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0465 - Stop-Signal für einen Mörder

0465 - Stop-Signal für einen Mörder

Titel: 0465 - Stop-Signal für einen Mörder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Vielleicht hat er inzwischen schon eine Reihe anderer Leute aufgesucht und erpreßt.«
    »Ich habe überlegt, Mr. Cotton, ob ich es richtig mache, wenn ich mich gegen die Gangster zur Wehr setze. Sie wissen ja, die Erfahrung lehrt…« stotterte er.
    »… daß es eine Menge Leute in Amerika gibt, die lieber an Gangster zahlen, als sich unter den Schutz des Rechtes und der Justiz zu stellen«, unterbrach ich ihn erbost. »Jedenfalls werden wir heute abend zur Stelle sein, wenn Mr. X Ihnen die Gemälde anbietet. Um wieviel Uhr wollte er kommen?«
    »Zwischen sechs und sieben«, antwortete Handle.
    Ich überstand die zweite Behandlung des Arztes lebend. Dann fuhr ich mit meinem Jaguar durch Manhattan. Irgend etwas trieb mich in Frank Lorings Wohngegend. Ich fuhr an dem Haus von Mrs. Saudry vorbei, parkte meinen Jaguar in der Nebenstraße und stieg aus.
    Es war vier Uhr nachmittags. Kinder spielten auf der Straße, balgten sich mit jungen Hunden. Auf der ganzen Linie also Frühling…
    Ich betrat das Haus, in dem Mrs. Saudry wohnte. Auf der Treppe begegnete mir die Frau, die mir gestern Einlaß verschafft hatte.
    »Hallo, Mister«, lispelte sie, »Mrs. Saudry ist gestern abend ausgegangen und nicht wiedergekommen. Statt dessen waren einige Herren hier, die einen Schlüssel zur Wohnung hatten und aufschlossen. Dabei dachte ich, daß Sie das Zimmer gemietet haben.«
    Ich erläuterte ihr mit wenigen Worten, mit welcher Absicht ich gestern gekommen war, und zeigte ihr meinen FBI-Ausweis.
    »Es ist das erste Mal in meinem Leben, daß ich so ein Ding sehe«, sagte sie ehrfurchtsvoll.
    »Wissen Sie genau, daß Mrs. Saudry nicht mehr nach Haus gekommen ist?« fragte ich.
    »Ich habe wohl gehört, wie die Herren wieder gegangen sind, nach einer Stunde etwa, morgens gegen halb fünf. Sie müssen wissen, ich liege die ganze Nacht wach. Aber ich habe nicht gehört, daß Mrs. Saudry zurückkam.«
    »Haben Sie noch einen Schlüssel?«
    »Yes, Mister«, sagte sie und humpelte vor mir die Treppe hinauf. Ein schwarzer Kater mit einem weißen Fleck auf der Nase strich um meine Beine. Ich trottete hinter der alten Frau her und nahm den Wohnungsschlüssel in Empfang.
    Ich hatte an alles gedacht, nur nicht daran, daß die Burschen die Kaltblütigkeit besaßen, in Mrs. Saudrys Wohnung zurückzukehren.
    Hastig schloß ich die Tür auf, betrat den Korridor und stieß alle Türen auf. Von Mrs. Saudry war nichts zu sehen. Ich rief ihren Namen. Aber sie meldete sich nicht. Das möblierte Zimmer von Loring bot einen fürchterlichen Anblick. Die Couch war aufgeschlitzt, der Kleiderschrank in seine Einzelteile zerlegt. Die alte Frau schlüpfte in die Wohnung.
    »Und diesen Lärm haben Sie nicht gehört?« fragte ich im Flüsterton, um ihre Ohren zu testen.
    Ein Grinsen lief über das zerfurchte Gesicht. Dann lispelte sie:
    »Ach, wissen Sie, Mrs. Saudry hat nie die ruhigsten Gäste gehabt. Da hat man schon mal ein Auge zugedrückt, denn die Frau wollte doch auch leben.«
    »Aber wenn jemand mitten in der Nacht Zimmermöbel auseinandernimmt, das muß doch auffallen«, knurrte ich ärgerlich.
    »Ja, aber seit einiger Zeit stopfe ich mir wegen des Lärms, der von der Straße heraufkommt, Watte ins Ohr«, redete sie sich heraus.
    »Oder gab Mrs. Saudry Ihnen ein gutes Trinkgeld, damit Sie grundsätzlich schweigen?«
    Die Alte nickte und grinste wieder.
    Ich ließ meinen Blick durch das Zimmer schweifen. Selbst die Tapete war von den Wänden gerissen. Die Burschen hatten bei Loring die zweite Druckplatte gesucht, die sich im FBI-Tresor befand.
    »Und sie wissen genau, daß Mrs. Saudry nicht zurückgekommen ist?« bohrte ich weiter. Die Alte zuckte die Schultern.
    Ich hastete in die Küche, riß einen Wandschrank auf, der sich unter dem Fenster befand. Ich sah Töpfe, Dosen und Nahrungsmittel in Zellophantüten.
    »Hallo, Mrs. Saudry, wo sind Sie?« rief ich. Aber sie antwortete nicht.
    Ich öffnete die Vorratskammer, die sich seitlich neben der Küche befand. Mrs. Saudry fiel mir entgegen. Sie war kalt und starr. Der Tod mußte bereits vor Stunden eingetreten sein. Ich ließ die Leiche auf den Boden gleiten. Plötzlich stieß die alte Frau neben mir einen gurgelnden Laut aus und fiel zu Boden. Sie war ohnmächtig.
    Ich sprang zum Wasserkran, befeuchtete ein Handtuch und legte es der alten Frau auf den Kopf. Ich war überzeugt, daß sie zu sich kommen würde.
    Soviel stand fest. Die Geldfälscher hatten den dritten Mord auf dem Gewissen.
    Ich verschloß

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