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0467 - Der Nebelmörder

0467 - Der Nebelmörder

Titel: 0467 - Der Nebelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schreibtisch in Sukos grinsendes Gesicht. »Na, hat dich da jemand überreden wollen, mit ins Kino zu gehen?«
    »Ja.«
    »Warum bist du nicht gegangen?«
    »Weil ich erstens Horror genug und zweitens keine Lust habe. Ich fahre nach Hause, haue mich hin und werde etwas lesen.«
    »Nicht in die Glotze schauen?«
    »Nein. Und was machst du?«
    Sukos Gesicht wurde ernst. Er hob die Schultern. Ich wusste sofort, an wen er dachte - an Shao.
    Ohne ihren Namen auszusprechen, sagte ich: »Sie wird sich wieder melden, wenn sie will oder es muss.«
    Suko verzog die Mundwinkel. »Das dachte ich auch.«
    »Sollen wir uns heute Abend irgendwo hinsetzen und einen Schluck trinken? Damit du unter Leute kommst.«
    »Nein, nein, ich bleibe schon zu Hause. Außerdem hast du ja den letzten Fall auch ohne mich gelöst.«
    »So erhebend war der Anblick der Königin von Saba auch nicht.«
    »Trotzdem hätte ich sie gern kennengelernt.«
    »Die Gelegenheit wird sich bestimmt noch ergeben.« Ich stand auf und holte meinen Mantel vom Haken.
    »Ich fahre jetzt nach Hause und mache mir einen gemütlichen Abend. Ob Premiere oder nicht, die Couch ist mir lieber.« Ich hätte doch mitgehen sollen. Aber hinterher ist man ja immer schlauer…
    ***
    Die Parkplätze waren überfüllt gewesen, aber Jane hatte noch eine Lücke gefunden, wo sie den neuen Wagen hatte hineinfahren können.
    Es war der richtige Abend, um einen Film mit dem Titel »Nebelmörder« aufzuführen.
    Die Natur schien sich mit der Premiere abgesprochen zu haben, denn der Nebel hüllte die Bauten ein, die als Kulissen dienten. Sie waren im Stil der Londoner Gegend gehalten, die der Nebelmörder heimgesucht hatte. Stilecht waren auch die alten Gaslaternen. Ihr Licht schimmerte grünlich durch die rollenden Schwaden.
    Zur Premiere hatten nur geladene Gäste Zutritt. Nur wenige Reporter hatten den Weg gefunden. In diesem späten Herbst dachte man an andere Premieren als an den Nebelmörder. Als Regisseur zeichnete ein Mann namens Dino Faretti. Er stammte aus Italien, hatte dort bei einem bekannten Horrorfilm-Macher gelernt und sich nun an dieses Werk gewagt.
    Und so etwas ließ sich die Horror-Oma natürlich nicht entgehen. Sie nahm fast alles mit, was die Grusel-Welle auf den Markt brachte, nur auf die billigen Streifen verzichtete sie, die praktisch keine Story hatten und nur auf Gewalt setzten.
    Der Nebelmörder gehörte zu den Filmen, die sie interessierten, denn sie konnte sich selbst noch an Jeremy Ice erinnern, als er durch London gegeistert war und sein Messer hatte blitzen lassen.
    Über einen schmalen Weg, der die Kulissen des Filmgeländes nur tangierte, gingen die beiden Frauen auf das Gebäude zu, das als Kinosaal umgebaut worden war. Normalerweise wurden dort Szenen gedreht, aber an diesem Abend war eben alles anders.
    Man hatte Reihen mit Klappstühlen aufgebaut, auf denen die Gäste ihre Plätze fanden.
    Sarah Goldwyn und Jane Collins gehörten mit zu den letzten. Am Eingangmusstenn sie ihre Karten vorzeigen. Der Kontrolleur schaute überrascht auf, als er die Horror-Oma sah. Wahrscheinlich wunderte es ihn, dass eine Frau dieses Alters sich einen solchen Streifen anschaute.
    »Ist was?« fragte Sarah und lächelte dem Mann freundlich zu.
    »Nein, wieso?«
    »Ich meinte nur. Ihr Blick sprach Bände.«
    Er grinste verzerrt und ließ die Frauen passieren. Die letzten beiden Reihen waren noch frei. Nadelfilz bedeckte den Boden. Es roch feucht, muffig und auch nach Schminke.
    An der Seite standen zwei Reporter. Einer von ihnen knipste nur. Sein Blitzlicht zuckte fast ununterbrochen auf.
    Lady Sarah und Jane nahmen an der Außenseite Platz. Die Horror-Oma deshalb, weil sie hin und wieder die Beine ausstrecken wollte. Die Mäntel hatten beide Frauen abgelegt.
    Die Leinwand stand so hoch, dass jeder freie Sicht hatte. Das große Rechteck schimmerte bleich. Es sah aus wie frisch gestrichen.
    Bis die Vorführung begann, wurden noch Reden gehalten. Dann stellten sich die Schauspieler und Dino Faretti, der Regisseur vor. Er war um die 30 und trug das dunkle Haar über die Ohren. Sein Gesicht wirkte irgendwie verlebt. Er hatte einen unruhigen Blick. Faretti steckte in der lässig geschnittenen Kleidung eines italienischen Modemachers.
    Die beiden Schauspielerinnen, die ihn einrahmten, hießen Lorraine Carr und Judy Jackson. Lorraine war dunkelhaarig, Judys Haar schimmerte fast weiß.
    Sie trugen Glitzerkleidung, lachten viel und stellten sich immer dann besonders in Positur, wenn

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