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0466 - Gefangen in der Satansburg

0466 - Gefangen in der Satansburg

Titel: 0466 - Gefangen in der Satansburg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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seine ganze Burg rundum abzusichern. Dazu mußte er sich erst wieder stärken. Er entsann sich, daß im Verlies ein Opfer darauf wartete, ihm seine Lebenskraft zur Verfügung stellen zu können.
    Müde trat er in den Gang hinaus und konzentrierte sich darauf, den kurzen Weg zu nehmen. Er stellte fest, daß ihm das Denken und auch die Ausübung der Magie wesentlich schwerer fiel als jemals zuvor. Irgend etwas blockierte seine Sinne, wollte sein Denken in eine bestimmte Richtung zwingen. Was konnte das sein? Was beeinflußte ihn in einer Weise, wie er es nie zuvor erlebt hatte?
    Er dachte an die Forderung der Fürstin der Finsternis, den Mann, der aussah wie Gevatter Tod selbst, freizulassen. Vielleicht sollte er das tatsächlich erst in Angriff nehmen. Kaum hatte er diesen Entschluß gefaßt, als er wieder etwas klarer denken konnte.
    Stygia manipulierte ihn also tatsächlich!
    Als ihr Bote explodierte, mußte sie gleichzeitig mit der brennenden Magie einen Befehl in den Dunklen Meister gepflanzt haben, ohne daß es diesem bewußt geworden war. Der Dunkle Meister fühlte sich gedemütigt. »Ich werde es dir heimzahlen«, murmelte er. »So etwas macht auch ein Dämonenfürst nicht ungestraft mit mir!«
    Wie er sich allerdings dafür rächen wollte, war ihm noch unklar. Darüber wollte er später nachdenken, wenn es an der Zeit war.
    Er bewegte sich dorthin, wo er seine Gefangenen untergebracht hatte, die er zu Dienern machen wollte. Im Korridor vor den Zellen sah er den Menschen Markham, der über dem niedergeschlagenen Zamorra stand und sich verneigte, als er den Dämon heraneilen sah.
    »Was ist hier geschehen?« fauchte der Dunkle Meister.
    »Es ist diesem gelungen, sich zu befreien, Herr. Er machte sich auf, Euch zu ermorden. Da schlug ich ihn nieder. Ich denke, dies war in Eurem Sinne.«
    »Wohlgetan«, sagte der Dämon. Nachdenklich betrachtete er den Bewußtlosen. Dieser Zamorra war ja noch gefährlicher, als er bisher angenommen hatte. Es war ihm gelungen, sich von seinen Fesseln zu befreien und aus der Zelle zu entkommen! Vermutlich war es das beste, den Mann sofort zu töten, damit er keinen weiteren Schaden mehr anrichten konnte.
    Aber dann dachte er daran, daß das momentan Verschwendung wäre. Er benötigte Lebenskraft, und so, wie er durch die zurückliegenden Ereignisse geschwächt war, reichte ihm das Mädchen nicht, das die Schwarzen Priester ihm als Opfer geschickt hatten. Daher wies er seinen Diener an, Zamorra in jenen Raum zu schaffen, in welchem er sich zu stärken pflegte. Er selbst hob das Amulett auf und beschloß, es sich entweder rasch nutzbar zu machen oder es zu vernichten.
    Der Neger lud sich Zamorra über die Schulter und stapfte davon. Der Dämon selbst betrat die Zelle, in der sich Ted Ewigk befand.
    »Wenn du glaubst, ich hätte mich für deinen Vorschlag entschieden, irrst du dich, Dämon«, sagte der Gefangene.
    Der Dunkle Meister streckte den Arm aus. Kurz tanzten Funken um seine Finger. Die Verschlüsse der Fußschellen sprangen auf. »Geh«, befahl der Dämon. »Verlasse meine Festung. Sofort. Du bekommst nur diese eine Chance.«
    Ted Ewigk reckte sich. Langsam erhob er sich und blieb abwartend stehen. »Und wo ist der Haken?« fragte er. »Ich kann nicht glauben, daß du mich einfach so freiläßt. Du mußt dir doch etwas davon versprechen. Vielleicht eine hübsche kleine Menschenjagd durch die nähere Umgebung?«
    »Geh«, wiederholte der Dämon. »Ich benötige dich nicht. Deine Anwesenheit stört mich.«
    »Wie mich das freut«, grinste der Reporter. Er streckte die Hand aus. »Nicht ohne meinen Dhyarra-Kristall«, verlangte er.
    »Du mußt verrückt sein, in deiner Lage Forderungen zu stellen. Und ich werde sie auch nicht erfüllen. Glaubst du im Ernst, ich gebe dir ein solches Machtinstrument zurück? Ich bin kein Selbstmörder.«
    »Wie bedauerlich«, gab der Reporter kühl zurück. »Was ist mit meinen Gefährten? Läßt du sie auch frei?«
    Der Dunkle Meister antwortete nicht. Er trat nur zur Seite und gab den Weg aus der Zelle frei. Mit ausgestrecktem Arm befahl er abermals: »Geh!«
    »Nicht ohne meinen Kristall, nicht ohne meine Gefährten«, erwiderte Ted Ewigk und setzte sich gemächlich wieder auf den Boden. Zornig riß der Dämon ihn mittels Magie wieder auf die Beine und drängte ihn zur Tür hinaus. Ted Ewigk versuchte sich gegen diesen Angriff zu wehren und kämpfte gegen den Druck an, aber er schaffte es nicht. Obgleich der Dämon geschwächt war, reichte seine

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