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0467 - Der Killer schickte rote Rosen

0467 - Der Killer schickte rote Rosen

Titel: 0467 - Der Killer schickte rote Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
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sie mir eine grobe Antwort geben.
    Ich bewahrte sie vor diesem Mißgriff, indem ich ihr mein Lederetui mit dem blaugoldenen FBI-Stern zeigte.
    »Wir schauen mal nach, ob er nicht doch zufällig im Haus ist«, schlug ich ihr vor. Mit einem Blick bedeutete ich Phil, in der Halle und bei der Empfangsdame zu bleiben. Sie sollte keine Gelegenheit haben, irgend jemand von unserer Ankunft zu unterrichten.
    Sie merkte es und schnappte ein.
    Ich nickte Phil aufmunternd zu und ging zum Lift. Der fuhr mich schnell nach oben.
    Roy Butcher, der Chef vom Dienst, der aussah wie Rock Hudson, erspähte mich sofort und kam aus seinem Glasverschlag geschossen.
    »Hallo«, sagte er, »welch hoher Besuch in diesen perfiden Hallen. Klubsessel, Whisky? Oder lieber etwas zum Lesen? Zeitung von morgen?«
    »Nichts von alledem — nur unseren Freund Wilkinson möchte ich haben!«
    »Können Sie — wenn Sie zwei, drei Minuten Geduld haben!«
    »Ist er hier?«
    »Nein«, sagte der Hudson-Doppelgänger. »Am Telefon. Er gibt uns gerade einen feinen Bericht durch.«
    »Auf welchem Apparat?«
    Der Chef vom Dienst schüttelte bedauernd den Kopf. Mit einer entschiedenen Handbewegung bot er mir einen Besuchersesse] an und schob mir eine Zeitung hin.
    »Wir sind ohnehin schon in Zeitnot«, erklärte er, »und ich kann es deshalb nicht dulden, daß Wilkinson jetzt in seinem Diktat gestört wird. Sorry — aber ich kann nicht anders entscheiden.«
    »Wenn er auflegt, ohne daß ich ihn gesprochen habe…«
    Ich brauchte die harten Worte, wegen Begünstigung gewisse Schritte einzuleiten, nicht auszusprechen.
    »Nach seinem Diktat wird das Gespräch auf meinen Apparat gelegt, und er steht Ihnen zur Verfügung, Mr. Cotton. Dafür verbürge ich mich.«
    Sein Angebot war klar. Mehr konnte ich nicht verlangen. Er hatte wohl das gleiche Gefühl.
    »Wer hat die Notury wohl umgebracht?« fragte er, ohne auf das vorherige Thema noch einmal einzugehen.
    »Die Ermittlungen sind im Gange«, antwortete ich kurz.
    Er schaute mich nachdenklich an. Um seine Lippen spielte ein kleines Lächeln. Seine Augen waren etwas unruhig, und ganz konnte er eine gewisse Unsicherheit nicht verbergen.
    »Sie haben wohl Wilkinson in Verdacht?« fragte er schließlich. »Das ist lächerlich. Natürlich kannte er die Notury. Wir kannten sie alle. Sie war immerhin eine stadtbekannte Figur. Wenn Sie jeden verdächtigen wollen, der sie gekannt hat, dann haben Sie jetzt die Aufgabe Ihres Lebens gefunden, Cotton. Es ist aber eine interessante Aufgabe. Was meinen Sie, wen Sie bei der Vernehmung alles kennenlernen! Erinnern Sie sich an den Fall Rosy Nittle?«
    »Ich bearbeite keinen Fall Rosy Nittle, sondern den Fall Carina Notury.«
    »Eben, eben«, nickte er eifrig. »Deshalb sage ich Ihnen das ja auch. Es gibt so viele Übereinstimmungen in beiden Fällen, daß — aber lesen Sie doch die Zeitung von morgen. Die zweite Ausgabe. Lesen Sie die neueste Geschichte von Newman!«
    »Von Newman?« wunderte ich mich.
    Der Zeitungsmann nickte.
    »Newman hat eine Schadenersatzklage über 200 000 Dollar gegen einen der bekanntesten Industriellen des Landes eingereicht. Im Zusammenhang mit dem Fall Rosy Nittle. Und gerade in diesem Augenblick muß die Nittle-Nachfolgerin Notury sterben. Schön, was? Soll ich Ihnen noch verraten, daß dieser Industrielle nicht nur die Nittle sehr gut kannte, sondern auch die Notury?«
    Vor Aufregung hatte ich mich aus meinem Besuchersessel erhoben. »Sie wollen doch nur Wilkinson decken mit Ihrer Geschichte«, sagte ich. »Newman sitzt doch in Sing-Sing!«
    »Er hat Anwälte, Cotton. Und er hat Freunde!«
    Im Glaskasten des Nachtdienstchefs klingelte das Telefon. Er stürmte an seinen Schreibtisch.
    »Moment, Wilkinson, ich muß gerade mal drüberlesen!« hörte ich ihn sagen. Dann gab er mir einen Wink. »Wilkinson!«
    Er wußte schon Bescheid.
    »Ja, Cotton?«
    »Wilkinson, kommen Sie freiwillig zu uns! Sie wissen, was Ihnen sonst blüht!«
    »Tut mir leid, Cotton — aber ich kann nicht. Meine Story geht vor. Wir können Zusammenarbeiten, denn ich…«
    Ich unterbrach ihn barsch. »Wir können nicht Zusammenarbeiten, Wilkinson. Sie haben uns belogen. Das ist keine Basis für eine Zusammenarbeit.« Durch das Telefon hörte ich das Geräusch seines Feuerzeuges. Ein tiefer Atemzug folgte. Wilkinson schien zu überlegen. Ich störte ihn nicht dabei, sondern wollte hören, wie er sich entscheiden würde.
    »Cotton, es stimmt. Ich habe Sie belogen. Ich war in der ietzten

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