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0466 - Die Stadt und das Raumschiff

Titel: 0466 - Die Stadt und das Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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bedachte ihn mit einem breiten Grinsen und legte die Hand gegen seine Wange.
    „Der Cappin schläft."
    Ras nickte.
    „Sicher hat er auch schlechte Träume!" brummte er.
    Er wartete auf die Fotoabzüge, die, stark vergrößert, in wenigen Minuten vorliegen würden.
    „Sollte er schlechte Träume haben, Ras?" fragte Roi interessiert. Er legte den Lesewürfel aus den Händen und beugte sich vor.
    „Natürlich. Sie wissen, ich war in Opus Tausend ..."
    Roi nickte.
    „Ich glaube, gewisse Anzeichen gefunden zu haben", sagte Ras. „Dort werden Raumschiffsteile konstruiert und hergestellt. Ich habe einige Bilder gemacht - sie müssen gleich kommen.
    Raumschiffsteile oder ähnliche Bauelemente, die man andernorts zusammensetzen kann."
    Die beiden Männer sahen sich an.
    „Raumschiffsteile ...", murmelte Roi. „Aber in der Nähe der Stadt sind keine Raumhäfen oder entsprechende Anlagen festgestellt worden. Wie also bekommen die Takerer diese doch sicher ziemlich großen Teile von hier fort?"
    Ras zuckte die Schultern.
    „Ich weiß es nicht. Die Schwierigkeit ist, daß ich zwar grundlegende Formen erkennen kann, aber nicht Einzelheiten. Ich werde heute nacht einen zweiten Versuch unternehmen, und dabei werde ich Ovaron mitnehmen. Das heißt, falls der Ganjo sich dazu herabläßt, mit einem einfachen Terraner telekinetisch spazierenzugehen."
    Koi lachte kurz und deutete mit dem Kinn auf den Liftschacht.
    „Dort kommen die Fotos. Ich bin gespannt."
    „Ich nicht weniger", sagte Ras entschlossen und nahm der Ordonanz dankend die Vergrößerungen aus der Hand. Er breitete die Fotos zwischen sich und Roi auf dem Tisch aus und begann zu erklären.
    Eine Stunde später, als Ras seine Kabine aufsuchte, wußten sie noch immer nicht genau, was in Opus Tausend hergestellt wurde.
    Joaquin Manuel Cascal, dessen Bereitschaftsdienst an Bord seines Leichten Kreuzers in den Morgenstunden begann, war ein gründlicher Mann, und seine Überlegungen waren durchaus richtig und voller Verantwortung.
    Jemand, der auf alles vorbereitet war, konnte kaum überrascht werden.
    Um aber auf alles vorbereitet sein zu können, bedeutete, daß man erstens genügend Informationen besaß und daß zweitens eine geradezu exemplarische Ordnung herrschen mußte. Cascal ging, nachdem er gründlich geduscht, sich langsam angezogen und gefrühstückt hatte, langsam durch sein Schiff.
    Er suchte.
    Cascal suchte nach Unstimmigkeiten, nach Unordnung oder nach Spuren krasser Nachlässigkeiten. Er war zwar einigermaßen sicher, daß seine Mannschaft in seinem Schiff wußte, worum es ging, aber er mußte auch die entsprechende Sicherheit haben. Und ganz nebenbei war die Beseitigung von Unordnung eine ausgezeichnete Beschäftigungstherapie für die sechzigköpfige Mannschaft, die inzwischen unter einer gewissen Langeweile litt.
    Cascal blieb in der Zentrale stehen, brannte sich eine Zigarette an und rief dann die neuesten Nachrichten aus der Hauptzentrale des Schiffes ab.
    Es waren wenige Neuigkeiten.
    Er schwebte durch den Liftschacht nach unten und blieb in der Polschleuse stehen.
    Er schaltete das Licht ein.
    Dann machte er einen langsamen Rundgang durch die Schleuse, prüfte die Befestigungen der eingelagerten Gegenstände, öffnete Türen und Schotte und musterte die Räume, die dahinter lagen.
    Er war zufrieden mit dem, was er sah. Überall waren die elastischen Bänder um die Plastikkästen gelegt und eingehakt; sie sollten verhindern, daß bei Ausfall der künstlichen Schwerkraft und beim Schlingern des Schiffes lebensnotwendige Materialien unwiederbringbar vernichtet wurden.
    „Ausgezeichnet", sagte er und drehte sich um. Er suchte nach einem Platz, die Asche seiner Zigarette abzustreifen und fand ihn in der Luftansaugöffnung des Shifts, der hier stand. Dann weiteten sich seine Augen.
    „Ist es schon soweit?" fragte er murmelnd.
    Er schien Halluzinationen zu haben. Zehn Meter von ihm entfernt, in der Mitte des fast kreisrunden Schleusenraumes, bewegte sich etwas, das wie ein riesiger Blumenstrauß aussah, vom Liftschacht her auf die ausgefahrene Rampe zu.
    Cascal sah, daß sich unterhalb des „Blumenstraußes" vier Gliedmaßen bewegten, machte drei Schritte nach vorn und blieb stehen.
    Das Wesen vor ihm erstarrte.
    „Husch!" sagte Cascal. „Dich darf es nicht geben!
    Alle Tiere an Bord sind explodiert! Du bist nicht wirklich!"
    Seine Stimme schien das Tier aufzuregen. War es überhaupt ein Tier?
    Cascal legte die Hand an seinen Strahler und ging

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