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0466 - Straße der toten Männer

0466 - Straße der toten Männer

Titel: 0466 - Straße der toten Männer Kostenlos Bücher Online Lesen
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als je zuvor.
    »… ein Streifenwagen, vermutlich vier Insassen, drei Uniformierte und ein Zivilist, Wagennummer und Kennzeichen nicht bekannt, Broadway, letzter Standort 84. Straße, fährt Nordrichtung«, hörte ich.
    »Verstanden!« wiederholte der Sprecher in der Funkzentrale der Stadtpolizei Phils Fahndungsmeldung.
    Ich ließ den Jaguar wieder anrollen.
    Im letzten Moment bückte sich ein Mann zum Fenster nieder.
    »He, Sie haben mich gerammt…« fauchte er.
    Richtig! Der Stoß, als ich den Bus überholte.
    »Ich bin FBI-Agent Jerry Cotton! Es tut mir leid. Bitte, wenden Sie sich an meine Dienststelle, ich erkenne den Schaden an!«
    Er war vernünftig.
    »Ach so — klar, G-man!« brummte er.
    Mit vollem Konzert brauste ich den Broadway nordwärts.
    »Ruf die Zentrale an, Phil«, sagte ich. »Die Stadtpolizei soll in Manhättan-Nord, in Harlem und in Bronx alles absperren, daß nur der Broadway freibleibt. Dann die Stadtpolizei in Westchester — wir müssen dafür sorgen, daß die Kerle uns nicht irgendwo in die City entkommen. Wir müssen sie in die Nordrichtung zwingen…«
    Phil gab meine Anordnungen weiter. Er funktionierte mit der Präzision eines Computers.
    Der Erfolg stellte sich bald ein.
    »Stehen West 96., sperren Auffahrt Henry-Hudson und Riverside Drive…«
    »Standort Amsterdam Ave — West-Park-Houses…«
    »Stehen Central Park West…«
    Das Netz zog sich bereits zu. Immerhin hatten wir noch unsere Sonderkommission, und auch die Anordnungen vom Vormittag bestanden weiter.
    »Hallo, Cotton — haben Sie Ihren Mann?« Captain Memmers aus dem Hauptquartier der Stadtpolizei fragte über Funk an.
    »Weiß ich nicht, Captain, auf jeden Fall haben wir drei falsche Polizisten und einen unbekannten Zivilisten in einem offenbar falschen Streifenwagen entdeckt.«
    Memmers schnaufte empört.
    »Na, denn…«, sagte er.
    »CP 1522 — flüchtendes Fahrzeug hat eben Rotlicht auf der Kreuzung Broadway — 116. West überfahren — fährt in Nordrichtung. Fahrzeug ist als Polizeifahrzeug getarnt. Kennzeichen nicht erkannt, trägt Streifenwagennummer 3676; fährt mit Rotlicht, aber ohne Sirene. Wir nehmen die Verfolgung auf!«
    »Verstanden!« sagte ich.
    »Verstanden!« meldete sich die Zentrale.
    Sie schaltete schnell.
    »Hallo, CP 3676, Signal 103!« Mit der Codenummer wurde der echte 3676 nach seinem Standort gefragt.
    Es dauerte nur einen Moment. Dann meldete sich der echte Streifenwagen mit der ominösen Nummer.
    »3676 Signal 103 Lewis Boulevard Auburndale!«
    »Verstanden! Bleiben Sie dort! Ende mit 3676! An alle: CP 3676 steht in Auburndale. Fahrzeug mit gleicher Nummer in Harlem, Fahrtrichtung Nord, ist Täterfahrzeug!«
    Phil und ich rasten mit dem Jaguar nordwärts.
    ***
    Um Haaresbreite war Dillon an einem Chevy vorbeigekommen.
    »Du Idiot!« schimpfte er. Er meinte Lucas, der starr nach hinten durch das Rückfenster schaute.
    Lucas gab keine Antwort.
    »O mama mia«, seufzte Marcosa in regelmäßigen Abständen. Er zitterte sichtbar vor Angst. Sein Selbstbewußtsein war dahin, seitdem er beim rettenden Sprung sein Stilett verloren hatte.
    Dillon hatte es bemerkt.
    »Halt das Maul, Makkaroni!« konnte er deshalb jetzt ungestraft sagen.
    »Mama mia«, jammerte der Kleine wieder. Und endlich gab er auch eine Erklärung für sein unaufhörliches Wehklagen.
    »Die Bullen kamen schon, als wir abfuhren. Das verdammte Girl wird sie in die Wohnung führen. Dort liegt der Pinselquäler. Mein Stiletto liegt auf der Straße, und ich hab nicht einmal meine Prints abwischen können.«
    »Wenn schon«, sagte Dillon ungerührt, »sie können dich doch nur einmal auf dem Stuhl brennen lassen. Damit bist du noch gut bedient.«
    »O mama mia.«
    »Du Idiot!« schimpfte dann Dillon weiter.
    Lucas gab noch immer keine Antwort.
    »Wenn, das Ernie erlebt hätte!« knurrte Dillon. »Ein falsches Polizeiauto für so ’ne blödsinnige Unternehmung zu benutzen.«
    Lucas starrte nach hinten.
    »Schneller!« befahl er dann.
    Diesmal gab Dillon keine Antwort. Statt dessen stieg er unversehens auf die Bremse und riß das schwere Fahrzeug nach links in die 143. Straße.
    Für einen Moment kam er sich in der im Vergleich zum aufgeschreckten Broadway stillen Straße geradezu geborgen vor.
    »Was soll das?« fragte Lucas von hinten.
    »Straßensperre an der einhundertfünfundvierzigsten!« sagte Dillon lurz.
    »Mama mia«, gab Luigi wieder einmal bekannt.
    »Idiot!« sagte Dillon erneut. Er ließ aber gleich erkennen, daß er

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