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0465 - Stop-Signal für einen Mörder

0465 - Stop-Signal für einen Mörder

Titel: 0465 - Stop-Signal für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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seinem Schreibtisch. Die Zentrale stellte sofort durch.
    »Hallo, ist dort das FBI?« keuchte eine Stimme.
    »Ja, Phil Decker am Apparat.«
    »Mr. Decker kommen Sie sofort her. Ich bin von Gangstern überfallen worden. Man wollte mich erpressen. Die Burschen haben sogar mit Kidnapping gedroht. Ich bin ein ruinierter Mann.«
    »Adresse?« fragte Phil. Der Mann nannte Straße und Hausnummer. Phil angelte sich eins der New Yorker Telefonbücher heran und schlug nach. Noch während der andere weitersprach, stellte Phil fest, daß es tatsächlich in der Straße den Kunsthändler Harold Reardon gab.
    »Okay, ich komme sofort«, sagte Phil.
    Der Doc empfing mich in einem weißgekachelten Raum, der neben dem Leichenschauhaus lag. Er stülpte gerade seine Handschuhe ab. Nachdem er mich mit einem Kopfnicken begrüßt hatte, begann er den Report:
    »Ich bin kein Kriminalist wie Sie, Jerry. Aber dieser Bursche muß vor seinem Tod im Hudson oder im East River gebadet haben. Sein Haar roch nach Flußwasser. Außerdem war seine Jacke noch naß. Ich vermute, daß die Burschen ihn kopfüber in den Fluß getaucht haben, ehe sie ihn umbrachten.«
    »Weiter, Doc«, sagte ich, als er eine Pause machte, um die Wirkung seiner Neuigkeiten abzuwarten.
    »Auch das gehört nicht zur Autopsie, Jerry. Aber'der Mann trug einen Beutel mit Marihuanazigaretten unter seinem Oberhemd. Sie waren ebenfalls feucht. Soweit ich feststellen konnte, brauchte er sie nicht für seinen eigenen Bedarf. Er handelte höchstens mit diesem Gift.«
    »Und wie wollen Sie das beweisen?« warf ich ein.
    »Ganz einfach. In seinem linken Arm befinden sich zahlreiche Einstiche. Es sind die typischen Stiche von Morphiumspritzen, die sich Süchtige selbst verpassen«, dozierte er. »Und ein Mensch, der auf Morphium gekommen ist, rührt eine Marihuana nicht mehr an.«
    »Okay, Doc«; sagte ich, »weiter?«
    »Ich habe den Beutel trocknen lassen. Vielleicht können Sie damit, etwas anfangen. Er muß gleich aus der Trockenkammer zurückkommen. Ich habe ihn bereits angefordert.«
    »Und die Todesursache?«
    »Ein Ringelschuß. Sie wissen, was das ist, Jerry. Das Geschoß prallt an der Ausschußseite ab und folgt der inneren Kontur der Schädelhöhle. Daher konnten Sie kein Ausschußloch erkennen. Es gibt keins.«
    »Und wo fand der Mord statt?«
    »Auf keinen Fall im Heizungskeller der City Hall«, entgegnete der Doc und trocknete sich die Hände ab. »Es gibt einige Hinweise, daß die Leiche kurz nach dem Mord transportiert wurde. Wahrscheinlich in liegendem Zustand. Man kann es unter anderem an den Leichenflecken erkennen.«
    »Sie sind also ebenfalls der Meinung, das Frank Loring irgendwo hingelockt, erschossen und dann in den Heizungskeller der City Hall geschjeppt wurde.«
    »Genau so muß es gewesen sein.«
    »Gibt es keine näheren Anhaltspunkte, wo die Gangster Frank Loring ausgeschaltet haben?« fragte ich.
    »Ich würde sagen — in der Nähe eines Flusses. Vielleicht am Hudson, vielleicht am East River. Denn nur der Oberkörper von Loring wurde ins Wasser getaucht.«
    »Well — nehmen wir an, er wurde am Wasser ermordet. Wer hat ihn dahingeschafft? Wurde Loring gefesselt oder mißhandelt?«
    »Eine' geringfügige Verletzung am Kopf könnte auf eine Schlägerei schließen lassen«, sagte der Doc.
    »Also hat Frank Loring sich gewehrt«, folgerte ich.
    »Allerdings muß der Kampf nur von äußerst kurzer Dauer gewesen sein. Der Schuß — ich habe das Geschoß in Watte verpackt für Sie bereitgelegt — wurde aus etwa siebzig Zentimeter Entfernung abgegeben. Sie haben ja sogar den Browning sichergestellt, aus dem der Schuß abgegeben wurde.«
    »Und wie erklären Sie sich, daß Loring mit geschlossenem Mund aufrecht im Stuhl saß, als ich den Heizungskeller betrat?«
    »Die Burschen haben Loring nach dem Mord ein Tuch um den Kopf gebunden. So konnte der Unterkiefer nicht herunterklappen. Später, als sie das Taschentuch abnahmen, war bereits an den Backenmuskeln die Totenstarre eingetreten. Außerdem hatten sie die Leiche geschickt hingesetzt, den Körper zwischen Tisch und Rückenlehne eingeklemmt.«
    »Und wann ist der Tod eingetreten?«
    »Nach dem Mageninhalt zu urteilen, hatte Frank Loring noch gegen neun Uhr abends ein Steak mit grünen Bohnen und Pommes frites gegessen«, sagte der Doc.
    Dieser Hinweis konnte von Nutzen sein, wenn es mir gelang, das Restaurant herauszufinden, in dem sich Loring aufgehalten hatte.
    »Und Rauschgift? Befand sich noch Rauschgift im

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