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0465 - Das Biest

0465 - Das Biest

Titel: 0465 - Das Biest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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kommen können…«
    Zamorra verzog das Gesicht. »Vielleicht sollten wir versuchen, Kontakt mit dem Wesen aufzunehmen, dessen Nähe du spürst.«
    »Natürlich. Vielleicht sollten wir aber auch zwischendurch Ted und dem Doc mitteilen, was hier läuft, sonst trauen die sich nämlich nicht durch das Weltentor.«
    Kaum ausgesprochen, erschien Ted Ewigk.
    Und gleichzeitig erschien das Biest.
    ***
    Tendyke reagierte blitzschnell. Er schleuderte den Körper, der gummiartig weich wirkte und gegen ihn prallte, zur Seite. Zu spät wurde ihm klar, daß das ein Fehler gewesen war. Denn so schuf er dem Tod freie Bahn, der über ihn her fiel.
    Gevatter Tod war ein Skelett, aber eines, das lebte!
    Im gleichen Augenblick, in dem das Skelett ihn berührte, begann es bereits in seinen Körper einzudringen.
    Er spürte keinen Schmerz, keine Wunden.
    Innerhalb weniger Sekundenbruchteile wurde ihm klar, daß das Fremdwesen, welches die Peter-Zwillinge möglicherweise nur zufällig aufgespürt hatten, seinen bisherigen Körper einfach fortgestoßen hatte - das war die gummiähnlich wirkende Gestalt gewesen -, und das Skelett jetzt Tendykes Körper als Hülle übernehmen wollte.
    Nein, schmerzhaft war es nicht. Aber da war ein Zerren und Drücken. So, wie das fremde Skelett in Tendyke eindrang, ohne dabei auch nur die geringste Wunde hervorzurufen, so wurde gleichzeitig sein eigenes Knochengerüst hinausgeschoben.
    Er schrie auf, aber nicht vor Schmerz, sondern vor Entsetzen. Er hatte so lange gelebt wie kaum ein anderer Mensch, und er wollte nicht so enden.
    Für den Bruchteil einer Sekunde, während das fremde Skelett in ihn eindrang, durchzuckte ihn der Gedanke, die Pistole aus der Gesäßtasche zu reißen und sich selbst eine Kugel ins Leben zu schießen, um dann nach Avalon zu gehen und sich zu neuem Leben wecken zu lassen. Doch erstens hatte er nicht mehr genug Zeit, sich selbst tödlich zu verwunden, und zum anderen hatte er nicht mehr die Zeit, die Formel zu denken und den Schlüssel einzusetzen.
    Es war vorbei; er war verloren. Hier endete sein Weg.
    Das fremde Skelett schob sein eigenes aus seinem Körper hinaus.
    ***
    Shedo, das Biest, erstarrte mitten im Angriff auf die Eindringlinge. Im gleichen Augenblick, in dem das Biest die Fremden überfallen und auslöschen wollte, welche das Tor unerlaubt von außen wieder geöffnet hatten, spürte Shedo die geistige Rückkopplung eines ihrer Untertanen.
    Es war jener, der gerade ausgezogen war, einen neuen Körper zu übernehmen.
    Mit einem Gedankenschrei, der seinesgleichen suchte, rief der Skelett-Parasit seine Göttin um Hilfe.
    Shedo, die Göttin, hätte ihm vielleicht helfen können.
    Shedo, das Biest, schaffte es nicht. Da war zwar der von der Göttin stammende Drang, zu helfen, aber Shedo, das Biest, mußte eher seine gesamte Herde schützen. Da war kein Spielraum, sich um ein Individuum zu kümmern.
    Zwar reagierte Shedo, die Göttin, positiv. Aber Shedo, das Biest, reagierte negativ und herrschte über den verwirrten Verstand der Göttin. Die beiden widersprüchlichen Ansichten prallten aufeinander; die Verwirrnis war stark genug, um den mutierten Riesenkäfer zu vorübergehender Untätigkeit zu verurteilen. Er mußte zunächst mit sich selbst fertig werden.
    Das gab anderen eine Chance.
    Nur der Skelett-Parasit, der gerade jetzt in der Menschenwelt einen neuen Wirtskörper übernehmen wollte, der hatte keine Chance mehr. Denn da war eine dunkle Macht, die ihn an der Übernahme des neuen Körpers hinderte.
    Vor langer Zeit waren die Skelett-Parasiten, Shedos Volk, von der DYNASTIE DER EWIGEN manipuliert und zu dem gemacht worden, was sie jetzt waren. Aber die Ewigen hatten bei ihrem Experiment auch dafür gesorgt daß die Skelett-Parasiten ausschließlich die Körper von sterblichen Menschen übernehmen konnten.
    Hier aber war ein Körper, der diesen Anforderungen nicht entsprach, der eher dem entsprach, was zum Feindbild der Ewigen gehörte.
    Und es lag eine uralte Kraft darin, eine Macht, so alt wie die Welt.
    Shedo, das Biest, konnte dem Skelett-Parasiten nicht helfen.
    Aber Shedo, das Biest, war auch zu verwirrt, um den begonnenen Angriff auf die fremden Eindringlinge fortzuführen…
    ***
    »Dhyarra-Energie«, sagte Ted Ewigk.
    »Was meinst du damit?« wollte Zamorra wissen. Er faßte nach der Schulter des Reporters. Während er das Auftauchen des Biestes beobachtete, zog er Ted mit sich zurück in Richtung auf das Weltentor. Dabei stieß er mit dem Arzt zusammen, der

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