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0467 - Der Nebelmörder

0467 - Der Nebelmörder

Titel: 0467 - Der Nebelmörder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einzelnen Schubfächer waren ebenfalls mit Kleidungsstücken gefüllt. An jedem baumelte ein heller Registrierzettel. Zudem waren die Regale auch beschriftet worden. Der Eindringling konnte die Jahreszahlen ablesen und musste sehr tief in den Raum hineingehen, um das Jahr zu finden, das für ihn wichtig war.
    1936!
    Der dünne, helle Lichtfinger war über die Regale gewandert. Für einen Moment verharrte er auf dem kleinen Schild mit der Zahl 1936.
    Der Dieb nickte.
    Er trug eine dunkle Kleidung. Hose, Pullover und eine Jacke. Da konnte er in den Schatten eintauchen, um nicht gesehen zu werden. Sich entdecken zu lassen, das hatte er nicht vor.
    Vor ihm befand sich ein hohes Regal. Es war in mehrere Fächer unterteilt. Einige davon waren leer. Fünfzig Jahre sind eine lange Zeit, man hatte damals noch nicht so genau die Spuren gesichert.
    Aber das Teil, das der Eindringling suchte, musste einfach vorhanden sein. Er hatte sich zuvor erkundigt, genau nachgeforscht, es gab kein Vertun.
    Mit einer Hand schleuderte er die Dinge zu Boden, die nicht wichtig für ihn waren. Hosen, Pullover, Gürtel, Hemden, alles flog heraus und landete neben ihm auf den Boden.
    Der Mann zischte einen Fluch. Er hatte mit einem schnelleren Erfolg gerechnet und wurde allmählich sauer. Dabei war das Teil, das er suchte, kaum zu übersehen. Schließlich gehörte es zu den größten Stücken, die hier aufbewahrt wurden.
    Und er fand es.
    Praktisch als letztes und sehr hoch liegend. Nur einen Zipfel bekam er zu fassen, zerrte daran, und einen Augenblick später segelte ihm die Beute wie ein großer Vogel entgegen.
    Der Dieb musste zur Seite treten, sonst wäre der Gegenstand auf seinen Kopf gefallen. Geschickt fing er ihn auf, breitete ihn auseinander und nickte zufrieden.
    Ja, er hatte genau das gefunden, wonach er so sehr suchte.
    Es war der Umhang!
    Solch ein Kleidungsstück hatte der Mörder damals getragen. Es war ebenso sein Zeichen gewesen wie das Messer mit der breiten, langen Klinge, die immer dann aufblitzte, wenn er zustach.
    In den Nebelnächten war er unterwegs gewesen. Ein Schatten, ein grausamer Todesbote, eingehüllt in den Umhang und mit einem alten Schlapphut auf dem Kopf.
    Den suchte der Mann ebenfalls.
    Er verfiel dabei in eine regelrechte Hektik, atmete schnell und stoßweise, räumte die Fächer leer, holte sich sogar noch eine Leiter, die er an die Regalwand lehnte und dann hochkletterte. Dabei gelang es ihm, einen Blick in das letzte Fach zu werfen. Und dort sah er einen schwarzen Gegenstand, der sich von der Unterlage abhob.
    Es war der Hut!
    Seine Finger grapschten so rasch nach der Kopfbedeckung, als wäre dieser Gegenstand ungewöhnlich kostbar. Er war nur alt und sehr staubig. Den Staub klopfte der Dieb aus, als er neben der Leiter stand.
    Seine Lippen zuckten. Er lächelte, denn er hatte gewonnen. Seine Informationen waren perfekt gewesen, aber das hatte er auch nicht anders erwartet.
    Er bückte sich, hob den Mantel auf und raffte ihn zusammen. So zusammengeknüllt klemmte er sich ihn unter den Arm und setzte den Hut auf.
    Freude erfüllte ihn. Als wäre er für ihn gemacht worden und nicht für den Mann, den sie einmal, den Nebelmörder genannt hatten.
    Mehr hatte der Dieb nicht gewollt. Er hetzte den Weg zurück. Als er die Bude des Nachtwächters erreichte, blieb er noch einmal stehen und warf dem Mann einen kurzen Blick zu.
    Der Schlag mit dem Messergriff war ausreichend gewesen. Der ältere Aufpasser »schlummerte« noch immer.
    Bis zur Tür waren es nur ein paar Schritte. Ordentliche Menschen hatten die Angeln geölt, so dass sie kaum Geräusche von sich gab, als der Dieb sie aufzog.
    Er warf erst noch einen Blick in den Hof, sah ihn menschenleer und nur die düsteren Umrisse der anderen Lagerhäuser. Zwischen ihnen parkte sein Wagen, ein dunkler Vauxhall, den er gebraucht gekauft hatte. Das zehn Jahre alte Fahrzeug fuhr noch immer, obwohl der Rost an seiner Karosserie nagte.
    Der Dieb stieg ein. Umhang und Hut warf er auf den Beifahrersitz. Wenig später orgelte der Motor, und die breiten Lichtbalken der Scheinwerfer zerschnitten die Finsternis, durch die dünne Nebelschwaden geisterten.
    Als der Mann dies sah, huschte wieder ein Grinsen über seine Lippen.
    Der November war ideal. Es gab einfach keinen besseren Monat, um die Taten auszuführen. Auch der Nebelmörder war damals zumeist im November aktiv geworden.
    Der Vauxhall fuhr davon, und der Mann hinter dem Lenkrad war sehr zufrieden. Teil eins seines

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