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0468 - Der Mordgötze

0468 - Der Mordgötze

Titel: 0468 - Der Mordgötze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Carlotta sprachst, etwas an der Figur bemerkt?« wollte Zamorra wissen, ohne auf Teds Frage einzugehen. Der blonde Reporter schüttelte den Kopf. »Wieso?« hakte er nach. »Was ist denn passiert?«
    Abwechselnd erzählten sie es ihm, und Carlotta, der Unschuldsengel, sah Ted aus dunklen Augen so hilflos um Verzeihung bittend an, daß es aus ihm herausplatzte: »Lieber Himmel, nun gib dir doch nicht die Schuld dafür! Wenn dich diese Figur beeinflußt hat, dann kannst du doch nichts dafür!«
    »Trotzdem macht es mir Sorge. Ich habe es nicht glauben wollen, daß ich tatsächlich eingeschlafen war, bis Zamorra es mir bewies! Stellt euch vor, dieses unheimliche, schemenhafte Ding, das in dem Holz steckte, hätte die Gelegenheit genutzt, wäre im Haus herumgegeistert und hätte einen nach dem anderen von uns umgebracht oder posthypnotische Befehle verankert…«
    »Wer sagt uns, daß das nicht tatsächlich geschehen ist?« fragte Ted mißtrauisch.
    Zamorra tippte gegen sein wieder vor der Brust hängendes Amulett. »Ich habe den Weg der Kreatur verfolgen können, zumindest bis zur Straße. Dann wurde alles unkenntlich und verwaschen, und ich konnte nicht einmal mehr feststellen, in welche Himmelsrichtung sich dieses… Ding … bewegt hat!«
    »Und wer garantiert uns, daß es sich dann nicht zwischendurch im Haus auch schon mal unfreundlicherweise eingenebelt hat, so daß auch dein Amulett getäuscht wurde?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Dann hätte es erst noch einmal wieder in diese Holzschale hineinklettern müssen, und das ist unmöglich. Zwischen dem Aufplatzen der Hülle und dem Abreißen der Spur an der Straße gibt es keinen noch so winzigen Bruch.« Im nächsten Moment biß er sich auf die Lippen, weil er sich erinnerte, daß das Amulett plötzlich keinen linearen, also gleichmäßigen Zeitablauf mehr hatte vermitteln können. Es hatte Schwankungen gegeben!
    »Na?« fragte Ted, dem Zamorras Reaktion nicht entgangen war.
    »Mir fiel gerade eine Unregelmäßigkeit auf«, gestand Zamorra. »Aber trotzdem - es war kein direkter Bruch. Höchstens Dehnungen und Schrumpfungen im Beobachter-Zeitraffer, aber sonst nichts dergleichen. Keine Chance für das Biest, sich zwischenzeitlich abzusetzen und im Haus herumzuspuken.«
    »Es könnte später eingenebelt zurückgekehrt sein, wenn ich diesen Ausdruck mal weiter verwenden darf«, gab Ted zu bedenken. Abermals schüttelte Zamorra den Kopf. »Dann hätte es sich wahrscheinlich schon früher eingetarnt, noch hier im Haus, und sich erst gar nicht der Mühe unterzogen, die verschlossene Haustür zu öffnen.«
    »Was?« Teds Kinnlade klappte nach unten. »Das Ding… dieser Nebelgötze hat… ganz stinknormal die Haustür benutzt und ist nicht wie ein Spuk durch die Wand geschlichen? Die lassen ganz schön nach, die Gespenster. Sind auch nicht mehr das, was sie früher mal waren.«
    Nicole lachte leise. »Sei froh! Außerdem wissen wir immer noch nicht, was das für ein Geschöpf ist. Ein Dämon kann's bekanntlich nicht sein, überhaupt nichts Schwarzmagisches, wegen Schutzschirm und Amulett-Reaktion…«
    »Moment«, sagte Ted. »Das werde ich überprüfen. Seit meinem seltsamen Traum von Sara Moon als ERHABENER bin ich vorsichtig geworden. Ich weiß nicht, warum, aber vielleicht sollte dieser Traum auch nur eine Warnung davor sein, daß die Schutzfunktion nicht mehr stimmt…«
    Er erhob sich und verließ das Frühstückszimmer, ohne seinen Kaffee und die Honigbrötchen überhaupt nur angerührt zu haben. Zamorra folgte ihm. »Glaubst du, die Abschirmung könnte beschädigt sein?«
    »Kommt ja mal vor, nicht?« gab der Reporter trocken zurück. »Ich habe dich selbst schon oft genug im Château Montagne erlebt, wie du deine dortige Abschirmung kontrollierst und mögliche Lücken wieder schließt. Stichwort Regen.«
    »Hat es hier in der letzten Zeit geregnet?«
    Ted winkte ab. »Häufig - sogar ein paar Schneeflocken sind im Winter kurz runtergekommen. Das Wetter spielt doch seit ein paar Jahren völlig verrückt auf unserer geliebten Erdkugel. Und der Regen könnte die magischen Zeichen durchaus verwischt haben. Verflixt, Zamorra, ich bin doch so dämlich gewesen, die Abschirmung noch nicht ein einziges Mal zu überprüfen! Da komme ich erst jetzt drauf!«
    Wenig später standen sie vor dem ersten verwischten Zeichen.
    Die magische Kreide war von Regenwasser teilweise weggespült worden, das Zeichen beschädigt und damit nicht mehr wirksam. Zumindest an dieser Stelle

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