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0465 - Stop-Signal für einen Mörder

0465 - Stop-Signal für einen Mörder

Titel: 0465 - Stop-Signal für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Couch oder ins Schlafzimmer hängte. Landschaften, Stilleben, Tiermotive. Pit Allert erinnerte sich an die Liste, die ihm ein Cop des zuständigen Reviers ausgehändigt hatte.
    »Ein echter Vermeer, sagten Sie?« fragte Allert.
    »Yes, Sir. Seine dreitausend Dollar wert.«
    »Dreitausend Dollar?« Die Summe beeindruckte Pit Allert mehr als die Tatsache, daß es sich um ein gestohlenes Gemälde handeln könnte.
    »Aber dreitausend! Mann, überlegen Sie doch. Sehen Sie sich meine Schinken an. Höchstpreis 500 Dollar. Und das sind schon halbe Wandgemälde. Da hat der Käufer das Tapezieren gespart. Aber nicht dreitausend Dollar.«
    »Ich brauche Geld, Mr. Allert«, sagte der Stoppelbärtige drohend. Er ließ eine Hand in der Jackentasche verschwinden. Pit Allert sah über den Rand seiner Brille. Es gab keinen Zweifel. Dieser Mann trug einen Revolver in der Tasche. Pit Allert kratzte sich den Kopf. »Wollen Sie oder wollen Sie nicht?« zischte der Mann. Er trug einen dunklen Anzug mit Nadelstreifen.
    »Moment, ich überlege, wer als Käufer in Frage kommt«, hauchte Pit Allert, »einen Augenblick, ich habe es.«
    Pit Allert schlurfte in den angrenzenden Raum und hob den Telefonhörer von der Gabel. In diesem Augenblick wurde die Tür aufgerissen. Der Stoppelbärtige verließ den Laden. Er schwang sich in den Wagen, der vor der Tür stand. Der Motor heulte auf. Mit einem mächtigen Satz schoß der Wagen vorwärts.
    Pit Allert ließ sich erschöpft auf einen Sessel fallen, der direkt unter dem Telefon stand. Seine Hände waren klebrig vor Angstschweiß.
    Nachdem er sich zehn Sekunden erholt hatte, wankte er zur Ladentür und verschloß sie. Dann schlurfte er zum Telefon zurück.
    ***
    Wir nahmen uns gerade vor, heute pünktlich Feierabend zu machen, als das Telefon klingelte. Es war der Apparat auf Phils Schreibtisch. Ich blieb ungerührt sitzen.
    Mein Freund nahm den Hörer auf, meldete sich und schaltete den Raumlautsprecher ein. So hörte ich jedes Wort mit.
    »Hallo, FBI, soeben war ein Mann hier, der mir einen echten Vermeer angeboten hat. Es handelt sich um ein kleines Stück aus dem Gemäldediebstahl.«
    »Geben Sie mir Ihre Adresse«, unterbrach ihn Phil.
    Der Mann nannte seine Adresse. Er wohnte in der Bronx, in der Nähe der Allerton Avenue.
    »Bleiben Sie in Ihrem Laden. Wir kommen sofort«, sagte Phil und legte den Hörer auf.
    Ich angelte mir das Telefonbuch von Bronx heran und schlug nach. Den Händler Pit Allert gab es tatsächlich auf der Allerton Avenue. Wir jagten los.
    ***
    Der Mann war zwei Köpfe kleiner als ich, trug einen breitkrempigen Hut und hatte einen breiten Schnurrbart auf der Oberlippe.
    Am Schaufenster stand in zwei Fuß Höhe zu lesen:
    »Pit Allert, Kunsthändler für jedermann«.
    Wir hielten unseren FBI-Ausweis gegen das Glas. Allert warf einen Blick darauf und öffnete die Tür. Phil und ich betraten den Laden. Die Wände waren mit Bildern aller Größen und aller Farbschattierungen behängt.
    Pit Allert tanzte um uns herum.
    »Nun berichten Sie mal der Reihe nach«, forderte Phil ihn auf. Und Allert erzählte. Nach zehn Minuten wußten wir genau, daß der Hehler einen Anzug mit Nadelstreifen getragen hatte und unrasiert gewesen war. Er war mit einem Pontiac vorgefahren.
    Mehr war aus dem Kleinen nicht ’rauszukriegen. Nicht einmal die Nummer des Wagens wußte er. Phil legte ihm die beiden Gangsterporträts vor. Ohne Erfolg.
    Wir verabschiedeten uns von Pit Allert und empfahlen ihm, den Laden zu schließen. Er jammerte über den Verdienstausfall. Denn viele Leute kauften erst nach Feierabend. Aber er folgte unserem Rat.
    Phil und ich trabten zum roten Jaguar zurück, den ich einige Häuserblocks weiter geparkt hatte.
    Ich rief über Sprechfunk die Zentrale an. Wieder antwortete der Mann in der Vermittlung:
    »Okay, Mr. High hat schon auf Ihren Anruf gewartet.«
    Er verband mich und ich erstattete Bericht. Unser Chef sagte:
    »Dann werden wir wohl auch die Presse über diesen Fall informieren müssen.«
    ***
    Am nächsten Morgen hockten Phil und ich pünktlich hinter unseren Schreibtischen. Kollege Cumby servierte uns die neuesten Tageszeitungen und kündigte zwei Besucher an, die sich zu uns verlaufen hatten. Es waren eine aufgedonnerte Lady und ein Mr. Stone.
    Zuerst baten wir die Lady herein. Sie bewegte sich wie auf dem Laufsteg. Phil bot ihr Platz und Zigaretten an. Sie zückte eine Zigarettenspitze aus ihrer Handtasche und placierte den Glimmstengel in die Silberspitze. Dann ließ

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