flüsterte sie entgeistert. »So etwas habe ich noch nie gesehen!«
    »Was war das?« stieß Tendyke hervor. »Mir kam es vor, als wollte dieses Ding da mein Skelett aus meinem Körper verdrängen! Ich habe das Gefühl, als wäre das auch schon teilweise geschehen - und dann wieder rückgängig gemacht worden…«
    Die zuckenden Bewegungen des Skelettes wurden schwächer.
    Monica, die sich ebenfalls aus ihrer Erstarrung gelöst hatte, kniete neben der »Gummileiche« nieder. »Sehr alt«, sagte sie leise. »Wie ein über hundert Jahre alter Greis.«
    »Ein Greis, der weniger von allen guten Geistern als vielmehr von seinem Skelett verlassen wurde«, sagte Tendyke trocken und deutete auf das Gerippe. Ihn wunderte es,

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