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0467 - Der Killer schickte rote Rosen

0467 - Der Killer schickte rote Rosen

Titel: 0467 - Der Killer schickte rote Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
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Nacht bei der Notury. Lesen Sie die Zeitung von morgen, dann wissen Sie, warum. Das ist die Geschichte mit diesem Industriellen. Die Notury hat mir einiges erzählt, und ich habe ihr dafür einen entsprechenden Betrag gegeben. Auf Spesen, Die Quittung finden Sie im Verlag. Ehrenwort. Ein paar Minuten vor vier habe ich die Notury verlassen. Sie war springlebendig, als ich ging.«
    »Können Sie das beweisen?« fragte ich.
    »Nein«, antwortete er, »natürlich nicht. Bis jetzt nicht. Aber ich werde den Mörder suchen. Dann habe ich den Beweis.«
    »Wilkinson…«
    »Genug für heute, Cotton. Ich war es nicht. Ehrenwort.«
    »Kommen Sie zu uns, Wilkinson. Sonst…«
    »Sonst?«
    »Wir werden Sie suchen, und — verlassen Sie sich darauf — wir werden Sie finden. Sie kennen uns!«
    »Viel Vergnügen, G-man Jerry Cotton!« wünschte er und legte auf.
    Der Chef vom Dienst stand hinter mir.
    »Nun?« fragte er.
    »Von wo hat Wilkinson telefoniert?« Er lachte und zuckte mit den Schultern. Er lachte auch noch, als ich wieder zum Telefon griff.
    »Wie bekomme ich ein Amt?« fragte ich.
    Wieder zuckte er mit den Schultern. Mir reichte es jetzt. Ich arbeite gern mit der Presse zusammen, und ich weiß, daß Presseleute oftmals Künstlernaturen sind — salopp, unkonventionell, leger.
    »Dies ist ein Mordfall! Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder schwindelt Wilkinson, dann ist er verdächtig, oder er sagt die Wahrheit, dann ist er in größter Lebensgefahr.«
    Sein Lachen erstarb. Jetzt hatte er auch begriffen, daß es ernst war. »Gl… glauben Sie,… der… der Mörder würde…«
    »Ich glaube es«, sagte ich.
    »Drücken Sie den weißen Knopf«, sagte Butcher.
    Ich drückte auf den weißen Knopf, bekam das Amtszeichen und wählte sofort unsere Nummer LE 5 —- 7700. Unsere Zentrale meldete sich, ich nannte meinen Namen und verlangte den Fahndungsdienst.
    Der Zeitungsmann wurde blaß. »Dringende Fahndung an alle«, gab ich durch. »Im Zusammenhang mit dem Mordfall Carina Notury wird gesucht der Reporter Wilkinson, Vorname Ralph, weißer USA-Bürger, 28 Jahre alt, etwa sechs Fuß groß, schlank, blond, grüne Augen, besonderes Kennzeichen: Kleine Narbe vom linken Mundwinkel zum Kinn, trug zuletzt grauen Tweedanzug, graue Wildlederslipper, blauen Gabardinemantel im Raglanschnitt, grauen Hut mit schwarzem Band. Hält sich vermutlich noch im Stadt- und Staatsgebiet von New York auf, verfügt aber offenbar über unbeschränkte Reisemittel. Foto Wird nachgereicht.«
    Ich machte eine Pause. Der Chef vom Dienst sah jetzt nicht mehr so aus wie Rock Hudson. Er wirkte vielmehr klein und verfallen. Nervös zog er an seiner Zigarette.
    Geschäftsmäßig kam von unserem Fahndungsdienst die Bestätigung. Ich legte auf.
    Butcher sah mich immer noch entgeistert an. »Ich werde, wenn er noch einmal anruft, veranlassen, daß er sich Ihnen stellt.«
    »Das hätten Sie besser zehn Minuten früher getan!« sagte ich. Ich wußte noch nicht, wie sehr ich recht hatte.
    ***
    Lautlos glitt der silbergraue Mustang heran. Ebenso lautlos kam er zum Stehen.
    »Kann ich helfen? Ich bin Arzt«, klang eine Stimme aus der Dunkelheit, die nur vom langsamen Blinken des Rotlichtes unterbrochen wurde.
    Der Verkehr auf dem Henry Hudson Parkway im äußersten Norden von New York City war trotz der noch nicht allzu späten Abendstunde sehr schwach. Es war still und dunkel. So dunkel, daß auch der aufmerksame Streifenbeamte auf seiner schweren Harley-Davidson-Streifenmaschine die dunkle Gestalt am Straßenrand erst im allerletzten Moment in den drei Scheinwerfern seines Motorrades gesehen hatte.
    »Ich habe bereits eine Ambulanz angefordert«, sagte der Beamte. »Aber wenn Sie schon mal nachschauen können, ist es vielleicht gut.«
    Der Arzt zog stoßweise die Luft durch die Nase.
    »Betrunken ist gar kein Ausdruck mehr. Der muß ja direkt einen Swimmingpool entdeckt haben, der mit Whisky gefüllt ist.«
    »Allerdings!« bemerkte der Polizist.
    »Ich möchte nur wissen, wie der hierherkommt«, sagte der Arzt mehr zu sich selbst. »Der muß ja so betrunken gewesen sein, daß er kaum noch aufrecht stehen konnte. Hier ist doch weit und breit nichts, wo er herkommen könnte.«
    »Vielleicht hat er mehr Whisky verschüttet als getrunken«, vermutete der Uniformierte.
    »Und wo wollte er dann hin, zu Fuß?« fragte der Arzt. Er öffnete dabei die Kleider des leblosen Mannes am Straßenrand. Schon der erste Blick genügte ihm.
    »Überfahren, regelrecht überfahren. Es

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