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0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo

Titel: 0465 - Ein Steckbrief für die Marco Polo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ein schöner Planet, der unter den schwachen, rötlichen Strahlen der Sonne lag. Das Feuer der bodennahen Forts hatte aufgehört, der Planet enthüllte sein wahres Aussehen langsam. „Sieht sehr gut aus", konstatierte Atlan.
    Roi erinnerte den Lordadmiral: „Es fängt erst an, Freund. Noch sind wir mitten im ersten Akt.
    Nicht vor dem Schluß des Dramas applaudieren!"
    Atlan winkte ab.
    Weite Meere wurden undeutlich längs der Flugbahn sichtbar.
    Die mittleren Temperaturen. die von den Ferngeräten gemessen worden waren, lagen um dreißig Grad Celsius, und die Rotation Leffas betrug rund zweiundzwanzigeindrittel Stunden.
    Überall waren neben den Städten riesige Industrieanlagen zu erkennen.
    „Ihr Plan scheint aufzugehen, Perry!" sagte Ovaron, der wieder Hoffnung schöpfte. Seit dem Zusammentreffen mit diesem Mann hier hatte er ständig in einer Wellenlinie gelebt.
    Er war einmal hocherfreut, kurz darauf deprimiert entsprechend der Erlebnisse und der Einsichten seines relativ jungen Lebens.
    Auch auf diesem Flug sammelte er Erlebnisse, die ihn stärker prägten als alles andere vorher. Erlebnisse, die heiter und schrecklich, liebenswürdig und nebensächlich, stark und düster waren und die ihm helfen würden, sein Amt als Ganjo richtig wahrnehmen zu können.
    „Leider gehen meist alle meine Pläne auf, die mich mit Argwohn und Mißtrauen erfüllen", sagte Rhodan.
    Ausgedehnte Gebirge, sandige Strände, und Buchten breiteten sich aus, ein schmaler Meerarm tauchte auf, raste vorbei. Die MARCO POLO ging tiefer, bremste noch mehr ab und fegte ‘jetzt in drei Kilometern Höhe wie ein stählerner Meteor über die Landschaft. Das Heulen des Sturmes war nicht viel leiser als das der gegenfeuernden Triebwerke.
    Rhodans Plan ging voll auf.
    Der Gegner durfte nicht schießen, sonst gefährdete er sich selbst. Allerdings war die MARCO POLO nicht als höflicher Gast erschienen, sondern als Eindringling. Dieses Problem stellte sich selten - aber diesmal fragte Rhodan nicht ob es gestattet war, hier zu landen.
    Er mußte landen. Er brauchte Wasser.
    Hin und wieder feuerte eines der Forts, aber mit sehr geringer Energie. Diese Schüsse wurden spielend leicht abgewehrt.
    Der See war jetzt nahe genüg. Die Fahrt wurde fast aufgehoben, und das Schiff fuhr die Landestützen aus.
    Die Ortungsabteilung spiegelte Bilder ein.
    „Durchmesser des Sees, etwa achtzig Kilometer."
    Einige Sekunden vergingen.
    Auf den Schirmen tauchte eine Insel auf, die ziemlich genau im Zentrum der Wasserfläche lag. Eine leere, öde Felseninsel mit einigen wenigen Bergen und seltsam geformten Felsen.
    „Durchmesser der Insel: rund sechzehn Kilometer."
    Das zweieinhalb Kilometer durchmessende Raumschiff blieb stehen und senkte sich. Die zahlreichen abgespreizten Landeteller näherten sich der Wasseroberfläche. Dann gab es Bodenberührung.
    Die Platten preßten sich gegen die Felsen, zermalmten sie und lagen endlich fest. Die gewaltige Masse des Schiffes, von den Antischwerkraftprojektoren unterstützt, ruhte jetzt auf der Insel.
    „Gelandet."
    Schekonu zeigte noch jetzt alle Spuren der Überraschung. Er schien alles andere erwartet zu haben. Darin teilte er die Gedanken der gesamten Besatzung.
    Rhodan befahl: „Die vorbereiteten Kommandogruppen -fangt mit der Arbeit an!"
    „Mit Vergnügen!" krächzte jemand aus dem Lautsprecher.
    Die Männer arbeiteten mit rasender Geschwindigkeit. Sie hatten einen Teil der Arbeiten bereits vorbereitet. Jetzt öffnete sich, nur wenige Meter über dem felsigen, mit Sand bedeckten Boden die Polschleuse. Dicke Schlauchbündel rollten hervor. Zwei Shifts wurden mit großer Eile ausgeladen, übernahmen die schweren Schäuche und transportierten sie hinunter in die Bucht.
    Kaum hatten die Schläuche das Wasser berührt, als auch schon schwere Pumpen anliefen. Sie arbeiteten und pumpten das Wasser ins Schiff. Ununterbrochen, mit rasenden Umdrehungen der Turbinenschaufeln. Die Tanks begannen sich zentimeterweise zu füllen.
    Rhodan drehte sich halb herum und sagte: „Wir sind zwar gelandet, wir haben zwar einige Hektoliter Wasser an Bord, aber wir sind in einer fatalen Lage. Der erste Teil unserer Aufgabe ist gelungen - jetzt kommt der zweite Teil."
    Waringer sagte: „Der wesentlich schwierigere Teil, Perry."
    Er blickte auf die Schirme. Am gegenüberliegenden Ufer zeichneten sich die Konturen von Großbauten ab. Weiße, hohe Gebäude.
    „Ja. Warten wir noch etwas, dann entscheiden wir, was getan werden muß.

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