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0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo

Titel: 0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schnellten hoch, aber die Strahlen der typischen Initialkanonen brachen sich an den Schirmen, wurden abgeleitet und absorbiert. Das Feuer war jedenfalls nicht stark genug, um das Schiff zu gefährden.
    Rhodan drehte sich um und sah Atlan fragend an.
    „Ich hatte es wirklich nicht erwartet. Aber ...
    Das Schiff fegte weiter. Auf den See zu, in einer genauen geraden Flugbahn. Wieder einige tausend Meter tiefer.
    Dann gab es auf den Panoramaschirmen und auf allen Schirmen des Schiffes einen merkwürdigen Effekt.
    In einer Höhe zwischen fünfzig und vierzig Kilometern sah es plötzlich so aus, als würde das terranische Schiff einen hauchdünnen Film durchstoßen, ohne ihn zu zerreißen. Es war, als tauche die MARCO POLO langsam ins Wasser, eben noch hatte man die Wasseroberfläche gesehen, jetzt kroch die hauchdünne Grenzschicht zwischen Wasser und Luft an den Linsen hoch. Diese dünne Schicht sah aus wie ein Spiegel, die Konturen der Landschaft zeichneten sich ab.
    Der Beschuß hörte auf.
    „Was ist das?" fragte Schekonu entgeistert.
    Rhodan blieb die Antwort schuldig.
    „Die Oberflächenschwerkraft hat sich verändert!" rief jemand.
    „Nur noch etwas unter einem g."
    „Verstanden. Auch die Landschaft verändert sich."
    „Ich weiß es nicht", sagte Rhodan. „Ein neuer Trick, so ähnlich wie der atomar verseuchte Planet, auf dem wir landeten. Dort vorn, eine Stadt!"
    Plötzlich war aus der Wüstenwelt ein erdgleicher Planet geworden, mit Wäldern und Wiesenflächen, Flußläufen und großen, runden Städten, um die Ringe aus Fabriken lagen.
    Straßen und Brücken -wurden bei dem rasenden Flug gesehen - aber der See blieb. Er war- echt, sowohl auf der oberen Ebene als auch hier, auf dem wirklichen Boden des Planeten.
    Ovaron flüsterte erschüttert: „Eine völlig technisierte Welt! Voller Bewohner und voller Leben!"
    „Und mit plötzlich halbierter Schwerkraft!" sagte der weißhaarige Lordadmiral sarkastisch.
    „Das ist ein Schirm, der um den ganzen ‘Planeten liegt", sagte Schekonu.
    „Eine Art spiegelnder Schirm. Er verhindert gleichzeitig, daß die Impulse nach draußen dringen."
    Die Männer in der Zentrale sahen auf die Schirme und versuchten, die pausenlos ankommenden Bilder, Nachrichten und Meßwerte zu übersehen.
    Schließlich sagte Abel Waringer: „Ich glaube, ich kann ungefähr sagen, was dies für eine Art Schirm ist. Zweifellos ist richtig, daß er um den ganzen Planeten liegt. Er läßt nichts hinaus - außer natürlich festen Gegenständen wie Raumschiffe oder Funksonden oder dergleichen mehr.
    Ich würde ihn als plastischen Energiespiegel bezeichnen. In seinem Wirkungsbereich wird die Schwerkraft, die Oberflächenanziehungskraft des Planeten verstärkt. Diese Schicht verhindert, daß alle nur denkbaren Energieimpulse in den Raum hinaus abgestrahlt werden."
    Roi Danton fragte stirnrunzelnd: „Wie verhindert dies der Schirm?
    Waringer erklärte: „Wie auch seine eigene Strahlung schluckt der Schirm, der denselben Effekt wie ein Weißer Zwerg hat, die Impulse durch sein eigenes Schwer; kraftfeld. Die Gravitation solcher Dunkelsterne ist so hoch, daß nicht einmal Photonen entweichen können. Unterhalb des Schirmes merkt man weder von der Schwerkraft etwas, noch wird der Funkverkehr und alle übrigen Dinge beeinträchtigt. Auf dieser Basis muß der Schutzschirm funktionieren oder mit geringen Abweichungen."
    „Schirm oder nicht Schirm - wir brauchen Wasser!" sagte Rhodan entschlossen.
    „Und zwar bald!" pflichtete ihm sein Sohn bei.
    Für Rhodan gab es jetzt kein Zurück mehr. Er mußte unbedingt landen, weil davon das Leben seiner Mannschaft und die Existenz des Schiffes abhingen. Er wußte genau. daß er wenig Chancen hatte, wenn er jetzt wieder zu starten versuchte.
    Solange er sich in zehn Kilometern Höhe befand, mit dem Schiff eine glühende Spur ionisierten Gases durch die Lufthülle zog und auf dem Erdboden einen Sturm entfachte, würde man das Schiff nicht beschießen, weil sich die Umgebung dadurch selbst gefährdete. Er handelte nach dem Motto, das etwa besagte: Ihr Takerer könnt mich unter schwersten Beschuß nehmen und riskiert dabei, daß ihr selbst darunter leidet, und zwar mehr als das Schiff -oder ihr laßt mich landen.
    Und so handelte er auch.
    Das Schiff raste weiter, auf den See zu, der immer näher kam.
    Unter der MARCO POLO fegte die sturmgepeitschte Landschaft vorbei. Flüsse und Brücken, Bauwerke und Städte, Straßen und Savannen und ein Urwaldstreifen. Es war

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