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0467 - Der Kristall der Macht

0467 - Der Kristall der Macht

Titel: 0467 - Der Kristall der Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war. Zamorra hatte ihn zwar gebeten, ein Weltentor zu öffnen, aber Ted hatte ihm klargemacht, daß er allein dafür nicht kommen würde, da es höchstwahrscheinlich ohnehin über seine Kräfte ginge. Nun, es war nicht über seine Kräfte gegangen, und sie waren heil zurückgekehrt.
    Jetzt zuckte der Reporter mit den Schultern.
    »Ich glaube nicht, daß es etwas bringt«, sagte er. »Das ist die Art von Stories, die auch mir keine Presseagentur abkauft. Zu fantastisch, zu unglaubwürdig. Vielleicht könnte ich einen Science Fiction-Roman draus machen, aber die verkaufen sich zur Zeit auch nicht mehr so gut, außer es handelt sich um gigantische Kriegsmaschinen und intergalaktische Schlachtfelder… aber für so einen kriegsverharmlosenden Schwachsinn bin ich mir zu schade. Kampfroboter und Kriegsraumschiffe, das braucht doch kein Mensch.«
    Zamorra fuhr sich leicht mit der Zungenspitze über die Lippen. Er wurde aus Ted Ewigk nicht mehr klug. In der letzten Zeit hatte er sich teilweise zum Negativen hin verändert, war arrogant und selbstherrlich gewesen, manchmal böse eingeschnappt. Auf jeden Fall aber immer nur auf seinen ganz persönlichen Vorteil bedacht. Und jetzt, nach der Rückkehr in den »Palazzo Eternale«, war er wieder wie früher, ein fröhlicher Kamerad, ein zuverlässiger Freund und geistreicher Unterhalter mit einer inneren Einstellung, die Gewalt als Mittel der Auseinandersetzung generell ablehnte. Es war wie in alten Zeiten, so, als wäre nichts gewesen, als habe seine zwischenzeitliche Veränderung niemals stattgefunden…
    »Und was ist jetzt mit Robert Tendyke?« fragte Carlotta. »Hat er sich wieder einigermaßen beruhigt, oder will er von euch immer noch nichts wissen?«
    »Ted möchte er am liebsten immer noch den Hals umdrehen, weil er damals versucht hat, Julian auszuschalten«, sagte Nicole. »Aber es scheint, als hätten die Zwillinge einen besänftigenden Einfluß auf ihn. Sie sind jetzt wieder zu dritt in Florida, in Tendyke's Home. Mal sehen, was daraus wird, aber nach diesem gemeinsamen Abenteuer scheint Tendyke seine bisher so abweisende Haltung ein wenig zu überdenken.«
    Der Abenteurer hatte sich vor kurzer Zeit im Zorn von der Zamorra-Crew losgesagt. Er hatte Zamorra vorgeworfen, sich die falschen Freunde auszusuchen. Das hing wohl einerseits damit zusammen, daß Zamorra nach wie vor der Ansicht war, Sid Amos, der vor Leonardo deMontagne Fürst der Finsternis gewesen war, habe der Hölle für alle Zeiten abgeschworen, während Tendyke - und die meisten anderen der Zamorra-Crew - sicher waren, daß er seine dämonische Herkunft nicht verleugnen konnte und eines Tages wieder als Asmodis in der Hölle regierte. Ein weiterer Prüfstein war, daß Zamorra Ted Ewigk nicht von seiner Freundesliste gestrichen hatte, obgleich Julian Peters Tendykes Sohn war und Ted versucht hatte, ihn zu töten. Aber der dritte Punkt hatte dann erst zur Trennung geführt: Das Auftauchen eines der Vorfahren Zamorras aus ferner Vergangenheit, hervorgerufen durch ein fehlgeschlagenes magisches Experiment des schwarzhäutigen Gnoms, der Don Cristoferos ständiger Begleiter war. Don Cristofero und Tendyke schienen sich befremdlicherweise aus früheren Zeiten heraus zu kennen und waren sich spinnefeind, nur redete keiner von ihnen Zamorra gegenüber von ihrer gemeinsamen Vergangenheit.
    »Vielleicht bringen die Zwillinge Rob ja tatsächlich wieder zur Vernunft«, hoffte Nicole. »Man kann doch nicht einfach eine jahrelange, feste Freundschaft an solchen Kleinigkeiten zerbrechen lassen.«
    »Für Rob sind es wohl keine Kleinigkeiten«, gab Zamorra zu bedenken. »Andererseits befand er sich zu der Zeit in einer besonderen Streßsituation. Jetzt hat er die Möglichkeit, sich auszuruhen und dabei nachzudenken.«
    »Hoffen wir das beste«, sagte Carlotta.
    »Vor allem«, ergänzte Ted und fuhr sich mit dem Zeigefinger wie mit einem Messer über die Kehle, »daß er mir nicht irgendwann doch noch an die Kehle geht, wegen dieser leidigen Sache mit Julian. Ich begreife nicht, was damals in mich gefahren ist. Ich habe wohl etwas unüberlegt gehandelt.«
    »Aber du hast dafür bezahlt, vielleicht mehr als nötig«, sagte Nicole. »Ohne dein Eindringen in die Hölle wärest du nicht von diesem schwarzen Vogel gebissen worden.«
    Ted winkte ab. »Ich weiß«, brummte er. »Ich möchte jedenfalls nicht, daß Rob mich eines Tages zum Duell fordert.«
    »Das werden wir schon irgendwie verhindern«, versicherte Zamorra. »Jetzt

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