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0466 - Die Stadt und das Raumschiff

Titel: 0466 - Die Stadt und das Raumschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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insbesondere der eines Takerers."
    Rhodan lehnte sich verblüfft zurück und sagte kopfschüttelnd: „Ich glaube nicht, daß ich genau verstehe, worauf Sie hinauswollen, Ovaron."
    Ovaron klopfte mit den Spitzen seiner Fingernägel einige Takte auf die glatte Schreibtischkante und sagte dann entschlossen: „Sie dürfen einen Fehler nicht machen, unter keinen Umständen. Jedes Abkommen, das Sie eventuell mit Schekret oder einem anderen Takerer schließen, ist unter keinen Umständen auch nur annähernd glaubwürdig."
    Rhodan lächelte und meinte: „Das bringt unser Verhältnis zueinander - ich meine Sie, Ovaron, Merceile und Schekonu - in ein völlig anderes Licht. Wollen Sie etwa andeuten, daß wir auch Sie unter anderen Gesichtspunkten betrachten sollten?"
    Ovaron sagte stolz und fast etwas beleidigt: „Ich bin nicht irgendein Cappin, sondern der Ganjo!"
    „Entschuldigung", lächelte Rhodan. „Das hatte ich vorübergehend vergessen. Im Ernst: Ich kann also Schekret auf keinen Fall glauben?"
    „Nein!"
    „Warum nicht?"
    „Weil", antwortete Ovaron halblaut, „Schekret auf alle Fälle versuchen würde - selbst auf die Gefahr hin, seinen Planeten zu vernichten - die MARCO POLO durch pausenlosen Feuerbeschuß aus den Bodenforts zu vernichten. Oder aber er würde die takerische Flotte weitab des Systems so stationieren, daß eine erneute Jagd durch den Linearraum unvermeidlich wäre."
    „Ich verstehe."
    Rhodan hatte verschiedene Arbeitsgruppen auf dieses Problem angesetzt. Vorläufig waren sie alle noch in Sicherheit. Die gemischten Teams fast aller wissenschaftlichen Disziplinen sollten versuchen, die Lösung des Problems zu finden.
    Die Position der MARCO POLO war, trotz Rhodans gelassener Reaktion, irgendwie verzweifelt: Sie konnten nicht starten, ohne sich den geschilderten Gefahren auszusetzen. Bis die Lösung des Problems vorlag, mußte der Großadministrator den Takerer hinhalten und die alte Taktik weiterspielen.
    Zwar wußte niemand, was die Takerer in den nächsten Stunden unternehmen würden, aber vorläufig schienen auch sie das gleiche Problem zu haben.
    Rhodan seufzte auf.
    „Ich wollte, es wäre Nacht, und Sie würden mit Ras zusammen herausfinden, was auf diesem verdammten Planeten nun wirklich hergestellt wird.
    Außerdem wird Gucky sich mit Merceile ebenfalls mit Spionagearbeiten beschäftigen."
    „Ich glaube nicht daran, daß hier vorfabrizierte Elemente von Raumschiffen hergestellt werden", sagte der Cappin plötzlich.
    „Sondern ...?" fragte Rhodan.
    Ovaron zuckte bedauernd die Schultern.
    „Ich weiß es nicht", sagte er. „Ich weiß es wirklich nicht."
    Rhodan betrachtete einige der Fotos, die Ras angefertigt hatte.
    „Bald werden wir es genau wissen", sagte er.
    „Ja, sicher."
    Er ahnte zu diesem Zeitpunkt nicht, daß er, indirekt, die Bilder in der Hand hatte, die ihn zu der niederschmetterndsten Erkenntnis dieses langen Fluges bringen würden.
     
    5.
     
    Vier Wesen waren es, die sich nach Einbruch der Dunkelheit durch eine Lücke in den Schirmen aus dem Schiff entfernten. Lautlos, schnell und unsichtbar.
    Gucky, der Ilt, hatte Merceile an der Hand gefaßt und befand sich einen Sekundenbruchteil später auf dem Dach eines Gebäudes am südlichen Ende der Stadt. Beide Gruppen hatten sich abgesprochen - sie würden langsam vorgehen und sich irgendwo in der Mitte der Stadt treffen. Sie waren hervorragend ausgerüstet.
    Ras Tschubai und Ovaron materialisierten am nördlichen Ausläufer der sichelförmigen City.
    Vor und unter ihnen sahen sie die Merkmale schneller, meist robotisch gesteuerter Arbeiten.
    Ras knurrte leise: „Sie müssen mir eines versprechen, Ovaron!"
    Der Cappin drehte sich langsam herum; er hatte versucht, sich zu orientieren. Sie kannten alle die groben Pläne der Stadt, die nach den Aufnahmen während der Landung angefertigt worden waren. Die Bauten, in denen Ras bereits gesucht hatte, waren durchgestrichen. Aber ungefähr zweihundert verschieden große und verschieden geformte Bauwerke und Zwischenverbindungen, Brückenkonstruktionen und gemischte Wohn-Arbeitsanlagen waren noch nicht einmal flüchtig betrachtet worden.
    „Ja? Was?"
    Ras deutete in die Dunkelheit hinaus. Weit unter den Männern befanden sich die lichterfüllten Zonen der Plätze und Transportstraßen.
    „Sie müssen immer dicht neben mir bleiben. Wenn wir getrennt werden und man erwischt Sie, dann haben Sie den letzten Traum von der galaktischen Einigung ausgeträumt."
    „Einverstanden!" sagte

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