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0468 - Der Mordgötze

0468 - Der Mordgötze

Titel: 0468 - Der Mordgötze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dennoch war sie nicht sicher, wie er reagieren würde, wenn sie in seiner Nähe erschien.
    Trotzdem - Merlin hatte sie nicht ohne Grund beauftragt.
    Deshalb verließ Sara den Saal des Wissens wieder und verließ dann Merlins Burg, um auf den geheimen und kurzen Wegen, über die der Magier von Avalon verfügte, Rom zu erreichen und damit auch Ted Ewigks Haus.
    Sie mußte Ted direkt überprüfen. Nur dann konnte sie sich ihrer Sache wirklich sicher sein.
    ***
    Xotopetl, der bei Yasmin Bond ebenso wie bei Patrizia Delorno dafür gesorgt hatte, daß er alsbald an eine neue Besitzerin weitergegeben wurde, indem er die derzeitige mit seinen Impulsen entsprechend beeinflußte, erschrak plötzlich, weil er feststellte, daß seine jetzige neue Besitzerin, die sich als Lebensspenderin eignete, telepathisch begabt war.
    Sie konnte ihn entlarven!
    Und das wäre zu früh. Noch hatte er seine hölzerne Hülle nicht verlassen! Und er benötigte noch wenigstens ein Leben, um Teile der Hülle aufbrechen zu können! Er hatte sich das anders vorgestellt…
    Er kapselte sich sofort ab. Der Weitgereiste war nicht gewillt, von seinem Plan abzulassen, aber mußte nun warten, bis die neue Lebensspenderin schlief. Dann erst konnte er versuchen, sie zu manipulieren, und dann erst konnte er auch das Leben der anderen Spenderin in sich aufnehmen, die ihn heute weitergegeben hatte.
    Die Telepathin aber durfte nicht erkennen, was es mit der Holzfigur wirklich auf sich hatte…
    ***
    »Habt ihr etwas herausgefunden?« erkundigte Carlotta sich, die ihre Stadtwohnung immer noch vernachlässigte und für Ted Ewigks Wohlergehen sorgte. »Ted schläft. Ich habe das Gefühl, daß dies für ihn derzeit der beste Weg ist, wieder zu Kräften zu kommen - solange er schläft, kann er sich nicht verausgaben.«
    »Na, Training dürfte trotzdem besser sein«, erwiderte Zamorra skeptisch.
    »Aber er sieht schon wesentlich besser und kräftiger aus als vor zwei oder drei Tagen«, versicherte Carlotta. »Ihr werdet überrascht sein, wenn er nach seinem Erwachen wieder auftaucht. Wie war es mit eurem neuen Fall?«
    »Fehlanzeige«, sagte Zamorra, der annähernd gleichzeitig mit Nicole wieder zurückgekehrt war. »Daß der Händler die Skulptur von einem Indio bekam, bringt uns solange nicht weiter, wie dieser Indio unbekannt und verschollen bleibt. Namen in Listen und Belegen kann man fälschen beziehungsweise falsch angeben…«
    »Dafür habe ich die Figur!« sagte Nicole und deutete auf das Zeitungspapier-Paket, das sie vorhin mit hereingebracht und dann beiseite gestellt hatte.
    Zamorra hob die Brauen. »Faszinierend«, stellte er fest. »Das ist ja mehr, als wir erwarten konnten. Hat das Mädchen sie dir tatsächlich einfach so überlassen?«
    »Aufgedrängt«, erklärte Nicole. »Regelrecht aufgedrängt.«
    »Kann mir unwissendem Aschenputtel vielleicht auch mal jemand erzählen, worum es eigentlich geht?« wollte Carlotta wissen, die von der Story nicht viel mehr kannte als, daß jemand in Rom dringend Zamorras Hilfe brauchte und eine telefonische Odyssee durch halb Europa hinter sich gebracht hatte, um den Meister des Übersinnlichen ausgerechnet hier endlich zu erreichen.
    Abwechselnd erzählten Zamorra und Nicole, was sie erfahren und erreicht hatten, während Nicole die Figur auswickelte. »Nicht mit der bloßen Hand berühren«, warnte sie. »Vielleicht ist sie magisch aufgeladen.«
    Zamorra öffnete sein Hemd. Darunter hing an der Silberkette Merlins Stern vor seiner Brust, die handtellergroße magische Silberscheibe, die Werkzeug und Waffe zugleich sein konnte. Er hakte das Amulett los und bewegte es über und um die Holzfigur. Merlins Stern verhielt sich passiv.
    »Nichts«, sagte Zamorra nicht einmal besonders erstaunt. Seit Nicole ihm eröffnet hatte, daß sie die Skulptur mitgebracht hatte, war er fast sicher, daß dem Holzgötzen keine schwarzmagische Kraft innewohnte. Denn das Amulett hätte in diesem Fall unbedingt auf seine Nähe ansprechen müssen.
    »Das verstehe ich nicht«, sagte Nicole.
    Zamorra sah sie fragend-auffordernd an.
    Die Französin zuckte mit den Schultern. »Während der Fahrt hatte ich einmal ein eigenartiges Gefühl. Es fällt mir im Nachhinein schwer, dieses Gefühl in Worte zu kleiden, aber… nun, Yasmin hat mir diese Figur zwar als Geschenk aufgedrängt, aber was soll ich nach der Untersuchung mit diesem häßlichen Ding anfangen? Trotzdem habe ich darüber nachgedacht, wo ich es in meinen Zimmern am besten aufstellen

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