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0468 - Der Mordgötze

0468 - Der Mordgötze

Titel: 0468 - Der Mordgötze Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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war die Abschirmung also schon einmal lückenhaft. Wenig später fanden sie weitere verwaschene Zeichen. Damit stand fest, daß die Abschirmung praktisch nicht mehr existierte.
    Ted sah seinen Freund fragend an. »Zamorra, kann man diese Bann- und Schutzzeichen nicht etwas wetterfester machen? Muß das unbedingt Kreide sein, die vom Regen zerstört werden kann? Wir wär's mit weißmagisch aufgeladener Lackfarbe oder etwas ähnlichem, oder Symbolen aus festem Material?«
    Zamorra schüttelte den Kopf. »Habe ich erprobt. Wirkt seltsamerweise nicht so intensiv wie die Kreide. Der Schutz ist dann zwar vorhanden, aber wesentlich leichter zu durchdringen. Da kannst du es auch gleich so lassen, wie es jetzt ist. Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, besteht darin, eben öfters Kontrollen zu machen und die Zeichen zu erneuern.«
    »Na, da habe ich ja dann heute mit Carlotta eine nette Freizeitbeschäftigung, und wenn sie mir dabei nicht hilft, sitze ich noch ein paar Stunden länger dran, die ganzen Symbole zu erneuern…«
    »Das kommt davon, wenn man ein Haus mit einem so großen Grundstück kauft, an dessen Grenzen der Wald beginnt und das Unterholz so verfilzt ist, daß Partei- und Bestechungsskandale sich leichter entflechten lassen…«
    Mißmutig kehrte Ted, gefolgt von einem ebenfalls nicht gerade begeistert dreinschauenden Zamorra, ins Haus zurück.
    »Diese Kreatur kann also doch schwarzmagischen Charakter besitzen«, stellte Nicole fest, »und besitzt dabei die Fähigkeit, sich so abzuschirmen und einzutarnen, daß das Amulett nichts davon mitbekommt, einfach getäuscht wird.«
    »Eine recht ärgerliche Erfahrung«, bemerkte Zamorra.
    »Was werden wir jetzt tun? Die Spur dieses unheimlichen Wesens dürfte ja wohl verloren sein«, meinte die Französin.
    »Theoretisch müßten wir darauf warten, daß wieder etwas passiert - wie wir ja schon in der Nacht gewartet haben. Aber als es dann passierte… lieber Himmel, Carlotta, nun schau mich nicht schon wieder so schuldbewußt an! Nun, weil ich keine Lust habe, untätig abzuwarten, werde ich noch einmal versuchen, dieses Holz zu untersuchen.«
    »Dabei ist doch gestern schon nichts herausgekommen«, sagte Ted.
    »Gestern steckte ja auch der Teufel noch im Detail«, sagte Zamorra. »Genauer gesagt diese Kreatur in ihrer Hülle. Vielleicht kann ich jetzt, da das Wesen nicht mehr hier ist, um die Amulett-Impulse zu blockieren, mehr herausfinden.«
    »Wir könnten es auch noch mit dem Dhyarra-Kristall versuchen«, schlug Ted Ewigk vor. Zamorra schüttelte den Kopf. »Der Komplex dürfte zu abstrakt sein, um ihn einem Dhyarra zu vermitteln. Entweder schaffe ich es mit dem Amulett, oder es funktioniert ganz einfach nicht.«
    »Und wenn ich dein Amulett mit dem Dhyarra verstärke?«
    Zamorra atmete tief durch. »Hast du vergessen, daß die Amulett- und Dhyarra-Energien sich nicht miteinander vertragen?«
    »Na schön. Arbeite daran. Wenn du meine Unterstützung trotzdem brauchst, weißt du ja, daß du nur zu fragen brauchst.«
    Zamorra nickte.
    Das Telefon schlug an. Ted und Carlotta erhoben sich gleichzeitig, aber der Reporter war näher dran. Er meldete sich, hörte einige Sekunden zu und hielt den Hörer dann von sich.
    »Für dich, Zamorra«, sagte er. »Kommissar Bianchi hat dir was zu erzählen.«
    ***
    Yasmin Bonds Wohnung war praktisch nicht wiederzuerkennen. Es wimmelte von Männern in Uniform und in Zivil, überall waren Scheinwerfer aufgebaut. Spurensucher liefen sich fast gegenseitig über die Füße, und Zamorra und Nicole mußten sich förmlich durch die Absperrungen kämpfen, um endlich das Schlafzimmer betreten zu können, in dem der Kommissar auf der Frisierkommode saß und einen grüblerischen Eindruck machte. In dem Gewimmel schien er der einzige Ruhepol zu sein. Er winkte nur lässig, als er Zamorra erkannte.
    »Meine Assistentin«, sagte Zamorra betroffen, »hat sich gestern noch mit signorina Bond unterhalten.«
    »Worüber?«
    »Über die ominöse Holzfigur«, erklärte Nicole. »Yasmin Bond schenkte sie mir. Ich nahm sie mit.«
    »Die Figur war also zum Tatzeitpunkt nicht hier, wenn ich das richtig verstehe.«
    »Ich kenne den Tatzeitpunkt nicht«, erwiderte Nicole.
    »Irgendwann im Laufe der Nacht. Unser Medizinmann kann sich wie üblich so noch nicht festlegen. Alles weitere zeigt die Obduktion. Aber der Totenstarre nach muß der Tod kurz vor Mitternacht eingetreten sein.«
    Zamorra trat an das Bett, über das jemand eine schwarze Plane gezogen

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